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Einwohnerentwicklung von Duisburg

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Stadtwappen
Stadtwappen

Dieser Artikel gibt die Einwohnerentwicklung von Duisburg tabellarisch und graphisch wieder.

Die folgende Übersicht zeigt die Einwohnerzahlen nach dem jeweiligen Gebietsstand. Bis 1810 handelt es sich meist um Schätzungen, danach um Volkszählungsergebnisse (¹) oder amtliche Fortschreibungen der Stadtverwaltung (bis 1970) und des Statistischen Landesamtes (ab 1971). Die Angaben beziehen sich ab 1871 auf die „Ortsanwesende Bevölkerung“, ab 1925 auf die Wohnbevölkerung und seit 1987 auf die „Bevölkerung am Ort der Hauptwohnung“. Vor 1871 wurde die Einwohnerzahl nach uneinheitlichen Erhebungsverfahren ermittelt.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Einwohnerentwicklung

[Bearbeiten] Überblick

Bevölkerungsentwicklung
Bevölkerungsentwicklung

Im Mittelalter und am Beginn der Neuzeit kam die Stadt auf Grund der Rheinverlagerung und des Verlustes ihrer Bedeutung als Handelsstadt und später auf Grund von Kriegen, Seuchen und Hungersnöten nicht über eine Einwohnerzahl von 4.000 hinaus. Erst mit Beginn der Industrialisierung im 19. Jahrhundert setzte ein starkes Bevölkerungswachstum ein. 1904 überschritt die Stadt Duisburg die Grenze von 100.000 Einwohnern, was sie zur Großstadt machte.

Am 1. Oktober 1905 kam es zur ersten größeren Eingemeindung (Meiderich 33.690 Einwohner 1900 und Ruhrort 12.406 Einwohner 1900). Im Jahre 1929 hatte die Stadt fast 280.000 Einwohner.

Am 1. August 1929 wurde die Großstadt Hamborn (126.043 Einwohner im Jahre 1925, 132.547 Einwohner im Jahre 1929) und mehrere Orte aus dem Amt Angermund eingemeindet. Bis 1961 stieg die Einwohnerzahl auf 500.000.

Am 1. Januar 1975 erreichte die Bevölkerungszahl von Duisburg mit der Eingemeindung von Rheinhausen (67.610 Einwohner 1974), Walsum (47.433 Einwohner 1974), Homberg (36.140 Einwohner 1974), Rumeln-Kaldenhausen (14.493 Einwohner 1970) und dem Ortsteil Baerl der Gemeinde Rheinkamp ihren historischen Höchststand.

Während das Landesamt für Datenverarbeitung und Statistik NRW 599.799 Personen als Höchstzahl angibt, sind es bei der Stadtverwaltung 608.158. Am 31. Dezember 2005 betrug die „Amtliche Einwohnerzahl“ für Duisburg nach Fortschreibung des Landesamtes 501.564 (nur Hauptwohnsitze und nach Abgleich mit den anderen Landesämtern). Bis 2025 ist laut Prognose des Landesamtes mit einem Rückgang auf dann 449.700 Einwohner zu rechnen.

Im Jahre 1970 lebten auf dem Gebiet der heutigen Stadt Duisburg etwa 650.000 Menschen. Der Ausländeranteil betrug damals 6,0 Prozent. Dieser ist bis heute auf etwa 16,0 Prozent angestiegen.



[Bearbeiten] Von 1714 bis 30. September 1905

Marktplatz 1850
Marktplatz 1850

Die erste Volkszählung in Duisburg fand am 19. November 1714 statt unter dem Namen „Specification aller wohnhaften Haußwirhte und Incolen, auch derselben Familien und Domestiquen, ingleichen ihre Profession, Hanthierung und Gewerbe“.

Von den innerhalb der Stadtmauern lebenden 2.983 Personen gehörten 170 der Universität an. In den Ratsdörfern und den Höfen außerhalb der Stadtmauern lebten 456 Personen, so dass die Gesamtstadt eine Einwohnerzahl von 3.609 hatte.

