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Einwohnerentwicklung von Dresden - Wikipedia

Einwohnerentwicklung von Dresden

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Stadtteile und Eingemeindungen
Stadtteile und Eingemeindungen

Dieser Artikel gibt die Einwohnerentwicklung von Dresden tabellarisch und graphisch wieder.

Die folgende Übersicht zeigt die Einwohnerzahlen nach dem jeweiligen Gebietsstand. Bis 1830 handelt es sich meist um Schätzungen, danach um Volkszählungsergebnisse (¹) oder amtliche Fortschreibungen der Stadtverwaltung (bis 1944), der Staatlichen Zentralverwaltung für Statistik (1945 bis 1989) und des Statistischen Landesamtes (ab 1990). Die Angaben beziehen sich ab 1871 auf die „Ortsanwesende Bevölkerung“, ab 1925 auf die Wohnbevölkerung und seit 1966 auf die „Bevölkerung am Ort der Hauptwohnung“. Vor 1871 wurde die Einwohnerzahl nach uneinheitlichen Erhebungsverfahren ermittelt.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Einwohnerentwicklung

[Bearbeiten] Von 1453 bis 1849

Schlacht von Dresden 1813
Schlacht von Dresden 1813

Die Einwohnerentwicklung von Dresden lässt sich bis ins Mittelalter zurückverfolgen. Bis zum Beginn der Neuzeit hatte die Stadt nur wenige tausend Einwohner. 1453 waren es 3.100 und 1501 etwa 4.500. Die Bevölkerung wuchs nur langsam und ging durch die zahlreichen Kriege, Seuchen und Hungersnöte immer wieder zurück.

So starben durch den Ausbruch der Pest zwischen 1566 und 1584 insgesamt über 1.000, allein im Jahr 1585 schon 1.209 Menschen. Während des Dreißigjährigen Krieges fiel 1632/1633 etwa die Hälfte der Bevölkerung einer Pestepidemie und Hungersnot zum Opfer. 1699 hatte die Stadt 21.000 Einwohner, bis 1727 verdoppelte sich diese Zahl auf 46.000.

Im Siebenjährigen Krieg (1756-1763) wurde Dresden mehrmals von preußischen Truppen belagert. Erhebliche Zerstörungen und ein Rückgang der Bevölkerungszahl war die Folge, wovon sich die Stadt nur langsam erholte. Auch die Schlacht von Dresden 1813 zwischen den Truppen des napoleonischen Frankreich und deren Gegnern während der Befreiungskriege hatte Auswirkungen auf die Stadtentwicklung.

        Jahr         Einwohner
1453 3.100
1501 4.500
1588 11.500
1603 14.793
1630 15.200
1633 7.600
1648 16.000
1699 21.298
1727 46.472
1755 63.209
1772 44.760
Jahr/Datum Einwohner
1800 61.794
1806 55.711
1813 51.175
1818 57.689
1830 68.886
3. Juli 1832 ¹ 71.399
1. Dezember 1834 ¹ 73.614
1. Dezember 1840 ¹ 82.014
3. Dezember 1843 ¹ 86.621
3. Dezember 1846 ¹ 89.327
3. Dezember 1849 ¹ 94.092

[Bearbeiten] Von 1850 bis 1945

B-17 Flying Fortress der USAAF
B-17 Flying Fortress der USAAF

Mit dem Beginn der Industrialisierung verstärkte sich das Bevölkerungswachstum. Lebten 1800 rund 62.000 Menschen in der Stadt, so überschritt die Einwohnerzahl der Stadt Dresden bereits 1852 die Grenze von 100.000, wodurch sie zur Großstadt wurde. Bis 1880 wuchs die Bevölkerung auf 220.000 und 1905 waren es über eine halbe Million.

