Eichendorf
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Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Bundesland: | Bayern | |
Regierungsbezirk: | Niederbayern | |
Landkreis: | Dingolfing-Landau | |
Koordinaten: | Koordinaten: 48° 38′ N, 12° 51′ O48° 38′ N, 12° 51′ O | |
Höhe: | 355 m ü. NN | |
Fläche: | 98,19 km² | |
Einwohner: | 6634 (30. Juni 2005) | |
Bevölkerungsdichte: | 68 Einwohner je km² | |
Postleitzahl: | 94428 | |
Vorwahlen: | 09952 und 09956 | |
Kfz-Kennzeichen: | DGF | |
Gemeindeschlüssel: | 09 2 79 113 | |
Gemeindegliederung: | 118 Ortsteile | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Marktplatz 5 94428 Eichendorf |
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Webpräsenz: | ||
Bürgermeister: | Max Schadenfroh (CSU) |
Eichendorf ist ein Markt im niederbayerischen Landkreis Dingolfing-Landau.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Geografie
Im Herzen Niederbayerns und von der Vils durchflossen, ist der Markt heute noch sehr ländlich geprägt. Er ist mit 100 Quadratkilometern die flächengrößte Landgemeinde Bayerns und dient den umliegenden Ortschaften als Verwaltungs- und Versorgungszentrum.
[Bearbeiten] Geschichte
Erste urkundliche Erwähnung von Eichendorf, früher "Euchendorf" genannt, in einem Schreiben vom 24. März 1075 von Papst Gregor VII. Darin bestätigt der Papst dem Bischof Altmann von Passau die Schenkung von drei Gehöften und einer Kirche von Eichendorf an das Kloster St. Nikola bei Passau. Die übrige Ortschaft verblieb weiterhin im Besitz der Bischöfe, deren Eigentum sie wahrscheinlich schon seit dem 8. Jahrhundert war.
Im 12. bis 14. Jahrhundert scheint ein Ortsadel ansässig gewesen zu sein. In den Urkunden des Klosters Aldersbach wird 1170 ein Heinricus de Euchendorf als Zeuge und in Urkunden des Klosters St. Nikola von 1334 wird Karl von Euchendorf erwähnt. 1350 erhält Heinrich der Euchendorfer eine Hube des Klosters St. Nikola zu Leibrecht.
1264 wird Eichendorf als "forum Eichendorf," - Markt Eichendorf - in einem Verzeichnis der Güter und Einkünfte des Hochstifts Passau erwähnt. Im Jahre 1358 hatte Eichendorf bereits das Recht, drei Jahrmärkte und einen Wochenmarkt abzuhalten, was ein Bestätigungsbrief von Herzog Albrecht enthält.
Am 7. Oktober 1334 trafen sich Kaiser Ludwig der Bayer und sein Vetter Herzog Heinrich von Niederbayern in Eichendorf zu einem Versöhnungsgespräch.
Im niederbayerischen Erbfolgekrieg wurde der Ort stark in Mitleidenschaft gezogen. Als Entschädigung an die Marktbürger zum Wiederaufbau wird von Herzog Wilhelm IV. im Jahr 1512 die Abhaltung eines vierten Jahrmarktes zugesagt.
Im 30jährigen Krieg brannten die Schweden den Ort in den Jahren 1639 und 1648 (mit Ausnahme der Kirche) vollkommen nieder.
1835, 1848 und 1850 wüteten weitere Brände und vernichteten ganze Ortsteile. 1896 wird Eichendorf zur Pfarrei erhoben. Vorher gehörte der Ort als Expositur zur Pfarrei Dornach.
Im zweiten Weltkrieg wurde Eichendorf beschossen und dadurch einige Ortsteile zerstört.
[Bearbeiten] Eingemeindungen
Die heutige Gemeinde (Markt) Eichendorf wurde in den Jahren 1972 - 1978 neu formiert. Auf Grund der Gebietsreformverfahren schlossen sich die ehemaligen Gemeinden Eichendorf, Dornach, Hartkirchen, Reichstorf, Adldorf, Aufhausen, Exing, Indersbach und Teile der Gemeinden Kammern und Rengersdorf zur neuen Einheitsgemeinde zusammen. Abgeschlossen wurde die Gebietsreform zum 1.Mai.1978 mit der Eingliederung der Gemeindeteile Brunnberg, Gneidingerhart, Hiemling, Unterfrauenholz, Wildeneck und Zeitlstadt aus der ehemaligen Gemeinde Ettling.
