Einwohnerentwicklung von Dresden
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Dieser Artikel gibt die Einwohnerentwicklung von Dresden tabellarisch und graphisch wieder.
Die folgende Übersicht zeigt die Einwohnerzahlen nach dem jeweiligen Gebietsstand. Bis 1830 handelt es sich meist um Schätzungen, danach um Volkszählungsergebnisse (¹) oder amtliche Fortschreibungen der Stadtverwaltung (bis 1944), der Staatlichen Zentralverwaltung für Statistik (1945 bis 1989) und des Statistischen Landesamtes (ab 1990). Die Angaben beziehen sich ab 1871 auf die „Ortsanwesende Bevölkerung“, ab 1925 auf die Wohnbevölkerung und seit 1966 auf die „Bevölkerung am Ort der Hauptwohnung“. Vor 1871 wurde die Einwohnerzahl nach uneinheitlichen Erhebungsverfahren ermittelt.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Einwohnerentwicklung
[Bearbeiten] Von 1453 bis 1849
Die Einwohnerentwicklung von Dresden lässt sich bis ins Mittelalter zurückverfolgen. Bis zum Beginn der Neuzeit hatte die Stadt nur wenige tausend Einwohner. 1453 waren es 3.100 und 1501 etwa 4.500. Die Bevölkerung wuchs nur langsam und ging durch die zahlreichen Kriege, Seuchen und Hungersnöte immer wieder zurück.
So starben durch den Ausbruch der Pest zwischen 1566 und 1584 insgesamt über 1.000, allein im Jahr 1585 schon 1.209 Menschen. Während des Dreißigjährigen Krieges fiel 1632/1633 etwa die Hälfte der Bevölkerung einer Pestepidemie und Hungersnot zum Opfer. 1699 hatte die Stadt 21.000 Einwohner, bis 1727 verdoppelte sich diese Zahl auf 46.000.
Im Siebenjährigen Krieg (1756-1763) wurde Dresden mehrmals von preußischen Truppen belagert. Erhebliche Zerstörungen und ein Rückgang der Bevölkerungszahl war die Folge, wovon sich die Stadt nur langsam erholte. Auch die Schlacht von Dresden 1813 zwischen den Truppen des napoleonischen Frankreich und deren Gegnern während der Befreiungskriege hatte Auswirkungen auf die Stadtentwicklung.
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[Bearbeiten] Von 1850 bis 1945
Mit dem Beginn der Industrialisierung verstärkte sich das Bevölkerungswachstum. Lebten 1800 rund 62.000 Menschen in der Stadt, so überschritt die Einwohnerzahl der Stadt Dresden bereits 1852 die Grenze von 100.000, wodurch sie zur Großstadt wurde. Bis 1880 wuchs die Bevölkerung auf 220.000 und 1905 waren es über eine halbe Million.
Am Anfang des 20. Jahrhunderts gehörte Dresden zu den fünf bevölkerungsreichsten Städten in Deutschland. Die Eingemeindung zahlreicher Orte in der Umgebung am 1. April 1921 brachte einen Gewinn von 58.450 Personen. 1933 wurde mit 649.252 Einwohnern der höchste Wert in der Geschichte Dresdens gezählt. Am 1. Januar 1934 sank die Bevölkerungszahl durch die Ausgliederung von Albertstadt (7.109 Einwohner 1933). Die Wiedereingliederung erfolgte am 1. Juli 1945.
Im Zweiten Weltkrieg war die Stadt Ziel von Bombardierungen der Royal Air Force (RAF) und der United States Army Air Forces (USAAF). Durch die alliierten Luftangriffe auf Dresden zwischen August 1944 und April 1945 starben 25.000 Menschen, 75.000 Wohnungen wurden völlig zerstört. Insgesamt verlor die Stadt durch Evakuierung, Flucht, Deportationen und Luftangriffe 41,5 Prozent seiner Bewohner (261.697 Personen). Die Bevölkerungszahl sank von 630.216 im Jahre 1939 auf 368.519 im April 1945.
