Diptam
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Diptam | ||||||||||||
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Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Dictamnus albus | ||||||||||||
L. |
Der Diptam (Dictamnus albus), auch Aschwurz oder Brennender Busch genannt, ist die einzige Art der monotypischen Gattung Diptam, er gehört zur Familie der Rautengewächse (Rutaceae). Diese Pflanzenart steht seit 1936 unter Naturschutz, denn sie kam schon damals nur vereinzelt in Europa vor.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Beschreibung
Diptam ist eine mehrjährige, krautige Pflanze. Sie entwickelt im Frühsommer traubige Blütenstände. Die zygomorphen Blüten sind weiß, rosa oder lila und haben lange Staubblätter.
Der Duft des Diptam kann durch Mischung von Vanille- und Zitronenaroma nachgeahmt werden. Die Blütezeit ist im Mai und Juni. In dieser Zeit geben die Drüsen in den Blätter so viel ätherische Öle ab, dass die Pflanze schon von weitem gerochen werden kann. Es entsteht dabei ein brennbares Gas, das der Pflanze seine Beinamen gegeben hat.
Im Hochsommer reifen die Früchte heran, die im warmen Wind trocknen. Dabei reißen die Fruchtschalen auf, rollen sich ein und schleudern den birnenförmigen, etwa 4 mm kleinen Samen heraus. Da der Diptam nur in Gruppen wächst, kann man das gemeinsame Knallen der Blüten im Sommer hören.
[Bearbeiten] Verbreitung
Der Diptam ist im nördlichen Mittelmeergebiet, in Südosteuropa und im südlichen und zentralen Mitteleuropa beheimatet. Er wächst bevorzugt in den Lichtungen wärmeliebender Trockenwälder und Gebüschen, besonders aber an Waldsäumen im Übergang zu Trockenrasen und schätzt trockene, kalkhaltige und stickstoffarme Böden in halbschattiger Lage. Da der Diptam schon im Altertum als Heilpflanze angesehen wurde, hat man sehr frühzeitig mit seiner Kultivierung im Garten begonnen. In der Renaissance war er bereits eine verbreitete Gartenpflanze. Heute ist er in Gärten eher selten zu finden, was auf seine spezifischen Standortansprüche zurückzuführen ist.
[Bearbeiten] Inhaltsstoffe
Die Pflanze enthält ätherische Öle wie Bergapten, Fraxinellon, Thymolmethyläther, Pinen, Anethol, Estragol, Myrcen, Limonen, Cineal, Alkaloide wie Skimmianin, Fagrain und Dictamin, außerdem Saponine, Bitterstoffe, Anthocyane und Flavonglykoside.
[Bearbeiten] Verwendung in der Pflanzenheilkunde
Die Volksheilkunde sagt der Pflanze fiebersenkende, bakterizide sowie auswurffördernde Wirkungen nach und verwendet eine aus den Blüten und Blättern gewonnene Tinktur als gutes Einreibemittel gegen Rheumatismus.
[Bearbeiten] Diptamrinde (Wurzelrinde)
Die Wurzelrinde des Diptam ist als „Diptamrinde“ bekannt und gilt als stark tonisch-reizendes Mittel. Insbesondere gegen Würmer sowie bei Wechselfieber leistet sie gute Dienste.
[Bearbeiten] Botanische Besonderheiten
Ein seltenes Phänomen ist am Diptam an extrem heißen Tagen zu beobachten, wenn er so viel ätherisches Öl erzeugt, dass er sich selbst entzündet. Erklärt wird dies durch die Brennglaswirkung bei Tröpfchenbildung. In der Dämmerung kann man bei Windstille und großer Hitze an der Pflanze kleine blaue Flammen sehen. Aufgrund dieses Phänomens wird angenommen, dass Diptam der „Brennende Busch“ in der Bibel sei.
Diptam ist eine seltene und gefährdete Art. Das Sammeln der Pflanze und ihrer Teile ist verboten.
[Bearbeiten] Weblinks
Commons: Diptam – Bilder, Videos und/oder Audiodateien |