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Israel - Wikipedia

Israel

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig. Weitere Bedeutungen finden sich unter Israel (Begriffsklärung).
מדינת ישראל Medinat Jisra'el (hebr.)

دولة إسرائيل Daulat Isrā'īl (arab.)
Staat Israel

Flagge Israels
Wappen Israels
(Details) (Details)
Amtssprache Neuhebräisch, Arabisch
Hauptstadt Jerusalem[1]
Staatsform Parlamentarische Republik
Staatsoberhaupt Präsident Mosche Katzaw
Regierungschef Premierminister Ehud Olmert
Fläche Kernland 20.991 km²
besetzte Gebiete 6.831 km²
Einwohnerzahl 7,026,000[2]
Bevölkerungsdichte 333 Einwohner pro km²
BIP $122.987 Mio. (39, Schätzung 2005)
BIP/Einwohner $19.248 (30.)
Währung 1 Neuer Israelischer Schekel (₪/NIS) = 100 Agorot
Gründung 14. Mai 1948 – 5. Ijar 5708
Nationalhymne HaTikwa (dt: „die Hoffnung“)
Nationalfeiertag 5. Ijar (Tag der Unabhängigkeit)
Zeitzone UTC +2 (Sommerzeit: UTC +3)
Kfz-Kennzeichen IL
Internet-TLD .il
Telefonvorwahl +972
[1] Zu den rechtlichen Hintergründen siehe: Jerusalem. Ausländische Botschaften befinden sich in Tel Aviv, Jerusalem, Ramat Gan und Hertzlija.
[2] Einschließlich der israelischen Einwohner des Westjordanlandes.

Israel (hebräisch:     מדינת ישראל ?/i Medinat Jisra'el, arabisch: دولة إسرائيل, DMG Daulat Isrā'īl) ist ein Staat in Asien (Naher Osten), der an Syrien, den Libanon, Ägypten, Jordanien sowie an die Palästinensischen Autonomiegebiete grenzt.

Inhaltsverzeichnis

Name

Die älteste Quelle für das Wort „Israel“ ist die ägyptische Merneptah-Stele (heute im Ägyptischen Museum in Kairo). Sie beschreibt einen Feldzug gegen ein Volk Israel im Lande Kanaan. Sie wird auf das Jahr 1211 v. Chr. datiert.

Die Volksetymologie des Alten Testaments deutet „Israel“ als „Gottesstreiter“. Jakob bekam diesen neuen Namen, nachdem er mit einem geheimnisvollen Gegner rang (vergleiche Gen 32,29). Seine Nachkommen wurden als die „Kinder Israels“, „Israeliten“ oder kurz „Israel“ bezeichnet.

Der Name entspricht einer weit verbreiteten semitischen Namensform, die ein Verb im Imperfekt und das theophore Element אֵל (Gott) als Subjekt enthält. Das verbale Element wird in dieser Deutung als von der Wurzel שרה (streiten, kämpfen) abgeleitet angesehen. Möglich ist allerdings auch eine Ableitung von der Wurzel שרר (herrschen). Das hebräische Imperfekt kann im Deutschen mit dem Präsens oder der Wunschform wiedergegeben werden, so dass sich als mögliche Übersetzungen ergeben: „Gott streitet (für uns)“ oder „Gott möge (für uns) streiten“ und „Gott herrscht“ oder „Gott möge herrschen“.

Andere Namensvorschläge für den neuen Staat lauteten Eretz Israel, Zion, Judäa und Neu Judäa. Die Entscheidung der Regierung für „Israel“ wurde von Außenminister Moshe Shertok verkündet.

Geographie

Grenzen und Nachbarstaaten

Israelische Flagge auf Massada
Israelische Flagge auf Massada

Israel bildet eine Landbrücke zwischen Asien und Afrika. Es liegt am Rande des östlichen Mittelmeeres, das seine westliche Grenze darstellt. Es grenzt im Norden an den Libanon, im Nordosten an Syrien, im Osten und Südosten an Jordanien und im Südwesten an Ägypten. Ungelöst bzw. umstritten ist der endgültige Status des Gazastreifens im Südwesten und des Westjordanlandes im Osten des israelischen Kernlandes. Der Gazastreifen und Teile des Westjordanlandes stehen unter der Verwaltung der palästinensischen Autonomie.

Israels Grenzverlauf war stets politisch umstritten. Der UN-Teilungsplan von 1947 wurde von Israel akzeptiert aber von den arabischen Staaten abgelehnt. Im Arabisch-Israelischen Krieg von 1948 eroberte Jordanien das Westjordanland (einschließlich Ostjerusalems mit dem jüdischen Viertel der Altstadt), Ägypten den Gazastreifen, und Syrien kleinere Gebiete am See Genezareth (die allerdings demilitarisiert wurden). Trotzdem konnte Israel insgesamt sein Staatsgebiet über die im Teilungsplan vorgeschlagenen Gebiete hinaus ausweiten. Vor 1967 hatte Israel eine Fläche von 20.700 km², davon waren 445 km² Wasser. 1967, nach dem Sechstagekrieg, kontrollierte Israel das gesamte ehemalige Mandatsgebiet und besetzte den Golan, über den seitdem ein ungelöster Konflikt mit Syrien besteht, sowie die Sinai-Halbinsel (60.000 km²) die 1982 an Ägypten zurückgegeben wurde. Die eroberten Gebiete summierten sich zu einer Fläche von 7.099 km², davon das Westjordanland 5.879 km² Ostjerusalem 70 km² und die Golanhöhen 1.150 km².

1973 wurde Israel von Syrien und Ägypten im Jom-Kippur-Krieg angegriffen, in dessen Zuge kam es zu kleineren Verschiebungen der von Israel besetzten Gebiete am Suezkanal und dem Golan. 1982, im Libanonkrieg, wurde von Israel der Süden des Libanon zeitweilig besetzt, um dort eine sogenannte „Sicherheitszone“ einzurichten.

Siehe auch: Geschichte

Landschaft

Reliefkarte
Reliefkarte

In der Länge misst das Land vom Norden bis zum Süden 470 km. Die breiteste Stelle des Landes misst 135 km, die schmalste nur 15 km. Israel lässt sich in vier Regionen einteilen: Die Mittelmeerküste, die Hügellandschaft im Zentrum, das Jordantal und die Negev-Wüste.

Die Küstenebene verläuft von der libanesischen Grenze nach Gaza im Süden, nur vom Carmel Kap in der Bucht von Haifa unterbrochen. Um Gaza ist sie etwa 40 Kilometer breit und wird gegen Norden immer schmaler, so dass sie an der libanesischen Grenze nur noch 5 Kilometer breit ist. Sie ist fruchtbar und subtropisch und wird für den Anbau von Wein und Zitrusfrüchten genutzt. Die Ebene wird von mehreren kurzen Flüssen durchzogen, von denen nur zwei, der Jarkon und der Kischon ganzjährig Wasser führen.

Östlich der Küste, im Zentrum des Landes schließt sich eine Hügellandschaft an. Im Norden liegen die Berge und Hügel des oberen und unteren Galiläa, weiter im Süden schließen die Hügel von Samaria an, wo es viele fruchtbare Täler gibt. Im Süden von Jerusalem schließlich liegt Judäa mit seinen recht unfruchtbaren Hügeln. Die Hügellandschaft liegt im Durchschnitt 610 Meter über dem Meeresspiegel und erreicht in Galiläa mit dem Berg Meron (1208m) ihren höchsten Punkt. Viele Täler durchschneiden die Landschaft in Ost-West-Richtung. Das größte ist die Jesreelebene (biblisch als Tal Esdrelon bezeichnet), welches sich von Haifa aus 48 km in südöstlicher Richtung bis zum Jordantal erstreckt. Es ist an seiner breitesten Stelle 19 km weit.

Im Osten der Hügellandschaft liegt das Jordantal, welches einen kurzen Abschnitt des 6.500 km langen Großen Afrikanischen Grabenbruchs darstellt. Der Jordan, mit 322 km Israels längster Fluss, wird aus den Quellflüssen Dan, Banijas und Hasbani im Norden des Landes gespeist. Die Banyas-Quelle ist eine bekannte Touristenattraktion durch ihre einzigartige, subtropische Landschaft. Der Jordan fließt südlich durch die Huleebene in den See Genezareth (hebr. ים כנרת - Jam Kineret). Der See hat eine Fläche von 165 km² und liegt etwa auf 213 Metern u. N.N. Mit einem Speichervermögen von 3 km³ ist er das wichtigste Wasserreservoir des National Water Carrier. Der Jordan fließt im Süden des Sees Genezareth ab und endet schließlich im Toten Meer, das ein extrem salzhaltiger und abflussloser See ist. Das Tote Meer, das sich Israel mit Jordanien teilt, ist der tiefste Punkt der Erdoberfläche. Es liegt 418 Meter unter dem Meeresspiegel und hat eine Fläche von 1.020 km². Im Süden des Toten Meeres führt der Grabenbruch mit der Arava-Senke, die über 170 km keinen dauerhaften Wasserfluss besitzt, bis zum Golf von Akaba.