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¹ Volkszählungsergebnis
Quelle: Stadtverwaltung Dresden
[Bearbeiten] Von 1945 bis 1989
Am 1. Juli 1950 kam es zur Eingemeindung der Stadt Klotzsche (16.152 Einwohner am 1. Dezember 1945) und weiterer Orte. Bis 1964 stieg die Einwohnerzahl wieder über 500.000, bis 1983 auf 522.000. Im Jahre 1988, ein Jahr vor der Wende in der DDR, lebten in Dresden 518.000 Menschen. Mit Beginn der Flüchtlingswelle von DDR-Bürgern nach Öffnung des Eisernen Vorhangs zwischen Österreich und Ungarn am 19. August 1989 begann die Einwohnerzahl zu sinken. Ende 1989 hatte die Stadt noch 501.000 Einwohner.
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¹ Volkszählungsergebnis
Quelle: Staatliche Zentralverwaltung für Statistik
[Bearbeiten] Ab 1990
Von Januar 1990 bis Dezember 1998 sank die Anzahl der „Bevölkerung am Ort der Hauptwohnung“ durch Abwanderung und Suburbanisierung auf knapp 453.000 Einwohner und damit nur etwas weniger als kriegsbedingt im Dezember 1945. Danach wurde sie durch Eingemeindungen (25.483 Personen am 1. Januar 1999) erhöht. Mittlerweile steigt die Bevölkerung jedoch wieder durch deutliche Wanderungsüberschüsse an.
Im Jahre 2006 gab es sogar einen leichten Geburtenüberschuß und die Anzahl der „Bevölkerung am Ort der Hauptwohnung“ überschritt die Marke von 500.000 Einwohnern. Als Grund dafür werden neben der abgeflauten Suburbanisierung in den ersten Jahren des 21. Jahrhunderts und der relativ hohen Geburtenrate die Zweitwohnsitzsteuer genannt, die zur Umwandlung vieler Zweitwohnsitze in Hauptwohnsitze führte.
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¹ Volkszählungsergebnis
Quelle: Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen
[Bearbeiten] Bevölkerungsprognose
Die Bertelsmann Stiftung, Wegweiser Demographischer Wandel, liefert Daten zur Entwicklung der Einwohnerzahl von 2.959 Kommunen in Deutschland (Publikation Januar 2006). Für Dresden wird ein Anstieg der Bevölkerung zwischen 2003 und 2020 um 3,1 Prozent (14.811 Personen) vorausgesagt.
Absolute Bevölkerungsentwicklung 2003-2020 - Prognose für Dresden (Hauptwohnsitze):
Quelle: Bertelsmann Stiftung [Bearbeiten] Bevölkerungsstruktur
Quelle: Kommunale Statistikstelle der Landeshauptstadt Dresden [Bearbeiten] AltersstrukturDie folgende Übersicht zeigt die Altersstruktur vom 31. Dezember 2004 (Hauptwohnsitze).
Quelle: Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen [Bearbeiten] StadtteileDresden gliedert sich in zehn Ortsamtsbereiche und neun Ortschaften. Die Ortsamtsbereiche wurden 1991 aus dem damaligen Stadtgebiet gebildet, während die Ortschaften durch zwischen 1997 und 1999 eingemeindete Flächen und Gemeinden abgebildet werden. Der Ortsamtsbereich mit der höchsten Bevölkerung ist der um Blasewitz, das flächengrößte der von Loschwitz. Die größte und bevölkerungsreichste Ortschaft ist Schönfeld-Weißig, die sich im Schönfelder Hochland erstreckt. Die Dresdner Innenstadt liegt in den Ortsamtsbereichen Altstadt und Neustadt. Bei den neun Ortschaften, die teilweise auch aus mehreren Ortsteilen bestehen, handelt es sich um die erst Ende der 1990er Jahre eingegliederten ehemals selbständigen Gemeinden. Eine Ausnahme ist der Ortsteil Kauscha, der, bis 1999 zu Bannewitz gehörig, dem Ortsamt Prohlis angegliedert wurde. Die Einwohnerzahlen in der folgenden Tabelle beziehen sich auf den 31. Dezember 2005 (Hauptwohnsitze).
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