Diogo Freitas do Amaral

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Diogo Freitas do Amaral [ˈdi̯oɣu ˈfɾɐi̯tɐʃ duɐmɐˈɾal] (* 21. Juli 1941 in Póvoa de Varzim, Distrikt Porto, Portugal) ist ein portugiesischer Rechtswissenschaftler und Politiker. Seit 12. März 2005 Außenminister Portugals.

1967 promovierte er zum Doktor der Rechtswissenschaften, 1970 übernahm er den Lehrstuhl derselben an der Rechtswissenschaftlichen Fakultät der Universität Lissabon.

Unmittelbar nach der Revolution 1974/75 war er Mitglied des Staatsrates, als Vertreter der Konservativen, der von den Kommunisten akzeptiert werden kann. Anschließend profilierte er sich als Mitbegründer der CDS (Christdemokraten) und war ihr Vorsitzender bis 1982 und von 1988 bis 1991. 1981/83 wurde Freitas zum Vizepräsidenten und dann Präsident der Europäischen Volkspartei ernannt.

1980 übernahm er den Posten des Außenministers und stellvertretenden Ministerpräsidenten in der Regierung Sá de Carneiro (PSD) und wurde nach dessen Tod vorübergehend (4. Dezember 1980 bis 9. Januar 1981) geschäftsführender Ministerpräsident. 1981/83 wurde Freitas Verteidigungsminister und wieder stellvertretender Ministerpräsident.

1986 geht er als gemeinsamer Kandidat der Rechten und klarer Favorit in die Wahlen zum Präsidenten der Republik und unterliegt im zweiten Wahlgang überraschend und knapp gegen Mário Soares.

1992 bricht er mit der CDS wegen deren antieuropäischer Haltung unter ihrem neuen Vorsitzenden Manuel Monteiro. Er bleibt aber Mitglied der Europäischen Volkspartei, die aus demselben Grund die CDS vorübergehend aus ihrem Verband ausschließt.

1995/96 war er Präsident der Generalversammlung der Vereinten Nationen.

2003 kritisiert er zusammen mit Mário Soares heftig den amerikanischen Krieg gegen den Irak und die Position der portugiesischen Regierung (PDS/CDS).

Während des Wahlkampfes 2005 schreibt er einen vielbeachteten Beitrag in der Zeitschrift Visão, in dem er eine absolute Mehrheit der Sozialisten fordert, was ihm naturgemäß heftige Kritik aus dem konservativen Lager einbringt.

Die Sozialisten erringen bei den Wahlen eine absolute Mehrheit. Der neue sozialistische Ministerpräsident José Sócrates bittet ihn darauf überraschend, das Amt des Außenministers zu übernehmen, was er nach kurzer Bedenkzeit akzeptiert. Kurz darauf beschließt die Europäische Volkspartei, ihm bis auf weiteres seine Mitgliedschaft zu entziehen.

Im Juni 2006 trat er aus gesundheitlichen Gründen vom Amt des Außenministers zurück.

Vorgänger

Francisco Sá Carneiro

Premierminister von Portugal
1980-1981

Nachfolger

Francisco Pinto Balsemão