Die Feuerzangenbowle
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Die Feuerzangenbowle ist der Titel eines Romans aus dem Jahr 1933, der von dem Satiriker, Drehbuch- und Kabarett-Autor Hans Reimann zusammen mit Heinrich Spoerl verfasst worden ist.
Spoerl bzw. Reimann, von dem in erster Linie ein wesentlicher Teil der pointierten Dialoge stammen soll, haben Ideen aus der Humoreske Der Besuch im Karzer von Ernst Eckstein (veröffentlicht 1875) übernommen, insbesondere die Aussprache der Romanfigur Professor Crey. Spoerl verarbeitet in dem Roman eigene Erinnerungen an seine Schulzeit in der Schule am Fürstenwall in Düsseldorf-Bilk. Der Roman wurde mehrfach verfilmt, wobei die Filmfassung von 1944 die bekannteste ist.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Inhalt
Der Titel rührt daher, dass zu Beginn von Roman und Film eine Herrenrunde bei einer Feuerzangenbowle Geschichten aus ihrer Schulzeit erzählt. Der junge erfolgreiche Schriftsteller Johannes Pfeiffer beneidet seine Freunde um den Spaß, den sie in der Schule hatten, denn er ist von einem Hauslehrer erzogen worden. Er beschließt, sich als Schüler zu verkleiden, um für ein paar Wochen eine „richtige“ Schule zu besuchen. Dort spielt Pfeiffer seinen Lehrern Crey, genannt Schnauz, Bömmel und dem Direktor Knauer die verrücktesten Streiche. Seine Freundin Marion versucht, ihn zur Vernunft zu bringen. Erst will er mit ihr zurückgehen, beschließt dann aber doch, dort zu bleiben. Er verliebt sich in Eva, die Tochter des Direktors. Schließlich provoziert er seinen Hinauswurf und gibt sich den Lehrern und Schülern zu erkennen.
Heinrich Spoerls Sohn Alexander schreibt in seinem Roman Memoiren eines mittelmäßigen Schülers über die Entstehung des Buchs, es sei deshalb entstanden, weil sein Vater es leid geworden sei, ständig Briefe an die Schule wegen der Vergehen seines Sohnes zu schreiben. Daher habe Alexander nach der Schule über die Streiche in der Schule zu berichten gehabt („Memoiren...“ 24. Auflage dtv 1982, S. 27). Da sich Autobiographisches und Fiktives in den „Memoiren“ mischen, kann nicht mit letzter Sicherheit gesagt werden, ob dieses tatsächlich so gewesen ist, wenn auch der zeitliche Rahmen der Handlung dem der Entstehung der Feuerzangenbowle entspricht.
[Bearbeiten] Verfilmungen
[Bearbeiten] So ein Flegel, 1934
- Regie: Robert A. Stemmle
- Drehbuch: Hans Reimann
- Darsteller:
- Heinz Rühmann, Ellen Frank, Inge Konradi, Franz Klebusch, Jakob Tiedtke, Annemarie Sörensen, Else Bötticher, Oskar Sima, Karl Platen, Rudolf Platte, Anita Mey, Rudolf Klicks, Paul Henckels
Das Drehbuch fußt auf dem Roman; im Gegensatz zur späteren Verfilmung von 1944 variiert Reimanns Drehbuch jedoch den Roman stark: Rühmann stellt in diesem Film die Brüder Pfeiffer dar, die ihre Rollen tauschen: Der Theaterautor geht auf die Schule seines Bruders, während der jüngere Bruder an der Premiere des neuen Stückes im Theater mitwirkt. Im Finale des Filmes stehen sie gemeinsam am Premierenabend im Theater auf der Bühne.
[Bearbeiten] Die Feuerzangenbowle, 1944
siehe: Die Feuerzangenbowle (1944)
[Bearbeiten] Die Feuerzangenbowle, 1970
- Regie: Helmut Käutner
- Kamera: Igor Oberberg
- Darsteller:
Der Film wurde in der Machart der „Pennäler“-Filme aus den 1970ern aufgezogen, woran auch die Mitarbeit Käutners wenig ändern konnte. Der Humor hat wenig mit dem der beiden Vorgänger zu tun.
[Bearbeiten] Veröffentlichungen
- Die Feuerzangenbowle, Fischer Taschenbuchverlag, ISBN 3492235107
- Hörbuch Die Feuerzangenbowle, gelesen von Götz Alsmann, Indigo, Hamburg 2003
[Bearbeiten] Theater und Musical
Im Jahr 2004 hatten eine Theaterinszenierung der Feuerzangenbowle in Düsseldorf-Bilk sowie eine Musicalversion in Neu-Isenburg Premiere.
Seit Herbst 2006 wird "Die Feuerzangenbowle" in Coburger Landestheater aufgeführt.
[Bearbeiten] Weblinks
- "So ein Flegel" mit 3 Standfotos und Inhaltsangabe bei filmportal.de
- So ein Flegel (1934) in der Internet Movie Database
- Die Feuerzangenbowle (1944) in der Internet Movie Database
- Die Feuerzangenbowle (1970) in der Internet Movie Database
- Die Homepage vom GOLDIE-Filmverleih der 1944er Verfilmung, mit vielen Hintergrundinformationen.
- Uwe Krüger: Da stelle mer uns janz dumm …. Über Hans Reimanns Urheberschaft der Feuerzangenbowle