Der Negev hat eine Fläche von ca. 12.000 km² und stellt damit mehr als die Hälfte von Israels Landfläche dar. Geographisch gehört er zur Sinai-Wüste. Die Wüstenregion beginnt im Norden etwa auf der Höhe von Beerscheba und endet bei Eilat, der südlichsten Stadt Israels. Die Grenze zu Jordanien bildet die Arava-Senke.

Extreme Höhenunterschiede
  • Niedrigster Punkt: Totes Meer − 418 m
  • Höchster Punkt: Berg Hermon bei 2248 m auf dem Golan, bzw. Berg Meron bei 1208 m

Klima

Das Klima in Israel wird bestimmt durch seine Lage zwischen der subtropischen Trockenheit der Sahara und der arabischen Wüsten einerseits und der subtropischen Feuchtigkeit der Levante andererseits. Obwohl Israel nur ein kleines Land ist, hat es mehrere Klimazonen. Das Klima ist von der Entfernung zum Mittelmeer, von der Höhe und der Geographischen Breite abhängig. Im Norden gemäßigt und bewaldet, ist Israel im Süden heiß und wüst. Insgesamt sind 50 % des Landes Steppe und Wüste, wobei die Negev-Wüste die größte Fläche darstellt. An der Küste zum Mittelmeer herrscht das subtropische Mittelmeerklima, das sich durch trockene, heiße Sommer und regenreiche, milde Winter auszeichnet.

Der Januar ist der kälteste Monat mit Durchschnittstemperaturen zwischen 6° C bis 15° C, Juli-August sind mit 22° C bis 33° C die heißesten Monate. Die Sommer sind an der Mittelmeerküste von hoher Luftfeuchtigkeit geprägt, im Inneren des Landes, dem Jordantal und dem Negev jedoch recht trocken. In Eilat werden oft die höchsten Temperaturen erreicht z. T. bis zu 46° C. Mehr als 70 % des durchschnittlichen Regens fällt zwischen November und März. Von Juni bis September fällt normalerweise keinen Regen. Die Niederschlagsmenge nimmt von Nord nach Süd stark ab, so dass im extremen Süden im Durchschnitt nur 30 mm, im Norden mehr als 900 mm im Jahr erwartet werden können. Besonders im Negev variiert die Niederschlagsmenge von Jahr zu Jahr sehr stark. Im Winter kann es in den höheren Regionen zu Schnee kommen, auch ab und an in Jerusalem. Der Hermon ist saisonbedingt über mehrere Monate auf seinen drei Gipfeln von Schnee bedeckt.

Die Gebiete mit Niederschlägen von mehr als 300 mm im Jahr werden besonders intensiv landwirtschaftlich genutzt. Etwa ein Drittel des Landes kann bebaut werden.

Unwetter und Hagel sind in der regnerischen Zeit üblich und Wasserhosen können die Mittelmeerküste treffen, richten aber nur sehr geringe Schäden an. Allerdings wurde am 4. April 2006 der Westen Galiläas von Gewitterzellen und einem F2 Tornado getroffen, der größere Schäden verursachte und durch den 75 Personen verletzt wurden.

Siehe auch: Palästina (Region).

Städte und Ortschaften

Im Jahre 2005 lebten in Israel und in den Israelischen Siedlungen etwa 6,9 Millionen Menschen. Es gibt 71 Städte (einschließlich dreier Städte im Westjordanland) und hunderte kleinere Ortschaften. Der Stadtstatus wird vom israelischen Innenminister an sich bewerbende Ortschaften vergeben, die normalerweise mehr als 20.000 Einwohner zählen. Es gibt aber auch Fälle, in denen der Status vor Erreichen dieser Zahl vergeben wird. Im Westjordanland gibt es (Schätzung aus dem Jahre 2002) 242 israelische Ortschaften, auf den Golanhöhen 42 und in Ostjerusalem 29 israelische Viertel.

Größere Städte sind Jerusalem (718.000 Einwohner), Tel Aviv (558.000), Haifa (269.300), Rischon leTzion (217.500), Aschdod (200.800) und Beersheba (184.800).

Eine israelische Besonderheit sind die Kibbuzim und Moschavim. Es handelt sich dabei um Ortschaften mit einer sozialistisch-kollektiven bzw. genossenschaftlichen Verfassung. Im Laufe der Zeit hat aber der Grad der genossenschaftlichen Zusammenarbeit abgenommen und in einigen ganz aufgehört zu existieren.

In Jerusalem, Haifa, Nazaret und Akko lebt die arabische und jüdische Bevölkerung eng zusammen. Reine palästinensische Städte sind vor allem im Gazastreifen und Westjordanland zu finden: Gaza, Jericho, Betlehem, sie sind Teil der palästinensischen Autonomie. Auch im israelischen Kernland gibt es allerdings reine arabische Orte, wobei dies eher Dörfer sind.

Bevölkerung

Bevölkerungsgruppen

Mit seinen etwas über sieben Millionen Einwohnern gehört Israel zu den kleineren Staaten der Welt (100. Stelle). In Flächengröße und Bevölkerungsdichte lässt es sich mit dem Bundesland Hessen vergleichen.

Etwa 91 Prozent der israelischen Bevölkerung lebt in Städten. Die israelische Gesellschaft ist geprägt vom Judentum und der westlichen Moderne, aber auch von anderen Religionen und Kulturen des Nahen Ostens. Die Staatsangehörigkeit wird durch Geburt oder Einbürgerung erworben. Doppelte Staatsangehörigkeit ist möglich.

Jüdische Bevölkerung

In offiziellen Statistiken wird vorrangig zwischen Juden und Nichtjuden unterschieden, hier werden die Juden sowohl als Volk wie auch als Religion verstanden. Im Jahre 2001 waren 81 Prozent der israelischen Bevölkerung jüdischen Ursprungs (In dieser Rechnung ist nicht die Bevölkerung der besetzten Gebiete enthalten), heute wird von 76,7% ausgegangen.

Die jüdische Bevölkerung gliedert sich in

  • Watikim, das sind Bewohner des Jischuw, der alten jüdischen Siedlung, und solche, die vor der Staatsgründung eingewandert sind
  • Olim, nach der Staatsgründung Eingewanderte
  • Tzabarim, im Land Geborene

Unter der jüdischen israelischen Bevölkerung haben 26 Prozent wenigstens einen in Israel geborenen Elternteil, 37 Prozent sind Israelis der ersten Generation, 27 Prozent sind Einwanderer aus dem Westen, und 42 Prozent stammen aus Asien oder Afrika hauptsächlich aus den muslimischen Ländern.[1]

Aus der früheren Sowjetunion sind über eine Million jüdische Einwanderer ins Land gekommen (ein Sechstel der Bevölkerung), davon alleine in der Zeit von 1989 bis 1999 mehr als 750.000.

Arabische Minderheit

18 % der israelischen Bevölkerung sind arabischer Herkunft. Zu ihnen zählen unter anderem 170.000 Beduinen, von denen etwa die Hälfte sesshaft ist. Andere leben traditionellerweise nomadisch, halten sich jedoch meist in denselben Gebieten auf.

Andere Minderheiten

Kleinere Minderheiten sind die Drusen (1,5 Prozent), eine sehr kleine armenische Gemeinde, die Bahai – welche sich nicht nur als eigene Religionsgemeinschaft (s. Abschnitt Religionen), sondern auch als vollständig eigene Bevölkerungsgruppe bezeichnen –, die Alawiten, die Ahmadi und zwei Dörfer mit Tscherkessen.

Am 31. Dezember 2003 lebten etwa 224.200 israelische Bürger in Gemeinwesen im Westjordanland; in dieser Zahl sind die Israelis von Ost-Jerusalem nicht enthalten. Ungefähr 7.500 Israelis lebten bis August 2005 in den Siedlungen des Gazastreifens.

Amtssprachen

Amtssprachen waren neben Englisch bereits in der Mandatszeit Arabisch und Hebräisch. Die Ende des 19. Jahrhunderts wiederbelebte hebräische Sprache wird heute von der Mehrheit der Israelis gesprochen. Arabisch ist daneben die Muttersprache von etwa einer Million arabischer und drusischer Staatsbürger Israels. An arabischen Schulen in Israel wird auf Arabisch gelehrt. An hebräischen Schulen wird Arabisch neben Englisch als zweite Fremdsprache angeboten. Alle Rechtstexte liegen in Hebräisch und Arabisch vor.

Lebenserwartung

Die Lebenserwartung in Israel gehört zu den höchsten der Welt und beträgt für Frauen 80,9 Jahre und für Männer 76,7 Jahre.