Am Anfang des 20. Jahrhunderts gehörte Dresden zu den fünf bevölkerungsreichsten Städten in Deutschland. Die Eingemeindung zahlreicher Orte in der Umgebung am 1. April 1921 brachte einen Gewinn von 58.450 Personen. 1933 wurde mit 649.252 Einwohnern der höchste Wert in der Geschichte Dresdens gezählt. Am 1. Januar 1934 sank die Bevölkerungszahl durch die Ausgliederung von Albertstadt (7.109 Einwohner 1933). Die Wiedereingliederung erfolgte am 1. Juli 1945.

Im Zweiten Weltkrieg war die Stadt Ziel von Bombardierungen der Royal Air Force (RAF) und der United States Army Air Forces (USAAF). Durch die alliierten Luftangriffe auf Dresden zwischen August 1944 und April 1945 starben 25.000 Menschen, 75.000 Wohnungen wurden völlig zerstört. Insgesamt verlor die Stadt durch Evakuierung, Flucht, Deportationen und Luftangriffe 41,5 Prozent seiner Bewohner (261.697 Personen). Die Bevölkerungszahl sank von 630.216 im Jahre 1939 auf 368.519 im April 1945.

Datum Einwohner
3. Dezember 1852 ¹ 104.199
3. Dezember 1855 ¹ 108.966
3. Dezember 1858 ¹ 117.750
3. Dezember 1861 ¹ 128.152
3. Dezember 1864 ¹ 145.728
3. Dezember 1867 ¹ 156.024
1. Dezember 1871 ¹ 177.089
1. Dezember 1875 ¹ 197.295
1. Dezember 1880 ¹ 220.818
1. Dezember 1885 ¹ 246.086
1. Dezember 1890 ¹ 276.522
2. Dezember 1895 ¹ 336.440
1. Dezember 1900 ¹ 396.146
1. Dezember 1905 ¹ 516.996
Datum Einwohner
1. Dezember 1910 ¹ 548.308
1. Dezember 1916 ¹ 485.986
5. Dezember 1917 ¹ 470.490
8. Oktober 1919 ¹ 529.326
31. Dezember 1920 540.900
16. Juni 1925 ¹ 619.157
31. Dezember 1930 633.441
16. Juni 1933 ¹ 649.252
31. Dezember 1935 637.052
17. Mai 1939 ¹ 630.216
31. Dezember 1940 626.900
31. Dezember 1944 566.738
30. April 1945 368.519

¹ Volkszählungsergebnis

Quelle: Stadtverwaltung Dresden

[Bearbeiten] Von 1945 bis 1989

Am 1. Juli 1950 kam es zur Eingemeindung der Stadt Klotzsche (16.152 Einwohner am 1. Dezember 1945) und weiterer Orte. Bis 1964 stieg die Einwohnerzahl wieder über 500.000, bis 1983 auf 522.000. Im Jahre 1988, ein Jahr vor der Wende in der DDR, lebten in Dresden 518.000 Menschen. Mit Beginn der Flüchtlingswelle von DDR-Bürgern nach Öffnung des Eisernen Vorhangs zwischen Österreich und Ungarn am 19. August 1989 begann die Einwohnerzahl zu sinken. Ende 1989 hatte die Stadt noch 501.000 Einwohner.

Datum Einwohner
31. Mai 1945 397.676
1. Dezember 1945 ¹ 454.249
29. Oktober 1946 ¹ 467.966
31. August 1950 ¹ 494.187
31. Dezember 1955 496.548
31. Dezember 1956 492.208
31. Dezember 1957 491.714
31. Dezember 1958 491.646
31. Dezember 1959 493.515
31. Dezember 1960 493.603
31. Dezember 1961 491.699
31. Dezember 1962 494.588
31. Dezember 1963 499.014
Datum Einwohner
31. Dezember 1964 ¹ 503.810
31. Dezember 1965 508.119
31. Dezember 1966 505.188
31. Dezember 1967 500.158
31. Dezember 1968 500.242
31. Dezember 1969 501.184
31. Dezember 1970 ¹ 502.432
31. Dezember 1971 504.209
31. Dezember 1972 505.385
31. Dezember 1973 506.067
31. Dezember 1974 507.692
31. Dezember 1975 509.331
31. Dezember 1976 510.408
Datum Einwohner
31. Dezember 1977 512.490
31. Dezember 1978 514.508
31. Dezember 1979 515.881
31. Dezember 1980 516.225
31. Dezember 1981 ¹ 521.060
31. Dezember 1982 521.786
31. Dezember 1983 522.532
31. Dezember 1984 520.061
31. Dezember 1985 519.769
31. Dezember 1986 519.810
31. Dezember 1987 521.205
31. Dezember 1988 518.057
31. Dezember 1989 501.407

