Der Angriff
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Der Angriff war seit 1927 die Gauzeitung der Berliner NSDAP.
[Bearbeiten] Geschichte
Gegründet und herausgegeben wurde die Zeitung von Joseph Goebbels, der seit 1926 Gauleiter der Berliner NSDAP war, finanziert wurde sie zu großen Teilen von der NSDAP. Schriftleiter, d. h. Chefredakteur des Organs war anfangs der unter dem Pseudonym Peter Hagen bekannte Schriftsteller und spätere Reichsfilmdramaturg Willi Krause. Sein Nachfolger war Julius Lippert; ihm folgte 1935 der Journalist und Goebbels-Vertraute Hans Schwarz van Berk nach.
Das Blatt, das ursprünglich eine Wochenzeitung war, erschien später zweimal wöchentlich und seit November 1940 als Tageszeitung, betrieb vor allem nationalsozialistische Propaganda gegen die Weimarer Republik im allgemeinen mit antisemitischen und rassistischen Inhalten im besonderen. Regelmäßig angegriffen wurde u. a. der jüdische Vizepolizeipräsident von Berlin, Bernhard Weiß, weshalb die Zeitung am 4. Februar 1931 vom Berliner Polizeipräsidenten Albert Grzesinski vorübergehend verboten wurde.
Die Auflage der Zeitung entwickelte sich von 2.000 Exemplaren 1927 über 146.694 Exemplare 1939 bis zu 306.000 Exemplaren 1944.
Nach der sogenannten "Machtergreifung" am 30. Januar 1933 nahm die Bedeutung der Zeitung sukzesive ab. Erst als Berlin insbesondere durch den alliierten Luftkrieg quasi selber zur Frontstadt wurde, nahmen Auflage und Bedeutung der Zeitung als Mittel zur Meinungslenkung an der Heimatfront wieder zu.
[Bearbeiten] Literatur
- Ernest Kohn Bramstedt: Goebbels and his newspaper “Der Angriff”. In: Max Beloff (Hg.): On the track of tyranny. Essays presented by the Wiener Library to Leonhard G. Montefiore, O.B.E. on the occasion of his seventieth birthday. London 1960, S. 45–66
- Russel Lemmons: Goebbels and Der Angriff. Lexington (Kent.) 1994, ISBN 0-8131-1848-4
- Peter Stein: Die NS-Gaupresse 1925-1933 Forschungsbericht - Quellenkritik - neue Bestandsaufnahme. München 1987, ISBN 3-598-21299-2