Religionen

Der Tempelberg mit dem Felsendom in Jerusalem
Bahai-Gärten in Haifa
Bahai-Gärten in Haifa

Hauptartikel: Religionen in Israel

Die Unabhängigkeitserklärung des Staates Israel garantiert religiöse Freiheit und macht Religionsausübung und Glaubenszugehörigkeit zur Sache der persönlichen Entscheidung. Die Religionsgemeinschaften verwalteten ihre eigenen heiligen Stätten selbst. Gesetzliche Regelungen garantieren den freien Zugang und schützen vor Entweihungen.

76,7 Prozent der Bevölkerung Israels gehören der jüdischen Religion an. Damit ist Israel der einzige Staat der Welt, in dem Juden die Mehrheit der Einwohner darstellen. Sechs Prozent der israelischen Juden bezeichnen sich als Charedim (ultra-orthodox religiös), weitere 9 Prozent als „religiös“, 34 Prozent bezeichnen sich selbst als „Traditionalisten“ (die sich nicht strikt an das jüdische religiöse Gesetz, die Halacha halten), und 51 Prozent als „säkular“.

Israelische Araber stellen etwa 18 Prozent der israelischen Bevölkerung. Innerhalb dieser Gruppe befindet sich die oben erwähnte Minderheit von 10 Prozent arabischer Christen. Die Mehrheit israelischer Araber sind sunnitische Muslime (etwa 14,6 Prozent der Gesamtbevölkerung des Staates Israel).[2]

Etwa 2,1 Prozent der Bevölkerung sind Christen. Die Zahl der nicht-arabischen Christen beträgt 25.400 und die der arabischen Christen 113.100. Von den zusammen 138.500 Christen sind circa 75.000 Katholiken.

In Israel leben auch etwa 25.000 Karäer (2002); dort werden sie als nichtreligiöse Juden eingestuft. Außerhalb Israels wird die Zahl der Karäer auf 20.000 geschätzt. Die weltweit einzige Gemeinde von Samaritanern ist aufgeteilt zwischen Israel und den palästinensischen Gebieten (ca. 800).

Schätzungsweise 3.500 bis 4.000 Menschen sind sogenannte messianische Juden, welche die jüdische Kultur und große Teile der Religion praktizieren, jedoch Jesus von Nazaret als Messias ansehen und daher nicht zu den traditionellen Juden gerechnet werden.

Schließlich leben die einigen hundert Bahai in Haifa und Umgebung, wo sich einige ihrer zentralen Heiligtümer befinden.

Geschichte

Hauptartikel: Jüdische Geschichte, Geschichte Israels

Entwicklung bis zum 20. Jahrhundert

Altneuland 104 (Heft 11, Seite 339; aus 1904), jüdische Einwohnerzahl landwirtschaftlicher Siedlungen im Jahre 1898
Altneuland 104 (Heft 11, Seite 339; aus 1904), jüdische Einwohnerzahl landwirtschaftlicher Siedlungen im Jahre 1898

Die ersten archäologisch nachgewiesenen Spuren einer früh- oder protoisraelitischen Besiedlung der Region Palästina gehen auf die Zeit zwischen dem 12. und dem 11. Jahrhundert v. Chr. zurück (vgl. Landnahme Kanaans). Jerusalem wird nach biblischer Überlieferung etwa 1000 v. Chr. Hauptstadt von Davids Königreich Israel; dieses zerfällt nach dem Tod seines Thronfolgers Salomo in zwei Reiche. Das Nordreich Israel geht 722 v. Chr. im Kampf gegen die Assyrer unter, das Südreich Juda wird 587 v. Chr. von Babylon erobert. Das Land wird in weiterer Folge Teil des Perserreichs, dann des Reiches von Alexander dem Großen, zuletzt des Reichs der Seleukiden.

Der Aufstand der Makkabäer 165 v. Chr. bringt Israel noch einmal für etwa 100 Jahre staatliche Unabhängigkeit. 63 v. Chr. beginnt die Zeit der römischen Oberherrschaft. Die Römer gliedern das Gebiet in zwei Provinzen auf: Syria im Norden, Judäa im Süden. 70 n. Chr. werden Jerusalem und der Tempel vollkommen zerstört. Der letzte jüdische Aufstand in Israel gegen die römische Herrschaft (Bar-Kochba-Aufstand) wird 135 n. Chr. niedergeschlagen. Die Juden werden über die ganze Welt verstreut (Diaspora).

Das Land selbst wird seitdem „Palästina“ genannt. Diesen Namen (der auf das seinerzeit bereits verschwundene Volk der Philister zurückgeht), erhielt das Land aufgrund eines Erlasses von Kaiser Hadrian, um die Erinnerung an die judäischen Bewohner, deren Aufstand er niederschlug, zu tilgen. Zwischen 636 und 1099 n. Chr. folgt die arabische Herrschaft. Seit dieser Zeit wird Palästina mehrheitlich von Arabern bewohnt. Die Kreuzfahrer regieren von 1099–1291 das Land unter dem Namen „Lateinisches Königreich Jerusalem“. Es folgen die Mameluken von 1291 bis 1517 und dann die Osmanische Herrschaft 1517–1918. Keine dieser Obrigkeiten hatte für Palästina eine eigene Verwaltung vorgesehen oder das Gebiet als selbstständige geografische Einheit betrachtet. Auch für die Osmanen (Vorfahren der Türken) ist die Region ein Teil von Syrien, wohl auf die römische Bezeichnung Syria zurückgehend. Das Land wird in drei Distrikte eingeteilt.

Während der osmanischen Herrschaft ist Palästina nur dünn bevölkert und stagniert wirtschaftlich. Von der Ankunft der ersten jüdischen Einwanderer in den Achtzigerjahren des 19. Jahrhunderts gehen Impulse für die wirtschaftliche Entwicklung des Landes aus. In den folgenden Jahrzehnten wandern – auch deshalb – viele weitere Menschen, Juden wie Araber, in Palästina ein.

Die erste Masseneinwanderung (Alija) von Juden nach Palästina erfolgt um 1882. Diese Einwanderer waren in erster Linie Juden, die vor politischer und religiöser Unterdrückung aus ihren Herkunftsländern geflohen waren. Theodor Herzl beruft 1897 den ersten Zionistenkongress in Basel ein und legt damit einen wichtigen Grundstein für die spätere Gründung eines jüdischen Staates. Erst bei der zweiten Einwanderungswelle spielte der Gedanke des Zionismus eine Rolle. Nach Angaben der „Jewish Colonization Association“ für das Jahr 1903 lebten im Jahre 1898 5.200 Juden in Palästina in landwirtschaftlichen Mustersiedlungen.[3]

Im religiösen und historischen Bewusstsein der Juden (und abgeschwächter Weise im Bewusstsein des Okzidents) war Israel immer das „Heilige Land“ geblieben, das mit der Bibel und der Geschichte des jüdischen Volkes verbunden ist. Die Bedürfnisse der arabischen Bevölkerung spielten in dieser Tradition kaum eine Rolle. Führende Zionisten waren sich der Problematik allerdings bewusst und strebten neben einer internationalen Legitimation, die zweifellos von der Denkweise des Kolonialismus geprägt war, auch eine Einigung mit den Arabern an.

Zwischen 1904 und 1914 erfolgt die zweite Alija. Die Juden litten in Europa bereits vor dem Ersten Weltkrieg stark unter Repressalien. Einige betrachteten die Region als sicherer als Europa. Bereits im Jahre 1909 wird Tel Aviv, die erste moderne jüdische Stadt gegründet.

Mandatszeit

Teilungsplan der UN von 1947
Teilungsplan der UN von 1947

Durch den Sieg der Briten im Ersten Weltkrieg wird 1917 die osmanische Herrschaft beendet. 1922 überträgt der Völkerbund auf der Friedenskonferenz von Paris Großbritannien das Mandat für Palästina mit dem Gebiet, das heute gemeinsam von Israel und Jordanien eingenommen wird. Zu den Mandatsbedingungen gehört, dass die Briten die Verwirklichung der Balfour-Deklaration ermöglichen sollen, in der sie am 2. November 1917 die „Gründung einer nationalen Heimstätte für das jüdische Volk“ versprochen haben, deren Grenzen jedoch nicht bestimmt waren. Hierzu wird die Mandatsmacht aufgefordert, die jüdische Einwanderung zu ermöglichen, diese jüdischen Einwanderer geschlossen anzusiedeln und hierfür auch das ehemalige osmanische Staatsland zu verwenden. Es sollte dabei ausdrücklich dafür Sorge getragen werden, dass „nichts getan werden soll, was die bürgerlichen und die religiösen Rechte bestehender nichtjüdischer Gemeinschaften in Palästina oder die Rechte und die politische Stellung, deren sich die Juden in irgendeinem anderen Lande erfreuen, präjudizieren könnte“.

