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Digital Audio Tape

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

R-DAT Kassette
R-DAT Kassette

Das Digital Audio Tape (DAT) ist ein digitales Audio-Tonband.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Geschichte

DAT wurde 1987 von der DAT-Konferenz entwickelt. Es wurden zwei Verfahren entwickelt: R-DAT, das schließlich auf den Markt kam, und S-DAT. R-DAT sollte als Ablösung der Compact Cassette dienen. Tatsächlich gab es eine Zeit lang eine kleine Auswahl an bespielten DATs im Handel zu kaufen. Allerdings wurde das Format von der International Federation of the Phonographic Industry aus Angst vor Piraterie bekämpft. Schon damals wurde den potentiellen DAT-Importeuren in Amerika mit Millionenklagen gedroht. Weil die Möglichkeit, CDs direkt zu kopieren, das Kopieren auf DAT im Consumer-Bereich vollends überflüssig gemacht hat, besitzt dieses Verfahren heute nur noch wenig Bedeutung. Im professionellen Bereich hat sich DAT aber gut etabliert. Dank seiner Zuverlässigkeit wurde DAT von HP auch als Basis für das DDS-Format zur Datensicherung verwendet.

[Bearbeiten] Technik

Die Speicherung der Informationen erfolgt auf einem Magnetband. Qualität und Komfort sind jedoch gegenüber analogen Tonbandgeräten aufgrund der digitalen Aufzeichnung deutlich erhöht. Mit einer Samplingfrequenz von bis zu 96 kHz und einer Auflösung von maximal 24 Bit ist das Klangpotenzial höher als das der CD.

R-DAT-Rekorder (R für rotary head, rotierender Kopf) verwendet wie ein Vorgänger VHS ein Azimut-Aufzeichnungsverfahren. Beide Köpfe haben 20° Schräglage. Das Band des R-DAT ist ein datendichtes Metallpulverband. Auf ihm werden zusätzlich zum Audiosignal auch noch Subcodes aufgezeichnet, die herstellerspezifische Codes oder Angaben zu einzelnen Tracks enthalten können. Ein Track auf einem DAT-Band kann ähnlich wie bei der Audio-CD über die Startmarkierungen auch im schnellen Suchlauf zuverlässig gefunden werden. Weiterhin lassen sich Sprung- und Endmarken setzen, um bestimmte Teile einer Aufnahme einfach überspringen zu können oder das Bandende "vorzuverlegen".

Das Band ist in seiner Kassette gut geschützt. Wie beim Videorecorder wird das Band von der Mechanik aus dem Kassettengehäuse herausgezogen und – in Form eines "auf dem Kopf" stehenden Omegas – um die Köpfe transportiert. Der Umschlingungswinkel beträgt dabei in der Regel 90°. Dadurch wird der Ton in endlichen Segmenten, die deutlich länger sind als das Band breit, aufgezeichnet und gelesen. Die tatsächliche Bandtransportgeschwindigkeit beträgt 8,15 mm pro Sekunde (im Gegensatz zu 4,75 cm/s bei der Compact Cassette). Durch die mit 2000 U/min rotierende Kopftrommel (üblicherweise mit 30 mm Durchmesser) wird jedoch eine relative Bandgeschwindigkeit von 313 cm/s erreicht.

Pro Minute benötigt die Aufzeichnung knapp einen halben Meter Bandmaterial. Bei Standard-Bandgeschwindigkeit sind je nach Bandlänge Spielzeiten von 15 bis 180 Minuten möglich. Von der Verwendung von Bändern mit mehr als 60 Metern Länge als auch von der Verwendung von DDS-Bändern (Digital Data Storage) raten die Hersteller ab, auch wenn dadurch bis zu 11,5 Stunden Aufzeichnung (DDS5-Band) im Longplay-Modus möglich sind. Longplay verdoppelt diese Werte, wohingegen Aufnahmen mit doppelter Samplingfrequenz (96 kHz) die Spielzeit halbieren. Die Kassette wird nur in einer Richtung bespielt.

Abspiel- und Aufnahmegeräte ("DAT-Recorder") waren ursprünglich nur für eine Samplingfrequenz von 48 kHz ausgelegt. Geräte der zweiten Generation ermöglichten auch die Aufnahme mit einer Abtastrate von 44,1 kHz um eine digitale 1:1-Kopie von einer CD herzustellen. Solche Geräte mussten jedoch in Europa und den USA mit dem Kopierschutz Serial Copy Management System (SCMS) ausgestattet sein. Weitere Samplingfrequenzen sind je nach Ausstattung 32 kHz, womit auch Longplay-Aufnahmen möglich sind (Verdoppelung der Spielzeit bei einer Verringerung der Bitauflösung von 16 auf 12 Bit mit nichtäquidistanter Quantisierung) sowie 96 kHz für hochwertige Heim- und Studiogeräte. Longplay- und "High resolution"-Aufnahmen sind jedoch nicht mit jedem Gerät kompatibel.

Im Studiobereich gibt es auch Geräte, die mit einer Auflösung von 24 Bit arbeiten. Außerdem verfügen diese über XLR-Anschlüsse anstelle der bei Home-Hifi üblichen RCA-Verbindungen (auch als Cinch bezeichnet), wodurch sie nur schwierig in bestehende Anlagen abseits eines Studios integrierbar sind. Ebenfalls werden AES/EBU-Digitalverbindungen verwendet. Viele Studiogeräte erlauben ein Setzen der SCMS-Bits und eine Anzeige der Lesefehler. Diese liegen normalerweise im Bereich von 0–50 Fehlern pro Sekunde; laut einem Handbuch von Panasonic sind Werte unter 300 normal. Darüber ist entweder der Kopf verschmutzt, verschlissen oder aber die Bandführung verstellt – was besonders häufig bei Geräten von Sony der Fall ist. Bei den verwandten DDS-Geräten wird eine Kopftrommellebensdauer von 100.000–200.000 Stunden angegeben, demnach sollte einem die Kopftrommel ein Leben lang erhalten bleiben.

Als einziges Bauteil sind bei direkt betriebenen Rekordern die Bremsfilze in regelmäßigen Intervallen (jährlich) zu wechseln. Einige Federelemente sind etwa alle 10 Jahre zu wechseln, davon betroffen sind meistens Geräte mit Panasonic Laufwerken (Panasonic, Technics, Tascam, Pioneer, Onkyo, Studer uvm.) Bei den nicht direkt angetriebenen Modellen, die meisten Consumergeräte von Sony besonders im unteren Preissegment, sind zusätzlich noch diverse Riemen, Kupplungen und andere mechanisch belastete Teile anfällig für Defekte und sollten ebenfalls regelmäßig kontrolliert werden. Wie bei jeder Hifikomponente sind in den Netzteilen Elektrolytkondensatoren verbaut, die oftmals austrocknen und zu Fehlfunktionen, im schlimmsten Fall zu irreparablen Schäden, führen können. Außerdem sind einige Transistoren zu schlecht gekühlt, was sich spätestens nach ein paar Stunden Betrieb bemerkbar macht (Aussetzer, Spulprobleme). Davon sind oft viele Consumergeräte betroffen, aber auch einige ältere Studiorekorder von Sony.

[Bearbeiten] Siehe auch

ADAT | DTRS | Digital Data Storage

[Bearbeiten] Weblinks

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