Die stärkste Gewerbegruppe umfasste die Tuchmanufaktur mit 114 Personen. In der Stadt lebten 14 Mönche und 18 Nonnen, 46 Fuhrmänner, 41 Tuchweber, 38 Bäcker und Bierschenke, 37 Wollweber und Wollspinner, 27 Schneider, 24 Leineweber und 4 Tuchhändler. Es gab 173 Mägde, 94 Knechte und 92 Tagelöhner. Nur 23 Personen waren Rentiers.

Die folgenden Angaben beziehen sich bis 1864 auf die Einwohner ohne die so genannten Ratsdörfer und die Feldmark Duisburgs (das heutige Hochfeld und das Dellviertel).

Unter Berücksichtigung der Ratsdörfer und der Feldmark wuchs die Bevölkerung der Stadt von 3.609 Einwohner im Jahre 1714 über 11.856 Einwohner 1850 auf 18.496 Einwohner im Jahre 1861.

Jahr/Datum Einwohner
1714 2.983
1770 3.000
1810 5.195
2. Dezember 1816 ¹ 4.508
1. Dezember 1831 ¹ 6.091
1. Dezember 1840 ¹ 7.021
3. Dezember 1849 ¹ 8.800
3. Dezember 1855 ¹ 11.629
3. Dezember 1858 ¹ 12.674
3. Dezember 1861 ¹ 13.100
Datum Einwohner
3. Dezember 1864 ¹ 14.400
3. Dezember 1867 ¹ 25.800
1. Dezember 1871 ¹ 30.533
1. Dezember 1875 ¹ 37.400
1. Dezember 1880 ¹ 41.242
1. Dezember 1885 ¹ 47.519
1. Dezember 1890 ¹ 59.285
2. Dezember 1895 ¹ 70.272
1. Dezember 1900 ¹ 92.729
30. September 1905 110.317

¹ Volkszählungsergebnis

[Bearbeiten] Von 1905 bis 1928

Die folgende Tabelle zeigt die Einwohnerzahlen nach der Eingemeindung von Ruhrort und Meiderich am 1. Oktober 1905.

Mit der Eingemeindung der beiden Städte umfasste das Duisburger Stadtgebiet eine Fläche von 7.073 Hektar. Bei Reichsgründung 1871 hatten Alt-Duisburg, Ruhrort und Meiderich zusammen knapp 50.000 Einwohner. Bis Ende 1929 wuchs die Bevölkerung um das Fünfeinhalbfache. Bis zur Jahrhundertwende stammte der weitaus größte Teil der Zugewanderten aus dem Rheinland, Belgien und den Niederlanden. Dreiviertel der Bevölkerung hatte noch nicht das 40. Lebensjahr erreicht. Davon waren allerdings nur etwa 50 Prozent im arbeitsfähigen Alter.

Der Oberbürgermeister Karl Jarres bezeichnete den Zuwachs der Bevölkerungszahl als beängstigend, da nicht genügend Fläche für die Wohnbebauung zur Verfügung stand. Der Stadt standen nur etwa 300 Hektar zur Neubebauung zur Verfügung. Karl Jarres schlug deshalb vor, das Stadtgebiet unter Einbeziehung der linksrheinischen Städte Homberg und Rheinhausen sowie des nördlichen Teils des Landkreises Düsseldorf und der Stadt Hamborn zu erweitern.

Datum Einwohner
1. Dezember 1905 ¹ 192.346
1. Dezember 1910 ¹ 229.483
1. Dezember 1916 ¹ 220.026
5. Dezember 1917 ¹ 220.236
8. Oktober 1919 ¹ 244.302
31. Dezember 1920 254.887
16. Juni 1925 ¹ 272.252
31. Dezember 1928 277.671

¹ Volkszählungsergebnis

Quelle: Stadtverwaltung Duisburg

[Bearbeiten] Von 1929 bis 1974

Entwicklung des Duisburger Stadgebietes bis 1929
Entwicklung des Duisburger Stadgebietes bis 1929

Die folgende Übersicht zeigt die Einwohnerzahlen nach der Eingemeindung von Hamborn und Teilen des Amtes Angermund im Jahre 1929.