Im Juli 1922 teilen die Briten Palästina in zwei Verwaltungsbezirke. Juden ist es im Folgenden nur noch erlaubt, sich westlich des Jordan anzusiedeln (das heißt in 22 % des Gesamtareals). Dies machte die Hoffnungen nach einem Israel in den Grenzen der Zeit des Königs David und Salomon zunichte. Im östlichen Teil, der Transjordanien genannt wird (das heutige Jordanien), setzen die Briten einen haschemitischen Herrscher namens Abdullah ein, der von der arabischen Halbinsel vertrieben worden war.

Zwischen 1924 und 1932 folgt die vierte Immigrationswelle, von 1933 bis 1939 die fünfte, wodurch die jüdische Bevölkerung in Palästina stark wächst. Zunächst werden Transjordanien und Palästina noch als Verwaltungseinheit mit einheitlichen Mandatsgesetzen, der gleichen Währung und gleichen Mandatspässen betrachtet (siehe auch: Weißbuch von 1939). Mit der Unabhängigkeit Transjordaniens im Jahre 1946 ist das Palästina der britischen Mandatszeit allerdings endgültig geteilt.

Bereits 1937 legt die britische Peel-Kommission einen Teilungsplan vor, der, gemäß der prozentualen Bevölkerungsverteilung, Galiläa und einen Küstenstreifen als israelischen und den größeren Rest als arabischen Teil vorsieht. Die neu eingewanderten Juden sind sofort begeistert, die hiesig stämmigen Araber reagieren ablehnend. Der Plan scheitert.

Die deutsche Orientpolitik erlebte nach der anfänglichen Förderung der jüdischen Emigration nach Palästina eine schleichende Prioritätenverschiebung und mündete schließlich in der Verbrüderung mit arabischen Nationalisten im gemeinsamen Kampf gegen die britisch-jüdische Macht mündete. 1941 wurde der bedeutendste Kollaborateur, der Mufti von Jerusalem, Amin al-Husseini und einflussreicher Führer der arabischen Nationalbewegung, von Adolf Hitler in Berlin empfangen. Von Berlin aus plante al-Husseini zusammen mit Adolf Eichmann die Ermordung der im arabischen Raum lebenden Juden. [4]

Am 29. November 1947 stimmt die Generalversammlung der Vereinten Nationen mit Zweidrittelmehrheit für den Teilungsplan, der Westpalästina in einen jüdischen und einen arabischen Staat teilen soll. Mit dem Ziel, tatsächlich einen unabhängigen jüdischen Staat zu gründen und den Überlebenden der Shoa eine Heimat zu schaffen, akzeptiert die jüdische Bevölkerung den Plan. Die Araber lehnen den Plan dagegen ab, da sie die jüdische Präsenz in der Region als Provokation empfinden, vor allem meinen sie, die UNO drücke ihnen ein Mandat auf, ohne ihre Interessen zu wahren. Sie lehnen in der Folge das Existenzrecht Israels ab, was noch bis zum heutigen Tag Folgen für die Region hat.

Kurz darauf beginnt im Zusammenhang mit dem Angriff der arabischen Staaten auf den neuen Staat Israel die Flucht bzw. Vertreibung der arabischen Bevölkerung aus den nun Israel zugeteilten Gebieten, teilweise begleitet von der Zerstörung ihrer Dörfer, Bauten und Dokumente; oft ging damit der Nachweis der Existenz der palästinensischen Bevölkerung und somit ihres Rechtanspruchs verloren.

Siehe auch: Geschichte der Region Palästina für die Zeit vor der Staatsgründung.

David Ben Gurion proklamiert 1948 den Staat Israel
David Ben Gurion proklamiert 1948 den Staat Israel

Gründung des Staates Israel

Da das britische Mandat für Palästina am 14. Mai 1948, einem Freitag, um Mitternacht enden sollte, versammelte sich der Jüdische Nationalrat im Stadtmuseum von Tel Aviv um 16 Uhr noch vor Sonnenuntergang und damit vor Beginn des Sabbat. Unter einem Porträt des Begründers der zionistischen Bewegung, Theodor Herzl, verlas David Ben Gurion die Unabhängigkeitserklärung. Die Errichtung des Staates Israel erfolge demnach kraft des „natürlichen und historischen Rechts des jüdischen Volkes und aufgrund des Beschlusses der UNO-Vollversammlung“. Elf Minuten später erkannten die Vereinigten Staaten von Amerika durch US-Präsident Harry S Truman den neuen Staat an, die Sowjetunion folgte am 16. Mai.

Nach der Unabhängigkeit

Noch in der Gründungsnacht erklärten Ägypten, Saudi-Arabien, Jordanien, Libanon, Irak und Syrien dem neuen Staat den Krieg. Es folgte der Israelische Unabhängigkeitskrieg (1. Israelisch-Arabischer Krieg; siehe auch: Jom haAtzma'ut), der von Mai 1948 bis Juli 1949 dauerte und der Israel gegenüber dem Teilungsplan erhebliche Gebietsgewinne – vor allem im westlichen Galiläa um Akko und im nördlichen Negev – brachte. 1949 wurde mit den arabischen Angreifern jeweils ein Waffenstillstandsabkommen unterzeichnet. Der Irak zog sich ohne ein solches Abkommen aus dem Westjordanland zurück. Die nach dem Teilungsplan für die Palästinenser vorgesehenen Gebiete gelangten unter jordanische (Westjordanland einschließlich Ostjerusalem) beziehungsweise ägyptische Verwaltung (Gazastreifen).

Nach der Nationalisierung des Suezkanals beschlossen Frankreich, Großbritannien und Israel 1956 die Sues-Kampagne. Nach einem israelischen Angriff sollten die beiden ehemaligen Großmächte als scheinbar neutrale Kräfte intervenieren und das Kanalgebiet besetzen. Am 29. Oktober 1956 stießen israelische Truppen in den Gazastreifen und den Sinai vor und am 5. November begannen die europäischen Truppen zu landen, doch die Kampagne musste beendet werden. Unter dem Druck der Vereinigten Staaten und der UNO zogen sich die drei Angreifer bis zum März 1957 aus den besetzten Gebieten zurück. Allerdings wurde die israelisch-ägyptische Grenze in der Folge durch UN-Friedenstruppen gesichert und der Zugang zum Golf von Akaba war frei für die israelische Schifffahrt. Die USA verpflichteten sich gegenüber Israel, diesen internationalen Wasserweg offen zu halten.

Am 5. Juni 1967 kam es zum Sechstagekrieg, bei dem Israel dem sich abzeichnenden gemeinsamen Angriff Ägyptens, Syriens und Jordaniens durch einen Präventivschlag zuvorkam. Ägyptische Streitkräfte waren in die demilitarisierte Zone des Sinai vorgerückt, Nasser forderte die UN-Truppen auf, das Grenzgebiet zu Israel zu verlassen und die Straße von Tiran wurde für die israelische Schifffahrt gesperrt. In den folgenden Tagen eroberte Israel den Gazastreifen und die Sinai-Halbinsel, das Westjordanland und Ostjerusalem und schließlich die Golanhöhen. Am 11. Juni wurde der Waffenstillstand unterzeichnet. Am 19. Juni beschloss das israelische Kabinett die Gebiete in Friedensverhandlungen zurückzugeben. Am 1. September beschlossen die arabischen Staaten in Chartum, nicht mit Israel zu verhandeln. In der UN-Resolution 242 des Sicherheitsrates vom 22. November 1967 wurde von Israel gefordert, sich aus Gebieten, die im Sechstagekrieg erobert worden waren, zurückzuziehen. Im Gegenzug sollte Israel territoriale Unversehrtheit garantiert werden.

Mehr als 175.000 Palästinenser flohen aus ihrer Heimat. Nach dem Krieg begann Israel mit dem Bau von jüdischen Siedlungen, um die strategische Tiefe Israels zu erhöhen und die Gebiete besser kontrollieren zu können.

Zwischen 1968 und 1970 fand der sog. Abnutzungskrieg zwischen Israel und Ägypten statt. Von 1969 bis 1974 war Golda Meïr die erste Ministerpräsidentin des Landes.

1973 an Jom Kippur, dem jüdischen Versöhnungstag, folgte erneut ein Krieg, Jom-Kippur-Krieg genannt. Nach vorhergehender sowjetischer Rüstungshilfe griffen Ägypten und Syrien das Land an. Dieser Tag wurde von den Angreifern gewählt, da man glaubte, am höchsten jüdischen Feiertag, an dem das öffentliche Leben in Israel weitgehend stillsteht, erhebliche Erfolge erzielen zu können. Dies stellte sich jedoch als Trugschluss heraus – Israel gelang es, die arabischen Armeen zu schlagen. Als Reaktion auf den verlorenen Krieg verringerten die arabischen Ölförderstaaten die Ölfördermenge drastisch, um so politischen Druck auszuüben. 1979 wurde auf Initiative des ägyptischen Präsidenten Anwar as-Sadat ein Friedensprozess in Gang gesetzt und der israelisch-ägyptische Friedensvertrag unterzeichnet, der unter anderem die Rückgabe des Sinai bis 1982 regelte.

