Druidenorden
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Ein Druidenorden ist eine Gemeinschaft, die sich von den Druiden der Kelten herleitet, in der Neuzeit aber auch andere naturreligiöse, allgemein humanistische und esoterische Elemente einbezieht.
[Bearbeiten] Altertum
Im Altertum gab es laut römischen Zeugnissen eine Vereinigung von Druiden, eine religiöse Gemeinschaft, die sich für gewöhnlich einmal im Jahr überregional in einem heiligen Hain oder aber als Gemeinschaft regional zu den vier Hauptfesten bzw. Feuerfesten trafen. Bei diesen Versammlungen wurde nach Julius Caesars De bello Gallico ein neuer Erzdruide gewählt.
[Bearbeiten] Neuzeit
In der Neuzeit existieren seit 1717 erneut Druidenorden, die anfangs als Logen des aufstrebenden Bürgertums gestaltet waren. Ab Beginn des 20.Jahrhunderts trennten sich die Orden in einen bürgerlich-aufklärerischen und einen spirituell-religiösen Teil, so dass es Orden beiderseitiger Ausrichtung gibt. Dies wird seit 1988 in noch stärkeren und vor allen Dingen vielfältigen Maße auf der religiösen Seite praktiziert, so dass sich hier die Splitterung in viele Einzelorden mit verschiedenen Zielen und Regeln fortsetzt.
Der Begriff Druidenorden kann eine echte naturreligiöse Gemeinschaft, die dem keltischen Glauben nach alten Riten nahesteht (vgl. Druiden), bezeichnen. Eine Organisation mit spiritueller Ausrichtung ist beispielsweise der Orden der Barden, Ovaten und Druiden).
Er kann aber auch für eine humanistische Vereinigung stehen, die sich der Förderung liberalen Denkens, kultureller Angelegenheiten und sozialer Aktivitäten widmet, wie der internationale Druiden-Orden mit regionalen Gliederungen in Deutschland, der Schweiz, Skandinavien und anderen Ländern.
Gemeinsam sind den genannten Druidenorden das humanistische Prinzip der ursprünglichen Logen, die Tugenden und Zeichen, sowie ebenfalls die grobe Struktur in Ovaten, Barden und Druiden.
[Bearbeiten] Esoterische Druidengemeinschaften der Gegenwart
Die naturreligiösen Druidenorden sind Gemeinschaften von Männern, Frauen oder beiden, die nach rekonstruierten oder überlieferten Riten initiiert worden sind und ihren Eid auf die betreffende Gottheit, die Elemente, die Vorfahren oder aber mehrere dieser Dinge abgelegt haben. In der heutigen Zeit werden sie oftmals auch unter dem Begriff Neodruidenorden geführt, obwohl einige durchaus eine uralte Tradition fortführen und schon Jahrhunderte bestehen.
Die Struktur besteht aus einem oder mehreren Druiden als Leiter und den Mitgliedern und Schülern. Eine gängige Bezeichnung für Schüler ist Dedikanten oder aber Ovaten und Barden, was sowohl eine Rangstufe als auch eigenständige Priesterränge bezeichnen kann. Die Reihenfolge ist für gewöhnlich bei den irischen und traditionellen Druiden aufsteigend Ovaten, Barden und Druiden, bei den britischen und einigen anderen neuen Orden mit dem Barden als unterstem Rang. Es gibt auch reine Bardenorden, die unter anderem auch Sängerwettstreite und Treffen so genannter Eisteddfodd ausrichten. Beitreten kann jeder, soweit keine ethischen oder menschenverachtenden Verfehlungen des Antragstellers bekannt sind. Die Druidenorden können auch jederzeit unter Einhaltung des Schweigegelübdes verlassen werden. Am Ende der Schülerschaft stehen eine oder mehrere Initiationen, die in die jeweils höhere Rangstufe einführen. Am Ende wird der Druidenrang erreicht, der eine Lehrbefugnis beinhaltet.
So genannte freifliegende Gemeinschaften besitzen keine gesonderte Bezeichnung, verbinden aber mehrere Elemente germanischer, keltischer oder schamanischer Reiligiösität bzw. auch Anteile anderer Religionen miteinander.
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