Der Plan, auch linksrheinische Gebiete einzugemeinden und das zwischen den Städten Düsseldorf und Duisburg zum Landkreis Düsseldorf gehörende Gebiet zu gleichen Teilen zwischen den beiden Städten aufzuteilen wurde ebenso verworfen wie der Plan einer Ruhrmündungsstadt.

Die neue Stadt erhielt als Zugeständnis an Hamborn zunächst den Namen Duisburg-Hamborn. Der Name wurde 1935 in Duisburg geändert.

Datum Einwohner
31. Dezember 1929 441.400
31. Dezember 1930 441.700
16. Juni 1933 ¹ 440.419
31. Dezember 1935 439.627
17. Mai 1939 ¹ 434.646
31. Dezember 1940 431.300
31. Dezember 1945 322.301
29. Oktober 1946 ¹ 356.408
31. Dezember 1947 378.289
13. September 1950 ¹ 410.783
31. Dezember 1951 426.853
31. Dezember 1952 437.616
31. Dezember 1953 453.311
25. September 1956 ¹ 476.523
6. Juni 1961 ¹ 502.993
Datum Einwohner
31. Dezember 1961 504.975
31. Dezember 1962 501.616
31. Dezember 1963 496.354
31. Dezember 1964 490.374
31. Dezember 1965 484.930
31. Dezember 1966 475.858
31. Dezember 1967 467.780
31. Dezember 1968 462.572
31. Dezember 1969 458.916
27. Mai 1970 ¹ 454.839
31. Dezember 1970 454.885
31. Dezember 1971 448.791
31. Dezember 1972 442.386
31. Dezember 1973 435.281
31. Dezember 1974 428.594

¹ Volkszählungsergebnis

Quellen: Stadtverwaltung (bis 1970) und Statistisches Landesamt (ab 1971)

[Bearbeiten] Ab 1975

Duisburg und Stadtteile ab 1975
Duisburg und Stadtteile ab 1975

Die folgende Tabelle zeigt die Einwohnerzahlen nach der Eingemeindung von Walsum, Rheinhausen, Homberg, Rumeln-Kaldenhausen und Baerl im Zuge der kommunalen Neuordnung 1975.

Datum Einwohner
31. Dezember 1975 591.635
31. Dezember 1976 581.971
31. Dezember 1977 572.101
31. Dezember 1978 563.088
31. Dezember 1979 559.066
31. Dezember 1980 558.089
31. Dezember 1981 554.377
31. Dezember 1982 546.566
31. Dezember 1983 536.402
31. Dezember 1984 522.829
31. Dezember 1985 518.260
31. Dezember 1986 514.628
25. Mai 1987 ¹ 525.378
31. Dezember 1987 524.502
31. Dezember 1988 527.447
31. Dezember 1989 532.152
31. Dezember 1990 535.447
Datum Einwohner
31. Dezember 1991 537.441
31. Dezember 1992 539.094
31. Dezember 1993 536.797
31. Dezember 1994 536.106
31. Dezember 1995 535.250
31. Dezember 1996 532.701
31. Dezember 1997 529.062
31. Dezember 1998 523.311
31. Dezember 1999 519.793
31. Dezember 2000 514.915
31. Dezember 2001 512.030
31. Dezember 2002 508.664
31. Dezember 2003 506.496
31. Dezember 2004 504.403
31. Dezember 2005 501.564

¹ Volkszählungsergebnis

Quelle: Landesamt für Datenverarbeitung und Statistik Nordrhein-Westfalen

[Bearbeiten] Bevölkerungsprognose

Die Bertelsmann Stiftung, Wegweiser Demographischer Wandel liefert Daten zur Entwicklung der Einwohnerzahl von 2.959 Kommunen in Deutschland (Publikation Jan. 2006).