Schon direkt nach dem Sechstagekrieg 1967 wurde die israelische Gesetzgebung auch auf den besetzten Ostteil Jerusalems ausgeweitet. Am 30. Juli 1980 verabschiedete die Knesset das Jerusalemgesetz und erklärte damit Jerusalem zur ewigen und unteilbaren Hauptstadt Israels. Die Annexion Ostjerusalems wie auch die 1981 erfolgte Annektierung der Golanhöhen werden allerdings international nicht anerkannt und verurteilt.

Im Juni 1981 griff Israel in den irakisch-iranischen Konflikt ein: israelische Flugzeuge bombardierten den Atomreaktor Osirak in der Nähe von Bagdad und zerstörten ihn (Operation Opera). Begründet wurde dieser Zwischenfall mit der atomaren Bedrohung Israels durch den Irak.

Ab den 1980er Jahren nahmen die Spannungen zwischen Israelis und Palästinensern immer mehr zu. Im Jahre 1987 brachen gewalttätige Unruhen zwischen Palästinensern und Israelis aus, die so genannte Erste Intifada. Die Folgejahre standen im Zeichen dieser Auseinandersetzung, aber auch von Friedensverhandlungen, die zur Einführung einer palästinensischen Selbstverwaltung für die Gebiete des Gazastreifens und des Westjordanlandes führten. Zwischenzeitlichen Fortschritten standen Rückschritte und schwere Krisen – zum Beispiel die Ermordung Jitzhak Rabins durch einen jüdischen Extremisten sowie wiederholte Selbstmordattentate palästinensischer Terroristen – gegenüber. Den vorerst größten Stillstand erreichte der Friedensprozess, nachdem sich 2000 der israelische Ministerpräsident Ehud Barak und der PLO-Chef Jassir Arafat in Camp David unter der Vermittlung des damaligen US-Präsidenten Bill Clinton nicht einigen konnten. Strittige Punkte waren vor allem die Rückkehr der palästinensischen Flüchtlinge, die Teilung Jerusalems und die Aufgabe von Gebieten, die Israel im Sechstagekrieg erobert hatte. Auch relativ weitreichende Zugeständnisse der Israelis, wie der Verzicht auf 95 % der umstrittenen Gebiete, konnten ein Scheitern der Verhandlungen nicht verhindern. Bei der Beurteilung der Verhandlungen und der Gründe für deren Scheitern gibt es unterschiedliche, kontrovers diskutierte Ansichten (siehe Camp David II).

Nur wenige Monate später kam es zu einer dramatischen Verschlechterung der Situation. Im September 2000 brach die al-Aqsa-Intifada aus, in deren Verlauf die Friedensverhandlungen abgebrochen wurden. Palästinensische Selbstmordattentate und israelische Gegenreaktionen, wie der Einmarsch in arabische Städte, kosteten bis Anfang 2005 mehrere tausend Menschen beider Seiten das Leben. Mit dem Abkommen von Sharm El-Sheikh, das am 8. Februar 2005 von Ministerpräsident Ariel Scharon, dem Chef der palästinensischen Autonomiebehörde Mahmud Abbas, dem ägyptischen Präsidenten Husni Mubarak und König Abdullah II. von Jordanien unterzeichnet wurde, endete die al-Aqsa-Intifada. Im selben Jahr starb Jassir Arafat in einem Pariser Hospital.

Nach dem Erfolg der radikalislamischen Hamas bei den Parlamentswahlen in Palästina, der weltweit für Entrüstung sorgt, und der israelischen Kadima zu den Wahlen zur Knesset 2006, aus denen Ehud Olmert als neuer Ministerpräsident hervorgeht, verschärft sich die innenpolitische Lage in Israel dramatisch. Im Sommer 2006 eskaliert die Situation, als Israel auf die Entführung zweier israelischer Soldaten durch die Hamas mit Vergeltungsschlägen im Gazastreifen und Westjordanland antwortet. Mit der Solidarisierung der Hisbollah mit der Hamas durch die Entführung weiterer israelischer Soldaten beginnt der zweite Libanonkrieg.

Trotz der Benachteiligung von Christen in ihren nahezu seit 2000 Jahren bewohnten Siedlungsgebieten, rufen die Christen zur Solidarität mit dem Staat Israel auf. Dazu gehöre die Bereitschaft, dem bedrängten Staat auch dann beizustehen, wenn dies zu Problemen mit arabischen Ölländern führt.[5] Nach jahrelangen Hindernissen scheint die diplomatischen Annäherung zwischen dem Vatikan und Israel konkreter zu werden. Streitpunkt ist ein altes Gesetz, das immer noch in Israel gültig ist und den Kirchen die Erlaubnis von Güterbesitz verweigert. Der Heilige Stuhl möchte seine historischen Besitztümer wieder zurück erhalten, die vom Staat „geraubt“ wurden. Dazu gehört beispielsweise das Pilgerhaus in der Meeresstadt Caesarea.[6]

Siehe auch: Nahostkonflikt, Israelisch-palästinensischer Konflikt (Chronologie)

Politik

Die Knesset, das israelische Parlamentsgebäude
Die Knesset, das israelische Parlamentsgebäude

Hauptartikel: Politisches System Israels

Der Staat Israel ist eine parlamentarische Demokratie nach westlichem Vorbild. Das Parlament, die Knesset, wurde am 25. Januar 1949 zum ersten Mal gewählt. Sie wählt den Staatschef, den Präsidenten für eine siebenjährige Amtszeit. Der Präsident hat die Aufgabe, den Ministerpräsidenten zu ernennen. Der Ministerpräsident bildet die Exekutive.

Ministerpräsident ist seit 2006 Ehud Olmert, sein Stellvertreter ist Schimon Peres, beide gehören der 2005 von Ariel Scharon neu gegründeten Kadima-Partei an. Aufgrund von Meinungsverschiedenheiten über die Ernsthaftigkeit palästinensischer Friedens- und Waffenstillstandsvorschläge verließ die Arbeitspartei Ende 2002 die Koalition. Aus den Neuwahlen vom Januar 2003 ging Likud als stärkste Fraktion im Parlament hervor. 2005 dominierte der von dem damaligen Ministerpräsident Scharon durchgesetzte einseitige Verzicht auf die Siedlungen im Gaza-Streifen die Politik, wobei Scharon gerade in seiner eigenen Partei auf Widerstand stieß. Im November 2005 kündigte er seinen Rücktritt und damit vorzeitige Neuwahlen an und trat aus dem Likud aus, um bei den Wahlen mit einer neuen Partei, Kadima, anzutreten. Am 4. Januar 2006 erlitt er einen Schlaganfall und wurde gemäß der Verfassung nach 100 Tagen für amtsunfähig erklärt. Vorübergehend übernahm Ehud Olmert die Amtsgeschäfte, bis er am 28. März 2006 aus den Parlamentswahlen als Sieger hervorging und Ministerpräsident der aktuellen, aus Kadima, Arbeitspartei, Shas, Pensionisten-Partei und Jisra'el Beitenu (seit dem 30. Oktober 2006) gebildeten Regierung, wurde.

Parteien und politische Organisationen

Israel besitzt ein Mehrparteiensystem. Traditionell stehen sich die zwei großen Parteien, der nationalistische Likud-Block und die eher links eingestellte Arbeitspartei (Awoda), gegenüber. Entscheidend für die Mehrheitsbildung sind jedoch oft die kleineren Parteien, beispielsweise die religiöse Schas, die russische Immigrantenpartei Jisra'el Beitenu oder die Nationalreligiöse Partei. Die Stellung des Likud ist nun – nach dem Austritt Scharons und der Gründung der Kadima – anscheinend stark gefährdet. Insgesamt führt die durch Einwanderung hervorgerufene Heterogenität der Bevölkerung auch zu einer teilweise zerrissenen Parteienlandschaft. Weitere Parteien sind die sozialdemokratische Partei Jachad, Nachfolgerin von Meretz, Schinui (laizistisch) und die linke antizionistische Partei Chadasch, zudem existieren mehrere u. a. auch im israelischen Parlament vertretene arabische Parteien wie Balad oder Ra’am. Aus den stark sozialistischen Anfängen des israelischen Staates erklärt sich die bedeutende Rolle, die die Histadrut, der Allgemeine Verband der Arbeiter Israels, im politischen Leben spielt.

In Deutschland sind die bekanntesten Gruppen der israelischen Friedensbewegung Gusch Schalom und Peace Now. Daneben gibt es viele weitere wichtige unabhängige Menschenrechtsorganisationen wie B’Tselem und MachsomWatch.

