Dracula (1958)
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Filmdaten | |
---|---|
Deutscher Titel: | Dracula |
Originaltitel: | Dracula |
Produktionsland: | Großbritannien |
Erscheinungsjahr: | 1958 |
Länge (PAL-DVD): | ca. 85 Minuten |
Originalsprache: | Englisch |
Altersfreigabe: | FSK 16 |
Stab | |
Regie: | Terence Fisher |
Drehbuch: | Bram Stoker, Jimmy Sangster |
Produktion: | Michael Carreras, Anthony Hinds, Anthony Nelson Keys |
Musik: | James Bernard |
Kamera: | Jack Asher |
Schnitt: | Bill Lenny, James Needs |
Besetzung | |
|
Dracula ist ein Horrorfilm aus dem Jahr 1958, gedreht vom englischen Regisseur Terence Fisher.
Dracula ist ein Vertreter der Vampirfilme und laut vielen Kritikern der zweitbeste Dracula-Film aller Zeiten. Dracula ist ein Farbfilm, der damals das Publikum durch die Filmtechnik und Beleuchtung beeindruckte. Es war der erste, von den englischen Hammer Studios produzierte Horrorfilm seiner Art, der das Genre neu belebte und den Begriff des Gothic-Horror prägte. Neben der liebevollen Ausstattung und den hervorragenden Schauspielern waren es die Darstellungen von Sex und Gewalt in Technicolor, welche die Produktion prägten.
Das Produktions- und Schauspielerteam mit Christopher Lee und Peter Cushing in den Hauptrollen wurde bei den folgenden Filmen von Hammer meist beibehalten. Besonders wurden Filmvorlagen der Universal Studios aus den 1930er Jahren neu bearbeitet. Es handelte sich dabei jedoch nicht um simple Remakes, sondern es gelang Hammer häufig, eigene Interpretationen zu schaffen. Im Gegensatz zu „Dracula“ von 1931, der ein fast statischer Film war, der sich eng an das Theaterstück anlehnte, strotzt der Film vor Action. Der fast zwei Meter große Lee verpasste der Person Dracula ein ganz eigenes Image, der die Version Lugosis fast vergessen machte. Und für Peter Cushing war es nach Frankenstein eine weitere Paraderolle. Der Film hat jedoch fast gar nichts mit der Literaturvorlage von Bram Stoker zu tun. Insbesondere die sexuellen Implikationen des Films waren bahnbrechend und sind ausführlich in dem Buch „Der Horrorfilm“ von Norbert Stresau, erschienen bei Heyne, bearbeitet worden.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Handlung
Der Vampirjäger Van Helsing schickt seinen Partner Jonathan Harker auf die Reise nach Transilvanien. Dort soll Jonathan Bibliothekar von Dracula werden. Doch als Jonathan versucht, Draculas Vampirbraut zu töten, macht ihn Dracula zu einem der seinen. Dann reist der König der Vampire los, um Jonathans Verlobte zu finden und Rache zu nehmen.
Hier ändert sich auch die Erzählweise des Films im Gegensatz zum Buch. Während in der Romanvorlage, die in Tagebuch- und Briefform geschrieben ist, eine beinahe unübersehbare Gruppe von Figuren agiert, reduziert der Jimmy Sangsters Drehbuch diese auf ein Minimum. Mit seinem asketischen Aussehen stellt Van Helsing dabei den krassen Gegensatz zum athletischen Dracula dar.
Nach den üblichen Verwicklungen flüchtet Dracula schließlich wieder auf sein Schloss. Dort wird er von Van Helsing aufgespürt, der den Grafen mittels Kruzifix und dem Licht der aufgehenden Sonne vernichtet. Außer seinem Siegelring, seiner Kleidung und Staub bleibt vom gefürchteten Vampir nichts übrig. All das ist denn auch nötig, um ihn in Blut für Dracula wieder auferstehen zu lassen ...
[Bearbeiten] Sonstiges
- In der Originalfassung wird Osteuropa nie verlassen, weil die Filmgesellschaft sich die Darstellung einer Überfahrt per Schiff nicht leisten konnte. In der deutschen Fassung hingegen spielt die komplette Handlung in Großbritannien; so wird aus dem Städtchen Klausenburg in der Synchronisation "Waterfield".
- Durch dickes Makeup kaum zu erkennen, spielte in einer Nebenrolle als greiser Portier Geoffrey Bayldon mit, der mehr als zehn Jahre später, ebenfalls durch dickes Makeup fast unkenntlich, die Titelrolle in der Jugendserie Catweazle verkörperte.
- Der Film arbeitet mit einer ganzen Reihe kaum merklicher aber effektiver psychologischer "Tricks": So rennt van Helsing (Cushing) gegen Ende des Films hörbar die Treppe in Draculas Schloß hinauf, während die Schritte des verfolgten Dracula (Lee) nicht zu hören sind.
[Bearbeiten] Fortsetzungen
Der Film war ein großer finanzieller Erfolg für die Hammer-Studios und zog so eine Reihe von Fortsetzungen nach sich. In dem 1960 entstandenen Draculas Bräute spielte zwar Peter Cushing den Professor Van Helsing, allerdings spielte Christopher Lee nicht mit. Auch hieß der Vampir Baron Meinster, so dass dieser Film üblicherweise nicht in die Dracula Reihe der Hammer-Studios mit einbezogen wird.
In allen übrigen Fortsetzungen spielte dann wiederum Christopher Lee den Dracula. Wobei Blut für Dracula direkt an den Dracula von 1958 anschließt, indem er mit dessen Sterbeszene beginnt.
- Blut für Dracula (1966)
- Draculas Rückkehr (1968)
- Das Blut von Dracula (1969)
- Dracula - Nächte des Entsetzens (1970)
- Dracula jagt Minimädchen (1972)
- Dracula braucht frisches Blut (1973)
[Bearbeiten] Literatur
- Bram Stoker: Dracula (OT: Dracula). Deutsch von Karl Bruno Leder. Insel, Frankfurt am Main und Leipzig 2004, ISBN 3-458-34803-4
- Karsten Prüssmann: Die Dracula-Filme. Von Friedrich Wilhelm Murnau bis Francis Ford Coppola. Heyne-Filmbibliothek, Band 190. Heyne, München 1993, ISBN 3-453-06702-9