Der Nobelpreis
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Der Roman Der Nobelpreis von Andreas Eschbach ist im September 2005 im Lübbe Verlag (ISBN 3-7857-2219-2) erschienen. Ebenfalls im Handel ist eine Hörbuchfassung.
Hintergrund der Handlung ist die Nobelpreisverleihung in Stockholm. Hans-Olof Anderson gehört dem Nobelpreiskomitee für Medizin an. Hilfesuchend wendet er sich an seinen wegen Einbruchs und Industriespionage inhaftierten Schwager Gunnar Forsberg. Hans-Olof berichtet ihm, dass seine Tochter Kristina entführt wurde und er erpresst wird, für eine bestimmte Kandidatin zu stimmen. Obwohl Gunnar Hans-Olof verachtet, verspricht er ihm, seiner Nichte zuliebe, zu helfen.
Gunnar kommt frei und versucht der Verschwörung auf die Spur zu kommen. Er bricht in die Niederlassung eines Pharmakonzerns in Stockholm ein; Gunnar vermutet, dass dieser Konzern hinter der Erpressung steckt. Dabei entkommt er nur knapp der Polizei. Immer auf der verzweifelten Suche nach Hinweisen auf Kristinas Aufenthaltsort folgen weitere Einbrüche. Er erfährt von Morden die im Zusammenhang mit der Preisverleihung stehen könnten. Alles bleibt undurchsichtig, bis Gunnar in Todesangst um Kristina einen verzweifelten Schritt wagt und eine entscheidende Frage gestellt bekommt. Am Ende steht eine überraschende Wendung, die auch Gunnar nachhaltig verändert.
Ausführlich schildert der Autor die Hintergründe rund um den Nobelpreis. Eschbach berichtet von fragwürdigen Marketingmethoden in der Pharmaindustrie und erzählt davon, wie Ängste das Handeln und Denken bestimmen und die Wirklichkeit verzerren können.
Es wäre jedoch nicht ausreichend, den Roman nur an dieser spannenden Rahmenhandlung zu messen. Das eigentliche Thema des Romans ist, in welcher Weise Realität wahrgenommen wird. Der Autor zeigt an einer Vielzahl von Beispielen, dass die Wahrnehmung der Welt durch den Menschen von persönlichen Erfahrungen und Lebensumständen beeinflusst wird, dass sich scheinbar klare Sachverhalte, unter einem anderen Gesichtswinkel, sogar in ihr Gegenteil verkehren können. Dieses Thema wird immer und immer wieder an verschiedenen Personen durchgespielt. Selbst das Happy End des Romans lässt Interpretationen in dieser Hinsicht zu.
[Bearbeiten] Weblinks
- http://www.andreaseschbach.de Webseite des Autors
- Rezension der Buchfassung bei Buchwurm.info