Siehe auch: Liste der israelischen Ministerpräsidenten, Kibbuz, Alija (Immigration)

Außenpolitik

Agenda der israelischen Außenpolitik ist die Lösung des Nahostkonflikts sowie die langfristige Verbesserung der Beziehung zu den arabischen Ländern, die daran anschließen soll. Mit Ägypten und Jordanien unterhält Israel einen „kalten Frieden“, das heißt, dass bis auf einen verlässlichen, einvernehmlichen Frieden kein weiterer Austausch stattfindet. Im Falle Ägyptens hat sich dies in letzter Zeit ein wenig aufgelockert.

Am 16. Januar 2007 berichtete die israelische Zeitung Haaretz außerdem, dass es zwischen Israel und Syrien zwischen 2004 und 2006 geheime Friedensverhandlungen gegeben habe.[7]

Weiteres Ziel ist die Migration möglichst aller Juden, gerade für diejenigen, die aus israelischer Sicht unterdrückt werden. In mehreren spektakulären Aktionen hat Israel Juden, z. T. unter Zuhilfenahme des Militärs, nach Israel gebracht, selbst wenn diese nicht israelische Staatsbürger waren.

Eine zusätzliche Leitlinie der israelischen Außenpolitik ist die seit Staatsgründung enge Beziehung zu den USA. Oft wird dabei vermutet, dass jüdische Interessengruppen die dortige Politik unter Druck setzen. Dabei wird übersehen, dass die weitaus größten Anhänger Israels in den USA aus dem Spektrum der konservativen bis fundamentalistischen Christen kommen und dass die USA von sich aus ein weitreichendes Interesse an der Region und am Fortbestand Israels haben. So zählt Israel zu denjenigen Staaten, denen der Kongress militärische Mittel der höchsten Stufe bewilligt, die aber u. a. unter der Bedingung vergeben werden, dass das Nehmerland militärische Ausrüstung ausschließlich von amerikanischen Rüstungsfirmen beschafft. Zudem hat es in der Vergangenheit durchaus handfeste diplomatische Kontroversen zwischen den USA und Israel gegeben, bzw. haben die USA Israel zu Kompromissen mit Drittländern gedrängt.

Seit den 1950er Jahren leistet Israel Entwicklungspolitik in Afrika und mit weniger Aufwand auch in Asien. Treibende Kraft dahinter waren Golda Meir bzw. Mosche Scharett. Seit einigen Jahren sehen Journalisten und Politikwissenschaftler Anzeichen dafür, dass Israel vor allem in Afrika seine Interessen verstärkt wahrnimmt. So schreibt Peter Scholl-Latour in seinem Buch „Afrikanische Totenklage“, Israel bilde auf dem afrikanischen Kontinent sowohl nationale wie auch regierungsfeindliche Truppen in verschiedenen Ländern aus und unterstütze die Interessen seiner Firmen, um Anschluss im Wettbewerb zu China und den USA zu halten. Ziel der Entwicklungspolitik war es die Einkreisung durch feindliche arabische Staaten zu durchbrechen und die uneingeschränkte Unterstützung für die arabischen Länder durch schwarzafrikanische Nationen zu schwächen. Im Falle von Äthiopien hatte man auch Interesse daran, die Sicherheit der dortigen jüdischen Minderheit zu gewähren.

Militär

Hauptartikel: Israelische Streitkräfte

In Israel gelten für Frauen 24 Monate und für Männer 36 Monate Wehrpflicht. Ausgenommen von der Wehrpflicht sind nur ultraorthodoxe Juden, israelische Araber sowie alle nichtjüdischen, schwangeren oder verheirateten Frauen. Rechtlich ist es nur Frauen gestattet, der Wehrpflicht aus Gewissensgründen nicht nachzukommen und einen zivilen Ersatzdienst von ein oder zwei Jahren zu leisten.

Israel verfügt mit Tzahal (engl.: Israel Defense Forces, kurz: IDF) über eine im internationalen Vergleich bestens ausgebildete Streitmacht. Die Friedensstärke von rund 160.000 Mann kann im Verteidigungsfall in kürzester Zeit auf ca. 800.000 erhöht werden. Die Reservisten besitzen aufgrund des regelmäßigen Reservedienstes (ein Monat pro Jahr bei Unteroffizieren und Mannschaften bis zur Vollendung des 42. Lebensjahres bzw. des 51. bei Offizieren, bei Frauen bis zur Vollendung des 24. Lebensjahres) einen hohen Grad an Ausbildung und Verwendungsfähigkeit. Tzahal führt auch in Kooperation mit den USA und anderen NATO-Ländern regelmäßig Übungen durch und schickt ihren Führungsnachwuchs häufig zur Ausbildung in diese Staaten.

Obwohl Tzahal seit Jahrzehnten überwiegend der asymmetrischen Kriegsführung palästinensischer Terrororganisationen in den besetzten Gebieten gegenübersteht, ist das Rückgrat des Heeres die Panzertruppe mit rund 1500 modernen Kampfpanzern des Typs Merkava. Darüber hinaus sind noch etwa 2000 ältere Patton (Magach) im Einsatz, überwiegend bei Reserveeinheiten. Die Luftstreitkräfte verfügen über 900 Kampfflugzeuge und Hubschrauber; diese entstammen zwar hauptsächlich US-amerikanischer Produktion, wurden jedoch oft bereits beim Bau oder nachträglich für die spezifischen Erfordernisse des Nahostkonflikts modifiziert. Die Israelische Marine besteht u. a. aus rund 40 Patrouillenbooten, 13 Raketenbooten und drei modernen U-Booten der Dolphin-Klasse.

Zwar ist Israel durch das Barak-Luftabwehrsystem vor weitreichenden Raketen geschützt, doch gegen den Beschuss mit Qassam-Raketen mit extrem kurzer Reichweite und entsprechend kurzer Flugzeit gibt es kein technisches Abwehrmittel. Seit neuestem verfügt Israel allerdings auch über das Patriot-Luftabwehrsystem, welches weitaus effizienter ist.

Israel verfügt vermutlich seit den sechziger Jahren über Atomwaffen und hat den Atomwaffensperrvertrag nie unterzeichnet. 1986 leitete Mordechai Vanunu, zum damaligen Zeitpunkt Techniker des Atomforschungszentrums von Dimona, in Großbritannien Aufnahmen dieser Atomanlage an die Presse weiter, die diese Vermutung stützen. Israel hat den Besitz von Atomwaffen seitdem weder bestätigt noch bestritten (die so genannte Politik der „atomaren Zweideutigkeit“). Ende Juli 2004 gab der damalige Premierminister Ariel Scharon jedoch indirekt den Besitz von Atomwaffen zu.

Die deutsche Rüstungsindustrie ist vielfach an der Entwicklung von Waffen für Israel beteiligt – etwa durch das Dolphin-U-Boot sowie Bauelemente für den Merkava-Panzer.

Siedlungspolitik

Israelische Siedlungen im seit 1967 okkupierten Westjordanland
Israelische Siedlungen im seit 1967 okkupierten Westjordanland

Die jüdischen Siedlungen wurden in den besetzten Gebieten errichtet und dürfen nur von jüdischen Israelis bewohnt werden. Etwa 250.000 Israelis leben derzeit in diesen Siedlungen; im Gaza-Streifen lebten bis zum August 2005 etwa 7.500 Israelis zwischen mehr als einer Million Palästinensern. Die Siedlungen sind oft großzügig nach amerikanischem Vorbild gebaut. Die Siedlungen werden von einem massiven Sicherheitsapparat gegen Angriffe palästinensischer Gruppen geschützt. Ein Netz von Straßen, die nur von israelischen Bürgern genutzt werden dürfen, bietet eine gute Verkehrs-Infrastruktur zwischen den Siedlungen und dem israelischen Territorium. Zugleich erschwert es die Entwicklung in den palästinensischen Autonomiegebieten. Der komfortable Siedlungsausbau wie auch die ständige Militärpräsenz machen jährlich einen erheblichen Teil der israelischen Staatsausgaben aus.

Im August 2005 räumte die Regierung Scharon in enger Koalition mit der Arbeitspartei sämtliche Siedlungen im Gaza-Streifen sowie vier kleinere Siedlungen im Westjordanland. Hierbei handelte es sich um einen einseitigen und weltweit anerkannten Schritt Israels, der nicht im Rahmen der „Road-Map“ erarbeitet wurde (siehe Scharon-Plan). Aus dem Umfeld Scharons war jedoch auch zu vernehmen, dass angestrebt werden soll, die größten Siedlungen im Westjordanland auszubauen. Im Gegenzug sollen den Palästinensern territoriale Zugeständnisse gemacht werden. Militante palästinensische Organisationen stellen diesen Teilrückzug Israels als eigenen Sieg über Israel dar. Ariel Scharons Amtsnachfolger Ehud Olmert hat durch seinen so genannten Konvergenz-Plan den Palästinensern angeboten, gegen Festschreibung des Verlaufs des zur Zeit jenseits der Grünen Linie in palästinensischem Gebiet gebauten Grenzzauns einen palästinensischen Staat zu akzeptieren. Aufgrund demütigender Konditionen wie massiven Landverlusts an Israel ist eine Annahme durch die Palästinenser aber eher unwahrscheinlich.

