DB Baureihe V 100
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Baureihe V 100 / Baureihe 211
Baureihe V 100 später Baureihe 211 |
|
---|---|
Nummerierung: | 211 001 - 005 211 007 - 365 |
Anzahl: | 364 |
Hersteller: | MaK |
Baujahr(e): | 1958 - 1963 |
Ausmusterung: | 2001 |
Achsformel: | B'B' |
Länge über Puffer: | 12.100 mm |
Dienstmasse: | 62,0 t |
Radsatzfahrmasse: | 15,5 t |
Höchstgeschwindigkeit: | 90 km/h 100 km/h ab 211 008 |
Dauerleistung: | 809 kW |
Anfahrzugkraft: | 177 kN |
Leistungskennziffer: | 13,0 kW/t |
Anzahl der Fahrmotoren: | 1 |
Zugsicherung: | Sifa/Indusi |
Die Baureihe V 100 war eine Diesellokomotive für den leichten Reise- und Güterzugdienst auf Nebenstrecken. Sie wurde 1956 von dem BZA München zusammen mit der MaK für die Deutsche Bundesbahn entwickelt.
Im Rahmen der Umnummerierung der Triebfahrzeuge der Deutschen Bundesbahn im Jahre 1968 wurde die V 100 als Baureihe 211 eingeordnet. Sie wurde 1994 von der Deutsche Bahn AG übernommen.
Ende der 1950er Jahre wurde die V 100 von der Deutsche Bundesbahn für nicht elektrifizierte Nebenstrecken als Ersatz für den Betrieb mit Dampflokomotiven vorgesehen. Die Lok wurde in zwei verschiedenen Ausführungen produziert.
Im Spätherbst 1958 wurden die ersten sechs Erprobungsmaschinen ausgeliefert, wobei die als V 100 001 bis 005 eingereihten Loks mit einem 809 kW (1.100 PS) Motor, die V 100 006 jedoch mit einem 993 kW (1.350 PS) Motor ausgerüstet wurden. Die letztgenannte Lokomotive bildete dabei die Grundlage für die spätere Baureihe 212. Die V 100 007 wurde als siebte Erprobungslok von der MaK selbst gebaut und in Schweden erprobt; sie wurde 1959 von der DB gekauft. 1961 begann man mit der serienweisen Auslieferung, die bis 1963 andauerte.
Nach fast vierzig Jahren Einsatz wurde die letzte Maschine 2001 ausgemustert. V 100 1023 (211 023) ging nach ihrer Ausmusterung an das DB-Museum in Nürnberg. Am 17. Oktober 2005 wurde sie bei einem Brand schwer beschädigt. Im Juni/Juli 2006 wurden alle ausgebrannten Dieselloks zerlegt und verschrottet.
[Bearbeiten] Baureihe V 100.20 / Baureihen 212 und 213
Baureihe V 100.20 später Baureihe 212 und 213 |
|
---|---|
Nummerierung: | 212 001 - 331 212 342 - 381 |
Anzahl: | 381 |
Hersteller: | MaK |
Achsformel: | B'B' |
Länge über Puffer: | 12.100mm 12.300 mm ab 212 022 |
Dienstmasse: | 63,0 t |
Radsatzfahrmasse: | 15,8 t |
Höchstgeschwindigkeit: | 100 km/h |
Dauerleistung: | 993 kW |
Anfahrzugkraft: | 177 kN |
Leistungskennziffer: | 15,8 kW/t |
Motorbauart: | 12-Zylinder-Motor |
Zugsicherung: | Sifa/Indusi |
Die Baureihe V 100.20 bzw. 212 ist eine leistungsstärkere Variante der V 100. Sie wurde erstmals 1962 in Dienst gestellt und war im Gegensatz zur im Nebenbahndienst eingesetzten V 100 auch für den Haupt- und Steilstreckendienst vorgesehen. Bis 1966 wurden insgesamt 381 Exemplare in Dienst gestellt. Die Baureihe 212 ist 12,1 Meter lang (ab Nummer 022: 12,3 Meter) und wiegt 63 Tonnen. Ihre Höchstgeschwindigkeit liegt bei 100 km/h. Die Motorleistung beträgt 993 kW (1.350 PS).
Zehn Lokomotiven aus der letzten Serie von 150 Maschinen wurden außerdem mit verstärkten Bremsen und modifizierten Getrieben versehen und waren auf Steilrampen im Einsatz. Diese ursprünglich als V 100 2332 bis 2341 eingereihten Loks wurden ab 1968 als Baureihe 213 geführt. Sie lösten die Dampflokomotiven der Baureihen 82 und 94 auf der Murgtalbahn und im Westerwald ab. Auf der Murgtalbahn wurden sie 1972 wiederum von der Baureihe 218 abgelöst.
1989 wurden weitere 13 Lokomotiven im Ausbesserungswerk Bremen für den Einsatz in Tunnelrettungszügen umgebaut. Diese bestanden aus je einem Transport-, Geräte- und Löschwagen. Die 13 Loks erhielten die Baureihenbezeichnung 214, wurden jedoch später nochmals in Baureihe 714 umbenannt.
