Deutungshoheit
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Die Deutungshoheit ist das Vorrecht einer Person oder Gruppe, zu einem bestimmten Sachverhalt oder Ereignis eine Meinung oder Interpretation abzugeben. Dieser Person oder Gruppe wird die Deutungshoheit entweder aufgrund ihres Fachwissens oder aber ihrer Machtposition zugestanden. Diese Meinung wird damit auch meist zur vorherrschenden Meinung in der Gesellschaft.
Für die Erklärung der Hintergründe von politischen oder gesellschaftlichen Ereignissen in Japan werden zum Beispiel meist Japanologen oder in Japan lebende Personen befragt, da ihnen aufgrund ihres Wissens oder ihrer Erfahrung die Deutungshoheit für Ereignisse in Japan zugestanden wird. Ein anderes Beispiel sind Diktaturen, in denen die Nomenklatura qua Macht die Deutungshoheit für praktisch alles hat. Wenn Kim Jong-il beschließt, dass der Verzehr von Fleisch ungesund ist, dann wird dieser Standpunkt auch von den nordkoreanischen Medien übernommen, obwohl naheliegend ist, dass mit dieser Aussage nur ein Mangel kaschiert, bzw. "aus der Not eine Tugend gemacht" werden soll.
[Bearbeiten] Siehe auch
[Bearbeiten] Weblinks
- Wöller, Roland: Sprache und Politik, Vortrag bei den 2. Salzburger Rhetorikgesprächen im April 2005, in: RhetOn. Online Zeitschrift für Rhetorik & Wissenstransfer 2/2005