Drangey
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Drangey ist eine unbewohnte isländische Insel, die in der Mitte des Fjordes Skagafjörður gelegen ist. Sie ist etwa 20 ha groß, erhebt sich ca. 175 m über den Meeresspiegel und besteht zum größten Teil aus vulkanischem Tuffgestein.
[Bearbeiten] Legende
In der Literatur wird sie zuerst in der Saga von Grettir erwähnt, hier soll dieser Geächtetete die letzten Jahre seine Lebens samt seinem Bruder Illugi und dem Sklaven Glaumur gelebt haben. Hier wurde er auch, dann todeskrank, in seiner Hütte von Þorbjörn öngull und seinen Leuten im Kampf getötet. Das dürfte kurz vor Allerheiligen im Jahre 1031 gewesen sein.
In einem alten Volksmärchen heißt es, zwei Trolle hätten ihre Kuh führend den Fjord überquert, als die Sonne gerade aufging. Die Trolle und die Kuh wurden dabei zu Stein. Drangey ist die Kuh, südlich von ihr steht das Trollweib. Der Troll selbst befand sich auf der anderen Seite der Insel, ist aber im Laufe der Zeit in sich zusammengestürzt.
[Bearbeiten] Natur
Auf Drangey gibt es verschiedene Vogelarten: Überwiegend zahlreich sind Dickschnabellumme, Trottellumme, Tordalk und Papageitaucher. Trottellummen und Dickschnabellumen haben ihre Nester hoch im Felsen, die Tordalken im Geröll darunter. Die Papageitaucher bauen sich kleine Höhlen am Felsenrand. Außerdem brüten hier Dreizehenmöwen und Küstenseeschwalben. Drangey ist auch ein Hort für Kolkraben und Falken.
Drangey hatte seit Jahrhunderten große Bedeutung für die Bewohner der Gegend Skagafjörður. Jeden Frühling sind sie zur Insel gefahren, um Eier einzusammeln und Vögel zu fangen. Sie ließen sich mit einem Seil zu den Nestern herab, um an die Gelege zu gelangen. Die Vögel fing man vor allem mit Flößen, die ins Wasser gelassen wurden. Jedes Floß war mit vielen Schlingen aus Pferdehaaren versehen. Die Fänger hausten in Buden in Fjaran, einem Ort im südlichen Teil der Insel. Von dort fuhren sie auch zum Fischfangen aus. In diesem Fischerort lebten zeitweise bis zu 200 Leute und in den besten Jahren fing man über 200.000 Vögel. Das Flößenfangen hat im Jahre 1966 aufgehört.
Koordinaten: 65° 56′ 11″ N, 19° 40′ 45″ W