Mit der Abstellung der letzten durch Railion genutzten Lokomotiven der Baureihe 212 zum 13. Dezember 2004 endete der Einsatz der V100 bei der DB weitgehend. Weiterhin genutzt werden neben den 13 Tunnelhilfsloks der Baureihe 714 lediglich vier Maschinen der Reihen 212 und 213 bei der DB-Tochter Deutsche Bahn Gleisbau GmbH (DBG) sowie eine Lokomotive der Reihe 213 bei der DB-Tochter SüdostBayernBahn (wurde im November 2006 abgestellt). Im Oktober 2006 wurden jedoch 12 bereits ausgemusterte 212 zwecks Reaktivierung bei DB-Services zur Hauptuntersuchung in das AW überführt.
Viele Loks aus dem Bestand der DB wurden im Rahmen eines Joint Ventures mit ALSTOM an die Alstom Lokomotiven Service GmbH in Stendal verkauft. Dort werden die Maschinen bei Bedarf systematisch aufgearbeitet und an Interessenten, wie etwa Privatbahnen im In- und Ausland, verkauft. Sehr beliebt ist die Lok auch bei Gleisbaufirmen, da sie durch die Bauart mit hochliegendem Mittelführerstand eine sehr gute Übersicht gegenüber Lokomotiven mit Endführerstand bietet.
Neben 211 023-7 (siehe oben bei BR 211) wurde auch die DB-eigene Museumslok [212 023-6] bei dem Brand am 17. Oktober 2005 in Nürnberg erheblich in Mitleidenschaft gezogen. Die 212 wurde erst 2004 ausgemustert und an das DB Museum abgegeben. Bis dahin wurde sie von einer Gruppe Eisenbahnern jahrelang gepflegt; sie hatten sich ihr bereits 1993 angenommen und dafür gesorgt, dass sie zwei Hauptuntersuchungen (1994 und 2000) im historischen Outfit (Lackierung in Altrot - Epoche IV) erhielt.
Eine ganze Reihe von Lokomotiven der Baureihe V100 wurde museal erhalten. So beispielsweise: 211 023-7 (DB Museum), 211 054-2 (Gemeinde Eschenau), 211 079-9 (Hammer EF), [211 200-1] (DGEG], 211 357-9 (Gesellschaft zur Erhaltung von Schienenfahrzeugen), 212 001-2 (DB Museum), [212 007-9] (DGEG), 212 009-5 (privat), 212 023-6 (DB Museum), 212 062-4 (DB Museum), 212 077-2 (DB Museum), 212 084-8 (DB Museum) [212 203-4] (privat) und [212 372-7] (DB Museum). Eine Übersicht mit Lebensläufen findet sich bei http://www.v100.de
Die 212 023 und 212 330 waren im Verkehrsmuseum Nürnberg stationiert, wo sie am Abend des 17. Oktober 2005 bei einem Großbrand im Lokomotivschuppen schwer beschädigt wurden. Im Juni/Juli 2006 wurden alle ausgebrannten Dieselloks des Museumsbestandes zerlegt und verschrottet.
Siehe auch
[Bearbeiten] Literatur
[Bearbeiten] Bücher
- Peter Große, Josef Högemann: Die Baureihe V 100, EK-Verlag, Freiburg 2005, ISBN 3882551046
- Andreas Burow: Die V 100-Familie, GeraNova Bruckmann, München, 2004, ISBN 3765471097
- Alexander von Lüpke: "Museumslokomotive 212 203-4, Eisenbahnfachbuch-Verlag, Neustadt 2003, ISBN 3980774805
[Bearbeiten] Zeitschriftenartikel
- Fritz Engbarth: Abgelöst! Das Ende der V 100 in der Pfalz. In: Eisenbahn-Kurier. Nr. 337/Jahrgang 34/2000. EK-Verlag GmbH, ISSN 0170-5288, S. 50-53.
- Marcus Niedt: Mädchen für alles. Die Baureihen 211-214 der Bundesbahn. In: LOK MAGAZIN. Nr. 238/Jahrgang 40/2001. GeraNova Zeitschriftenverlag GmbH München, ISSN 0458-1822, S. 69-79.
- Thomas Feldmann: Baureihe 212. Im Führerstand. In: LOK MAGAZIN. Nr. 257/Jahrgang 42/2003. GeraNova Zeitschriftenverlag GmbH München, ISSN 0458-1822, S. 52-55.
- Andreas Burow: Lok für steile Strecken. Die Baureihe 213. In: LOK MAGAZIN. Nr. 280/Jahrgang 44/2005. GeraNova Zeitschriftenverlag GmbH München, ISSN 0458-1822, S. 34-47.
[Bearbeiten] Film
- SWR: Eisenbahn-Romantik – Abschied von der V 100 (Folge 364)
[Bearbeiten] Weblinks
- Homepage der V 100
- Triebfahrzeug-Lexikon BR 212
- Triebfahrzeug-Lexikon BR 211
- Die V 100 der DB
- Museumslokomotive 212 203-4