Dieksanderkoog
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Der Dieksanderkoog ist ein Koog im südlichen Kreis Dithmarschen, der heute ein Ortsteil der Gemeinde Friedrichskoog ist.
[Bearbeiten] Geschichte
Der 1935 als Adolf-Hitler-Koog von der Nordsee gewonnene Koog sollte ein Musterkoog in Rahmen der nationalsozialistischen Politik von Blut und Boden werden. Insgesamt sollten nach seinem Vorbild innerhalb von 100 Jahren insgesamt 43 Köge gewonnen werden, um zusätzlichen Raum für insgesamt 14.000 Siedler zu schaffen. Das Vorhaben wurde aber bereits drei Jahre später aufgrund des hohen Aufwands bei der Landgewinnung abgebrochen.
[Bearbeiten] Bauwerke
Im Dieksanderkoog selbst wurden Höfe gebaut, die sich einerseits an den idealisierten Vorstellungen eines germanischen Bauernhauses orientieren, andererseits in ihrer Uniformität und gleichmäßigen Anordnung an heutige Reihenhaussiedlungen erinnern. Die 1935/36 im Koog gebaute Neulandhalle erinnert an einen Haubarg, der eigentlich in Eiderstedt, nicht jedoch in Dithmarschen eine traditionelle Gebäudeform ist. In seinem Inneren befindet sich eine große Halle. Die meisten Fresken und Ausstellungsstücke wurden nach 1945 entfernt, einzig das Fresko Deichbau von Otto Thämer ist noch erhalten. Heute dient die Halle als Jugendfreizeitzentrum der Kirchenkreise Norder- und Süderdithmarschen.
[Bearbeiten] Politik
Bis 1945 wurden im Dieksanderkoog ausschließlich Offiziere der SS (Schutzstaffel) angesiedelt, so dass der Ort auch lange nach Kriegsende ein Zentrum des Rechtsextremismus war.
Koordinaten: 53° 58' N, 8° 55' O