Dora Bloch
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Dora Bloch (* 1901; † 4. Juli 1976 bei Kampala, Uganda) war eine der vier getöteten Geiseln der Flugzeugentführung nach Entebbe.
[Bearbeiten] Leben
Die britisch-israelische Überlebende eines deutschen Konzentrationslagers war zur Zeit ihrer Ermordung 75 Jahre alt. Sie lebte in Tel Aviv und war auf dem Weg zur Hochzeit ihres jüngsten Sohns in New York.
Aus medizinischen Gründen (ihr waren Reste einer Mahlzeit in der Speiseröhre steckengeblieben) wurde sie von den anderen Geiseln getrennt und in das Mulago-Krankenhaus in Kampala gebracht. Am 4. Juli 1976, einen Tag nach der Befreiung der anderen Geiseln (unter ihnen ihr Sohn Ilan Hartuv) durch die israelische Armee, wurde sie im Auftrag Idi Amins von ugandischen Soldaten ermordet. Dies wurde 1987 durch die Aussage des ehemaligen ugandischen Gesundheitsministers Henry Kyemba vor der ugandischen Menschenrechtskommission bestätigt. Zunächst blieb ihr Schicksal jedoch unklar, Amin behauptete, sie sei zum Flughafen zurückgebracht worden. In der Folge brach Großbritannien die diplomatischen Beziehungen zu Uganda ab.
Ihre Leiche wurde im Mai 1979 in der Nähe einer Zuckerplantage 30 km von Kampala entfernt identifiziert.
Dass sie als KZ-Überlebende Opfer ausgerechnet deutscher Terroristen wurde, war - in Verbindung mit der Selektion der jüdischen Geiseln - Gegenstand von Diskussionen innerhalb der Revolutionären Zellen.
In der Verfilmung "Raid On Entebbe" (1977) wurde Dora Bloch von Sylvia Sidney verkörpert, in "Mivtsa Yonatan" (1977, engl. "Operation Thunderbolt") von Rachel Marcus.
[Bearbeiten] Quellen / Weblinks
- Artikel in der ugandischen Zeitung "The Monitor" (englisch)
- BBC-Artikel (englisch)
- CBS-Interview mit Jitzchak Rabin am 11.7.1976 (englisch)
- Annette Vowinckel, Der kurze Weg nach Entebbe oder die Verlängerung der deutschen Geschichte in den Nahen Osten, in: Zeithistorische Forschungen/Studies in Contemporary History, Online-Ausgabe, 1 (2004), H. 2
- Englischer Wikipedia-Artikel über die ugandische Menschenrechtskommission
- Gerd Albartus ist tot., Revolutionäre Zellen im Dezember 1991, (nach: Die Früchte des Zorns. Texte und Materialien zur Geschichte der Revolutionären Zellen und der Roten Zora., ID-Archiv im IISG (Hg.), ID-Verlag)
- Wovor hat Otto Schily Angst? taz-Artikel vom 4.10.2003, in dem Stefan Reinicke die Frage nach den Motiven für Otto Schilys geänderte Einstellung zum Terrorismus stellt.
Personendaten | |
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NAME | Bloch, Dora |
KURZBESCHREIBUNG | KZ-Überlebende, Terrorismusopfer |
GEBURTSDATUM | 1901 |
STERBEDATUM | 4. Juli 1976 |
STERBEORT | Kampala, Uganda |
Kategorien: Frau | Brite | Israeli | Terrorismus (Opfer) | NS-Opfer | Opfer des Holocaust | Gestorben 1976 | Uganda