Donezbecken
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Das Donezbecken (auch Донбасс, „Donbass“ oder ukrainisch Донецький кряж, „Donezkyj krjasch“) ist ein großes Steinkohlen- und Industriegebiet in der Ukraine und im südwestlichen Russland.
Es liegt am rechten (südlichen) Ufer des Donez in dessen Mittellauf und entwässert über den Don nach Südosten in Richtung Schwarzes Meer. Das Gebiet ist seit einiger Zeit von der Kohlenkrise und schweren Unfällen im Bergbau betroffen.
Sein Zentrum ist Donezk, die viertgrößte Stadt in der Ukraine.
Seit dem Beginn der 1930er Jahre arbeiteten in den Kohlegruben des „Donbass“ hunderte von deutschen Bergleuten, die sich angesichts ihrer Arbeitslosigkeit im Ruhrgebiet dorthin verpflichtet hatten. Soweit sie nicht bis 1935/36 zurückgekehrt waren, wurden sie fast alle Opfer der Stalinschen Säuberungen. Im Zweiten Weltkrieg wurde das Donezbecken wegen seiner reichen Kohlengruben und deren strategischer Bedeutung ein Hauptangriffsziel des Unternehmens Barbarossa. Nach 1945 mussten dort viele Zwangsarbeiter aus Rumänien und Kriegsgefangene aus dem Ruhrgebiet Dienst tun.
Nach 1945 gab es bei Woroschilow Grad ein Lager, in dem aus Jugoslawien zwangsverschleppte deutschstämmige Zivilisten festgehalten wurden. Dabei wurde auch jungen Frauen zugemutet, unter Tage in den Kohlebergwerken zu arbeiten, z.B. Loren zu schieben. Arbeitsunfälle und Krankheiten wie Typhus forderten viele Opfer.
Die bedeutendsten Kohlereviere der ehemaligen Sowjetunion wurden Anfang des 18. Jahrhunderts entdeckt und werden seit 1770 ausgebeutet. Die Lagerstätten waren eine wichtige Voraussetzung für den Ausbau des russischen Eisenbahnnetzes zu Ende des 19. Jahrhunderts. Mindestens bis in die 30er Jahre des 20. Jahrhunderts waren die Arbeitsbedingungen in den Kohlegruben des „Donbass'“ unter dem Gesichtspunkt der Arbeitssicherheit äußerst problematisch.
Für die Schwerindustrie der Ukraine sind sie bis heute so wichtig wie die Eisenerzvorkommen westlich des Dnepr. Derzeit werden im Donezgebiet jährlich 200 Mio. t Kohle gefördert und über 50 Mio. t Stahl erzeugt.
[Bearbeiten] Siehe auch
[Bearbeiten] Literatur
- Kléber Legay, Ein französischer Bergmann bei den Sowjets, Paris 1937
- Wilhelm Mensing, Von der Ruhr in den GULag Opfer des Stalinschen Massenterrors aus dem Ruhrgebiet, Essen 2001
- Tanja Penter: Die lokale Gesellschaft im Donbass unter deutscher Okkupation 1941-1943, in: Babette Quinkert, Christoph Dieckmann und Tatjana Tönsmeyer (Hg.), Kooperation und Verbrechen Formen der »Kollaboration« im östlichen Europa 1939-1945, Göttingen 2003
[Bearbeiten] Weblinks
- http://www.imcrkrp.newmail.ru/germandir/archives2002/deutsch-3.htm (Kohlenkrise im Donezbecken, Proteste 2002)
- http://www.siebenbuerger.de/sbz/landundleute/zeitzeugen.html (Zwangsarbeit 1945–46)
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