¹ Volkszählungsergebnis

Quelle: Staatliche Zentralverwaltung für Statistik

[Bearbeiten] Ab 1990

Von Januar 1990 bis Dezember 1998 sank die Anzahl der „Bevölkerung am Ort der Hauptwohnung“ durch Abwanderung und Suburbanisierung auf knapp 453.000 Einwohner und damit nur etwas weniger als kriegsbedingt im Dezember 1945. Danach wurde sie durch Eingemeindungen (25.483 Personen am 1. Januar 1999) erhöht. Mittlerweile steigt die Bevölkerung jedoch wieder durch deutliche Wanderungsüberschüsse an.

Im Jahre 2006 gab es sogar einen leichten Geburtenüberschuß und die Anzahl der „Bevölkerung am Ort der Hauptwohnung“ überschritt die Marke von 500.000 Einwohnern. Als Grund dafür werden neben der abgeflauten Suburbanisierung in den ersten Jahren des 21. Jahrhunderts und der relativ hohen Geburtenrate die Zweitwohnsitzsteuer genannt, die zur Umwandlung vieler Zweitwohnsitze in Hauptwohnsitze führte.

Datum Einwohner
31. Dezember 1990 490.571
31. Dezember 1991 485.132
31. Dezember 1992 481.676
31. Dezember 1993 479.273
31. Dezember 1994 474.443
31. Dezember 1995 469.110
31. Dezember 1996 461.303
31. Dezember 1997 459.222
Datum Einwohner
31. Dezember 1998 452.827
31. Dezember 1999 476.668
31. Dezember 2000 477.807
31. Dezember 2001 478.631
31. Dezember 2002 480.228
31. Dezember 2003 483.632
31. Dezember 2004 487.421
31. Dezember 2005 495.181

¹ Volkszählungsergebnis

Quelle: Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen

[Bearbeiten] Bevölkerungsprognose

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Die Bertelsmann Stiftung, Wegweiser Demographischer Wandel, liefert Daten zur Entwicklung der Einwohnerzahl von 2.959 Kommunen in Deutschland (Publikation Januar 2006). Für Dresden wird ein Anstieg der Bevölkerung zwischen 2003 und 2020 um 3,1 Prozent (14.811 Personen) vorausgesagt.

Absolute Bevölkerungsentwicklung 2003-2020 - Prognose für Dresden (Hauptwohnsitze):

Datum Einwohner
31. Dezember 2003 483.632
31. Dezember 2005 485.515
31. Dezember 2010 491.748
31. Dezember 2015 498.105
31. Dezember 2020 498.443

Quelle: Bertelsmann Stiftung

[Bearbeiten] Bevölkerungsstruktur

Bevölkerung Stand 31. Dezember 2005
Wohnberechtigte Bevölkerung 510.071
Einwohner mit Hauptwohnsitz 487.199
davon männlich 235.852
weiblich 251.347
Ausländer 18.877
Ausländeranteil in Prozent 3,9
Einwohner mit Nebenwohnsitz 22.872

Quelle: Kommunale Statistikstelle der Landeshauptstadt Dresden

[Bearbeiten] Altersstruktur

Die folgende Übersicht zeigt die Altersstruktur vom 31. Dezember 2004 (Hauptwohnsitze).