Von der internationalen Staatengemeinschaft werden die jüdischen Gemeinden und Siedlungen in den besetzten palästinensischen Gebieten zumeist als völkerrechtswidrig verurteilt. Das Völkerrecht gestatte die vorübergehende Beschlagnahmung von Land in besetzten Gebieten ausschließlich für militärische Zwecke, nicht jedoch für die dauerhafte Niederlassung eigener Staatsbürger, Landwirtschaft und andere zivile Nutzungen. Israel hat eine eigene Beurteilung der juristischen Lage, steht damit allerdings, bis auf die Tolerierung durch die USA, international isoliert da. In mehreren Resolutionen haben die Vereinten Nationen Israel vergebens aufgefordert, den Siedlungsbau einzustellen und die humanitäre Notlage der palästinensischen Bevölkerung zu verbessern.

Bei einem großen Teil der Siedler handelt es sich um Einwanderer, vor allem neoorthodoxe Juden aus den USA, aber auch aus Frankreich und anderen Staaten.

Wirtschaft

Allgemeines

Israel hat eine technologisch hoch entwickelte Marktwirtschaft mit hohem Staatsanteil. Ein bedeutender Arbeitgeber ist darum auch der öffentliche Dienst, in dem 33 Prozent der israelischen Arbeitnehmer beschäftigt sind. In der Industrie arbeiten 17 Prozent, in Tourismus, Handel und Finanzen 20 Prozent. 28 Prozent sind in anderen Bereichen (Dienstleistungen usw.) tätig.

Israel ist bei fossilen Energieträgern (Rohöl, Erdgas, Kohle), bei Getreide, Rindfleisch, Rohstoffen und militärischer Ausrüstung von Importen abhängig. Trotz begrenzter natürlicher Ressourcen hat Israel seinen landwirtschaftlichen und industriellen Sektor in den letzten zwanzig Jahren intensiv entwickelt. Mit Lebensmitteln versorgt sich Israel, abgesehen von Getreide und Rindfleisch, weitgehend selbst. Israel besitzt bedeutende Kapazitäten bei Erdölraffinerien, Diamantenschleifereien und in der Fabrikation von Halbleitern. Bedeutende Exportartikel sind geschliffene Diamanten, Hochtechnologie, militärische Ausrüstung, Software, Arzneimittel, Feinchemikalien und landwirtschaftliche Produkte (Früchte, Gemüse und Blumen).

Eine nicht zu unterschätzende Problematik ist die Wasserversorgung des Landes. Durch Stauseen, in welchen der Fluss Jordan gestaut wird, wird nicht nur Elektrizität gewonnen sondern auch Wasser gespeichert. Mit zusätzlich entwickelten neuartigen Methoden zur ökonomischen Landbewässerung (s. Abschnitt Wissenschaft und Technologie) wird versucht, dem Problem zu begegnen. Die Wasserversorgung ist unter anderem auch ein politischer Zankapfel, der immer wieder zu Spannungen mit dem Nachbarland Syrien führt.

Finanzen

Zwischen 1992 und 2000 lag der Anteil der Staatsausgaben für

Israel steht meist im Leistungsbilanzdefizit, das durch große Transferzahlungen aus dem Ausland und durch Anleihen ausgeglichen wird. Etwa die Hälfte der staatlichen Auslandsschulden hat Israel bei den USA, seiner Hauptquelle für politische, wirtschaftliche und militärische Unterstützung. Ein verhältnismäßig großer Anteil der israelischen Auslandsschulden wird in Form von Israel Bonds von Privatinvestoren gehalten. Die Kombination von amerikanischen Kreditgarantien und direkten Anleihen bei Privatinvestoren ermöglicht Israel, zu günstigen Zinssätzen zu leihen, manchmal unterhalb der marktüblichen Zinssätze. Diese Politik wird auch von der Bundesrepublik Deutschland geduldet und unterstützt, um das strategische Ziel der Existenzsicherung des einzigen jüdischen Staates zu erreichen und dem durch die Arabische Liga erzwungenen Wirtschaftsboykott gegen Israel entgegenzuwirken.

Einfluss der Immigration

Durch Einwanderungen aus der ehemaligen Sowjetunion kamen Wissenschaftler und Akademiker ins Land, die für Israels Zukunft von beträchtlichem Wert sind. Der Zustrom, verbunden mit der Öffnung neuer Märkte nach dem Ende des Kalten Krieges, belebte Israels Wirtschaft und sorgte während der 1990er Jahre für ein rasches Wachstum. Doch ab 1996 begann sich das Wachstum zu verlangsamen, als die Regierung eine straffere Steuer- und Geldpolitik verfolgte und der Einwandererstrom sich verlangsamte. Dafür sank die Inflation 1999 auf ein Rekordminimum.

Soziale Situation

Laut dem aktuellen israelischen Armutsbericht (November 2004) leben unterhalb der Armutsgrenze: 22,4 % der Gesamtbevölkerung, 30,8 % der Kinder sowie 33 % der Einwohner Jerusalems. Armutsgrenze nach israelischer Definition: 300 EUR (pro Monat) für Alleinstehende, 485 EUR für Paare, 640 EUR für dreiköpfige Familie.

Verkehr

Landverkehr

Wichtigster Verkehrsträger ist die Straße, und von besonderer Bedeutung sind die Überlandbusse der Buskooperative Egged. Von zunehmender Bedeutung ist das Eisenbahnnetz der Israel Railways, das nach jahrzehntelanger Vernachlässigung seit einigen Jahren modernisiert und ausgebaut wird.

Flugverkehr

Wichtigster Flughafen ist der Ben-Gurion-Flughafen bei Lod im Großraum Tel Aviv. Weitere Flughäfen: Flughafen Atarot in Jerusalem, Flughafen Sde-Dow in der Stadt Tel Aviv, Flughafen Haifa, Flughafen Eilat, Flughafen Owda 40km von Eilat entfernt, Flughafen Machanajim bei Rosch Pina.

Seefahrt

Haifa, Aschdod und Eilat sind die drei Hafenstädte des Landes. In Chadera, Tel Aviv und Aschkelon gibt es ebenfalls kleinere Häfen, die jedoch nur Kohle, Erdgas oder Erdöl für nahe liegende Elektrizitätskraftwerke liefern. In Aschkelon, Aschdod, Tel Aviv, Herzlia, Haifa und Eilat existieren Jachthäfen. Kreuzfahrtschiffe legen gelegentlich in Haifa, Aschdod und Eilat an. Saisonale Fährverbindungen nach Zypern und weiter nach Griechenland und Italien verkehren nur ab Haifa.

Grenzübergänge

Israel ist über Landgrenzen nur von Jordanien und Ägypten aus erreichbar. Die Grenze mit Syrien und dem Libanon ist für Zivilisten geschlossen.

Die offiziellen Grenzübergänge mit Jordanien sind:

Die offiziellen Grenzübergänge mit Ägypten sind:

  • der Kerem Shalom-Übergang beim Gazastreifen
  • der Nizanna-Übergang
  • der Netafim-Übergang nördlich von Eilat
  • der Taba-Übergang südlich von Eilat

Seit dem Rückzug aus dem Gazastreifen gelten die Übergänge Karni und Erez als de facto Grenzposten (der de jure Status ist noch zu bestimmen). Der Grenzübergang Rafah zwischen dem Gazastreifen und Ägypten wird nicht mehr von den Israeli gehandhabt.

Bildungssystem

Die Verwaltung und Finanzierung des israelischen Bildungssystems wird vom Erziehungsministerium, vom Ministerium für Wissenschaft, Kultur und Sport und von den Städten getragen.

In Israel besteht für Kinder im Alter von fünf bis sechzehn Jahren Schulpflicht. Bis zum 18. Lebensjahr ist der Schulbesuch kostenfrei. In der Regel besuchen Drei- bis Vierjährige einen kostenpflichtigen Vorschulkindergarten.

Das Schulsystem ist auf die multikulturelle Bevölkerung abgestimmt. Es gibt unterschiedliche staatliche Schulen, deren Lehrplan an spezielle Gesichtspunkte, wie Sprache und Religion der Schüler, angepasst sind. Der kleinere Teil der israelischen Schüler besucht Privatschulen, die unter der Schirmherrschaft religiöser und internationaler Organisationen arbeiten.

In der Oberstufe können die Schüler zwischen einer akademischen, technologischen, agrarwissenschaftlichen oder militärischen Fachrichtung wählen.