Absolute Bevölkerungsentwicklung 2003-2020 - Prognose für Duisburg:

Datum Einwohner
31. Dezember 2003 506.496
31. Dezember 2005 500.342
31. Dezember 2010 485.574
31. Dezember 2015 471.694
31. Dezember 2020 457.047

Bei den Großstädten des Ruhrgebiets wird für Duisburg im Vergleich zu Essen und Dortmund ein ausgeprägterer Bevölkerungsrückgang prognostiziert.

Bevölkerung 1996-2003 (%) | Duisburg -4,9 | Essen -3,6 | Dortmund -1,2 |
Bevölkerung 2003-2020 (%) | Duisburg -9,8 | Essen -6,3 | Dortmund -2,3 |

[Bearbeiten] Bevölkerungsstruktur

Bevölkerung Stand 31. Dezember 2006
Einwohner mit Hauptwohnsitz 498.466
davon männlich 242.253
weiblich 256.213
Deutsche 423.093
davon männlich 202.738
weiblich 220.355
Bürger mit internationaler Herkunft 159.036 *)
Ausländer 75.373
davon männlich 39.515
weiblich 35.858
Ausländeranteil in Prozent 15,1

Quelle: Einwohnerstatistik der Stadt Duisburg; *) Stand 31.12.2005

[Bearbeiten] Altersstruktur

Die folgende Übersicht zeigt die Altersstruktur vom 31. Dezember 2004 (Hauptwohnsitze).

Alter von - bis Einwohnerzahl Anteil in Prozent
0 - 4 22.164 4,4
5 - 14 52.009 10,3
15 - 19 27.373 5,4
20 - 29 57.055 11,3
30 - 39 72.309 14,3
40 - 49 78.231 15,5
50 - 59 60.840 12,1
60 - 64 30.694 6,1
über 65 103.728 20,6
Gesamt 504.403 100,0

Quelle: Landesamt für Datenverarbeitung und Statistik Nordrhein-Westfalen

[Bearbeiten] Stadtbezirke

Heutiger Gebietsstand der Stadt Duisburg
Heutiger Gebietsstand der Stadt Duisburg

Das Stadtgebiet Duisburgs besteht aus sieben Stadtbezirken. Sie unterteilen sich in insgesamt 46 Stadtteile. Siehe Liste der Stadtteile und Stadtbezirke von Duisburg.

Die Einwohnerzahlen in der folgenden Tabelle beziehen sich auf den 31. Dezember 2006 (Hauptwohnsitze).

Name Fläche in km² Einwohnerzahl Einwohner je km²
Hamborn 20,84 72.433 3.476
Homberg/Ruhrort/Baerl 37,10 41.676 1.123
Meiderich/Beeck 30,28 74.349 2.455
Mitte 34,98 106.173 3.035
Rheinhausen 38,68 78.564 2.031
Süd 49,84 73.587 1.476
Walsum 21,10 51.684 2.449
Duisburg 232,82 498.466 2.141

Quelle: Stadt Duisburg

[Bearbeiten] Literatur

  • Karl Friedrich Wilhelm Dieterici (Hrsg.): Mitteilungen des Statistischen Bureau's in Berlin, 1848-1861
  • Kaiserliches Statistisches Amt (Hrsg.): Statistisches Jahrbuch für das Deutsche Reich, 1880-1918
  • Statistisches Reichsamt (Hrsg.): Statistisches Jahrbuch für das Deutsche Reich, 1919-1941/42
  • Deutscher Städtetag (Hrsg.): Statistisches Jahrbuch Deutscher Gemeinden , 1890 ff.
  • Ernst Ambrosius: Die Volksdichte am deutschen Niederrhein, Engelhorn, Stuttgart, 1891
  • Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Statistisches Jahrbuch für die Bundesrepublik Deutschland, 1952 ff.
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