Pitzling war ein Ortsteil, der zu Hartkirchen gehörte. Vor dem 2. Weltkrieg bestand die Ortschaft nur aus 18 Häusern. Es waren hauptsächlich Bauern und Kleinlandwirte. Nach dem Krieg haben sich viele Arbeiter angesiedelt, so dass sich Pitzling im Laufe der Jahre enorm ausgebreitet hat. Ca. 50 Wohnhäuser umfasst heute die Ortschaft mit ca. 170 Einwohnern. Im Norden und Westen ist Pitzling von Wäldern umrahmt.
In der Mitte von Pitzling befindet sich eine Kapelle, die der "Mutter des Erlösers" geweiht ist. Sie wurde 1908 vom Bauern Anton Knöckl, dem Großvater des jetzigen Hofbesitzers erbaut und ist vor kurzem renoviert worden.
Pitzling gehört zur jetzigen Pfarrei Hartkirchen, die schon im Jahr 1257 urkundlich erwähnt wurde. Der ursprünglich Name der Pfarrei war Hartkirchen an der Vils, da sich dort die Pfarrkirche befand. Erst im 15. Jahrhundert wurde sie unter dem Namen Pfarrei Pitzling erwähnt, da sich hier der Pfarrhof mit 88 Tagwerk Grundbesitz befand. Die Pfarrei gehörte bis 1904 zum Dekanat Aidenbach und ist erst 1905 dem Dekanat Landau an der Isar zugeordnet worden. Die Pfarrkirche Hartkirchen wurde, nachdem man die frühere gotische Kirche abbrach, von 1769 bis 1775 wieder neu erbaut und der Maria-Himmelfahrt geweiht. Der Kirchturm stammt noch aus der der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts. Auch die jetzige Nachbarpfarrei Ramsdorf gehörte von Anfang an zur Pfarrei Pitzling-Hartkirchen. Sie wurde erst im 17. Jahrhundert Expositur und 1909 eigene Pfarrei. Heute gehört die Pfarrei Pitzling-Hartkirchen dem Pfarrverband Eichendorf an.
Schon 1694 ist in den Büchern der Pfarrei auch eine Pfarrschule vermerkt, zu der auch Pitzling gehörte. Im Jahr 1737 wurde ein eigenes Schulhaus erbaut, das zugleich als Lehrerwohnung diente. 1885 wurde von der Gemeinde, bzw. dem Schulverband eine neue Schule errichtet, und seit 1963 steht das letzte Schulhaus. Die Kinder von Pitzling und Umgebung besuchten die Volksschule in Hartkirchen. Bis zur Schließung der Schule am 2. August 1972 waren in Hartkirchen 35 Lehrer tätig. Am 24. August 1820 steht erstmals die Gemeinde Hartkirchen mit den Ortschaften Eichet, Einstorf, Gschaid, Hütt, Kuföd, Ölling, Pitzling, Reuth, Steinberg und Wochenweis in den Büchern vermerkt. In dieser Formation bestand die Gemeinde bis zum 31. Dezember 1971, also ca. 150 Jahre. Dann wurde die Gemeinde Hartkirchen in die Großgemeinde Eichendorf eingegliedert.
[Bearbeiten] Wappen
Die Wappenbeschreibung lautet: In Rot zwei silberne Schrägbalken; auf dem mittleren roten Streifen im Obereck eine silberne Kugel.
[Bearbeiten] Wirtschaft und Infrastruktur
Die landwirtschaftliche Nutzfläche umfasst 6.878 ha. Seit nun mehr 30 Jahren ist Eichendorf eine Großgemeinde mit 118 Ortsteilen. Grund- und Hauptschule unterrichten derzeit 500 junge Menschen. Ein Freibad, Sportanlagen mit einer entsprechenden Vereinspalette sowie Wander- und Radwege im idylischen Vilstal sorgen für Lebensqualität. Und wer dann dennoch mal Luftveränderung haben will, kein Problem: Die A 92 München-Deggendorf liegt mit ihrem Anschluss Landau direkt vor der Haustür.
[Bearbeiten] Weblinks
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