Etwa 216.000 Studenten sind an einer der Hochschulinstitutionen des Landes immatrikuliert. Die acht Universitäten Israels bieten ein breites Lehrangebot in natur- und geisteswissenschaftlichen Fächern.

Universitäten:

Zusätzlich existiert eine Vielzahl von akademischen Hochschulen, die keinen universitären Status besitzen, jedoch anerkannte akademische Diplome ausstellen dürfen und oft mit den Universitäten kooperieren:

Liste der akademischen Hochschulen in Israel

Zehntausende nutzen Erwachsenen-Bildungsprogramme. Für Neueinwanderer stehen spezielle Sprachschulen zur Verfügung, in denen Hebräisch in Intensivkursen angeboten wird.

Wissenschaft und Technologie

Die Notwendigkeit, ein relativ unfruchtbares, unterentwickeltes Land in den modernen Industriestaat von heute zu verwandeln, war seit der Gründung Israels bestimmend für dessen wissenschaftliche und technologische Entwicklung. Wasserknappheit, wüstenartige Landschaft und Mangel an Arbeitskräften führten auch zur Entwicklung neuartiger landwirtschaftlicher Methoden.

Israel investiert heute gemessen am Weltmaßstab überdurchschnittlich viel in Forschung und Entwicklung. Achtzig Prozent der Forschungsergebnisse werden dabei von den Universitäten erbracht, die eng mit der Industrie zusammenarbeiten. Zum Teil gründeten Universitäten sogar Firmen zur Vermarktung der praktischen Anwendungen ihrer Forschungsergebnisse. Mehr als die Hälfte aller wissenschaftlichen Veröffentlichungen sind in den Bereichen der Biotechnologie, der Biomedizin und der klinischen Forschung angesiedelt.

Israelische Wissenschaftler waren maßgeblich an der Erforschung des Botenstoffs Interferon beteiligt. Auch die Pharmaforschung profitiert oftmals von israelischen Kapazitäten, so zum Beispiel bei der Entwicklung des Medikaments Copaxone. Hoch entwickelte medizinische Diagnose- und Behandlungsgeräte werden in Israel entwickelt und weltweit exportiert. Darunter befinden sich Geräte für Computertomografie und Magnetresonanztomografie, Ultraschall-Scanner, nuklearmedizinische Kameras, chirurgische Laser und eine Miniaturkamera, welche als eine schluckbare Kapsel zur Untersuchung des Verdauungstraktes verwendet wird.

Ein Schwerpunkt der israelischen Forschung liegt auf Elektronik und Kommunikationstechnik. Israel ist eines der führenden Länder in der Forschung und Entwicklung von Glasfasern, elektro-optischen Kontrollsystemen und von wärmeempfindlichen Nachtsichtgeräten. Neben Software für Groß- und Bürocomputer werden Roboter für verschiedenste Anwendungsbereiche entwickelt.

1983 wurde die Israel Space Agency gegründet. Seit 1988 ist Israel in der Lage, mit Hilfe einer eigenen Rakete (Shavit) Satelliten ins All zu befördern. Darüber hinaus wurden verschiedene Displaysysteme, aeronautische Computer, Instrumente und Flugsimulatoren entwickelt. Ilan Ramon war 2003 innerhalb der STS-107-Mission der erste Israeli im Weltraum. Er verunglückte zusammen mit seinen sechs NASA-Kollegen beim Wiedereintritt des Space Shuttles Columbia tödlich.

Die Wasserknappheit trieb die Entwicklung von computergesteuerten Bewässerungssystemen voran. In diesem Zusammenhang wurde auch die Tropfmethode entwickelt, bei der das Wasser direkt zu den Wurzeln der Pflanzen geleitet wird. Intensiver Forschung ist es zu verdanken, dass das riesige unterirdische Reservoir an Brackwasser unter dem Negev nutzbar gemacht werden konnte.

Die Nichtverfügbarkeit von konventionellen Energiequellen machte die intensive Entwicklung von alternativen Energiequellen wie Solar-, Wärme- und Windenergie erforderlich. Ein Teil des Energiebedarfs wird durch Kernkraft gedeckt.

Kultur

Eigener Artikel: Israelische Kultur

Medien

In Israel existieren sehr verschiedenartige Medien für die unterschiedlichen Sprachgruppen des Landes. Neben Zeitungen und Rundfunkprogrammen auf Hebräisch und Russisch gibt es auch einige auf Deutsch und Jiddisch. Die wichtigste deutschsprachige Publikation Israels ist die Tageszeitung Israel-Nachrichten aus Tel Aviv. Die wichtigsten Zeitungen sind Maariw, Haaretz, The Jerusalem Post, Jedi’ot Acharonot und haOlam haZeh. Haaretz und The Jerusalem Post erscheinen (auch) auf Englisch. Die öffentlich-rechtliche Rundfunkanstalt heißt Kol Israel. Bedeutend ist außerdem der Radiosender der Streitkräfte, Galei Tzahal.

In Israel herrscht dem Gesetz nach Pressefreiheit. In einem Ranking der Organisation Reporter ohne Grenzen (2006) belegt Israel von 166 untersuchten Staaten Platz 50, „jenseits seiner eigenen Grenzen“ allerdings Platz 135 (die pälastinensische Autonomiebehörde belegt Platz 134).

Sport

Die meisten Sportverbände sind auf internationaler Ebene mittlerweile Mitglieder der europäischen Dachorganisationen (z.B. UEFA, ULEB etc.), weshalb israelische Mannschaften an deren Wettbewerben teilnehmen. Die Mitgliedschaft in asiatischen Organisationen war wegen Boykott-Maßnahmen arabischer Mitgliedsverbände nicht mehr möglich gewesen.

Sportvereine (Auswahl):

Einzelnachweise

  1. Statistik (PDF)
  2. Statistik (PDF)
  3. Altneuland. Berlin 1.1904,11, S.339.
  4. NZZ: Halbmond und Hakenkreuz Hitlers Pläne im Nahen Osten 21. Februar 2007
  5. IDEA (Nachrichtenagentur): Christen rufen zur Solidarität mit Israel auf 28. Januar 2007
  6. Radio Vatikan: Pater David Jaeger optimistisch zu Gespräch mit Israel 31. Januar 2007

Siehe auch

Literatur

Zur Geschichte

  • Michael Brenner: Geschichte des Zionismus. München 2002, ISBN 3406479847
  • Georg Fohrer: Geschichte Israels. Von den Anfängen bis zur Gegenwart. Wiesbaden: Quelle & Meyer, UTB für Wissenschaft, 6., überarb. Aufl. 1995 (zuerst: 1977), ISBN 3-8252-0708-0
  • Johannes Glasneck, Angelika Timm: Israel. Die Geschichte des Staates seit seiner Gründung. Bonn 1992, ISBN 3416027531
  • Benny Morris: The birth of the Palestinian refugee Problem 1947–1949. Cambridge University Press, New York 1987, 1989 (Repr.). ISBN 0521338891
  • Gershon Shafir, Land, Labor and the Origins of the Israeli-Palestinian Conflict, 1882-1914, University of California Press, Reprint 1996, ISBN 0520204018
  • Michael Wolffsohn, Douglas Bokovoy: Israel. Geschichte, Politik, Gesellschaft, Wirtschaft 1882-1996. Leske + Budrich, Opladen 2003. ISBN 3-8100-2721-9

Zur Gesellschaft und Wirtschaft

  • Shmuel N. Eisenstadt, Die Transformation der israelischen Gesellschaft, Frankfurt am Main: Suhrkamp Verlag 1987
  • Nurith Gertz, Myths in Israeli culture : captives of a dream, London [u.a.] : Vallentine Mitchell, 2000
  • Uta Klein, Militär und Geschlecht in Israel, Frankfurt am Main: Campus Verlag 2001, ISBN 3-593-36724-6 Rezension
  • Gershon Shafir, Yoav Peled, Being Israeli. The Dynamics of Multiple Citizenship, Cambridge UP, 2002, ISBN 0521796725
  • [www.bpb.de Israel]. Informationen zur politischen Bildung. Bd 278. Franzis' Print & Media, München/Bonn 2003 (mit Karten). ISSN 0046-9408

Zur politischen Kontroverse

Romane

  • Leon Uris: Exodus. div. Verlage, 1958, Heyne, München 1993. ISBN 3453073703 (Roman über die Entstehung Israels)
  • James A. Michener: Die Quelle (engl.: The Source, 1965). Droemer Knaur, München 1978, ISBN 3426005670 (Roman über die Geschichte Israels von der Urzeit bis ins 20. Jahrhundert)

Weblinks

wikt:
Wiktionary
Wiktionary: Israel – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme und Übersetzungen
commons:Hauptseite
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Commons: Israel – Bilder, Videos und/oder Audiodateien
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WikiNews
Wikinews: Israel – Nachrichten

Wikimedia-Atlas: Israel – Geografische und historische Karten

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