Alter von - bis Einwohnerzahl Anteil in Prozent
0 - 5 24.792 5,1
6 - 14 27.178 5,6
15 - 17 15.963 3,3
18 - 24 50.322 10,3
25 - 29 38.995 8,0
30 - 39 71.248 14,6
40 - 49 68.101 14,0
50 - 54 32.155 6,6
55 - 59 24.232 5,0
60 - 64 36.369 7,5
über 65 98.066 20,1
Insgesamt 487.421 100,0

Quelle: Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen

[Bearbeiten] Stadtteile

Ortsämter und Ortschaften
Ortsämter und Ortschaften
Bewohner pro km² der einzelnen Stadtteile
Bewohner pro km² der einzelnen Stadtteile

Dresden gliedert sich in zehn Ortsamtsbereiche und neun Ortschaften. Die Ortsamtsbereiche wurden 1991 aus dem damaligen Stadtgebiet gebildet, während die Ortschaften durch zwischen 1997 und 1999 eingemeindete Flächen und Gemeinden abgebildet werden.

Der Ortsamtsbereich mit der höchsten Bevölkerung ist der um Blasewitz, das flächengrößte der von Loschwitz. Die größte und bevölkerungsreichste Ortschaft ist Schönfeld-Weißig, die sich im Schönfelder Hochland erstreckt. Die Dresdner Innenstadt liegt in den Ortsamtsbereichen Altstadt und Neustadt.

Bei den neun Ortschaften, die teilweise auch aus mehreren Ortsteilen bestehen, handelt es sich um die erst Ende der 1990er Jahre eingegliederten ehemals selbständigen Gemeinden. Eine Ausnahme ist der Ortsteil Kauscha, der, bis 1999 zu Bannewitz gehörig, dem Ortsamt Prohlis angegliedert wurde.

Die Einwohnerzahlen in der folgenden Tabelle beziehen sich auf den 31. Dezember 2005 (Hauptwohnsitze).

Name Fläche in km² Einwohnerzahl Einwohner je km²
Ortsämter 227,76 453.059 1.989
Altstadt 17,00 48.651 2.862
Blasewitz 14,48 78.063 5.391
Cotta 19,34 64.232 3.321
Klotzsche 27,10 19.793 730
Leuben 13,05 37.196 2.850
Loschwitz 68,84 18.905 275
Neustadt 14,85 38.057 2.563
Pieschen 16,20 45.348 2.799
Plauen 15,80 49.066 3.105
Prohlis 21,10 53.748 2.547
Ortschaften 100,54 34.140 340
Altfranken 1,28 1.131 884
Cossebaude 8,04 5.325 662
Gompitz 11,72 3.064 261
Langebrück 6,95 3.710 534
Mobschatz 8,50 1.473 173
Oberwartha 2,03 348 171
Schönborn 5,20 487 94
Schönfeld-Weißig 41,33 12.642 306
Weixdorf 15,49 5.960 385
Dresden 328,30 487.199 1.484

Quelle: Kommunale Statistikstelle der Landeshauptstadt Dresden

[Bearbeiten] Siehe auch

[Bearbeiten] Literatur

  • Kaiserliches Statistisches Amt (Hrsg.): Statistisches Jahrbuch für das Deutsche Reich. 1880-1918
  • Statistisches Reichsamt (Hrsg.): Statistisches Jahrbuch für das Deutsche Reich. 1919-1941/42
  • Statistisches Amt der Stadt Dresden: Dresdner Statistik. 1881-1949
  • Deutscher Städtetag (Hrsg.): Statistisches Jahrbuch Deutscher Gemeinden. 1890 ff.
  • Staatliche Zentralverwaltung für Statistik (Hrsg.): Statistisches Jahrbuch der Deutschen Demokratischen Republik. 1955-1989

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