Engi
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Wappen | |
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Basisdaten | |
Kanton: | Glarus |
Bezirk: | (Glarus kennt keine Bezirke) |
BFS-Nr.: | 1606Vorlage:Infobox Ort in der Schweiz/Gemeinde |
PLZ: | 8765 |
Koordinaten: | 730426 / 204886 Koordinaten: 46° 58' 56" N, 9° 9' 11" O46° 58' 56" N, 9° 9' 11" O |
Höhe: | 812 m ü. M. |
Fläche: | 40.7 km² |
Einwohner: | 657 (31. Dezember 2005) |
Website: | www.engi.ch |
Karte | |
Engi ist eine politische Gemeinde des Kantons Glarus in der Schweiz.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Geographie
Die Gemeinde liegt im Sernftal an der Sernf, dem östlichen Nebenfluss der Linth, bevor er in Schwanden in die Linth mündet. Sie ist das nördlichste Dorf im Sernftal. Das Siedlungsgebiet ist langgestreckt und besteht aus den Teilen Vorderdorf, Dörfli und Hinterdorf. Das Gemeindegebiet umfasst steile bewaldete Berghänge, hochgelegene Alpen sowie bis 2500 m ü. M. hohe Berggipfel. Von der Gemeindefläche sind 38.1% landwirtschaftliche Nutzflächen, 36.1% ist Wald, 1.2% ist Siedlungsfläche und 24.4% ist unproduktiv. Die Alpgebiete liegen im Mühlebachtal, welches nach Norden öffnet und Richtung Osten abbiegt. Weitere Alpen sind Fittern (bekannt wegen gutem Alpkäse) Chreuel, Laueli und Gufeli (Schafalp). Herrliche gelegene Heualpen sind Bergli, Bützi, Oberfittern und Glattmatt. Das Klima ist alpin.
[Bearbeiten] Bevölkerung
Bevölkerungsentwicklung | |
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Jahr | Einwohner |
1777 | 267 Bürger |
1850 | 1197 |
1900 | 1160 |
1950 | 1122 |
2000 | 656 |
2005 | 664 |
[Bearbeiten] Politik
[Bearbeiten] Wirtschaft
Land- und Alpwirtschaft sowie der Schieferabbau im Landesplattenberg waren bis zum 20. Jahrhundert die wichtigsten Einnahmequellen der Einwohner von Engi.
[Bearbeiten] Verkehr
Seit der Stilllegung der Sernftalbahn ist die Hauptstrasse für den Individualverkehr und den Busbetrieb der Autobetriebe Sernftal AG die einzige Verkehrserschliessung von Engi.
[Bearbeiten] Tourismus
Wanderwege führen nach Schwanden, der Suworowweg nach Elm, an die Murgseen und nach Murg und auch in die Weissenberge.
Im Winter ist der Skilift Engi in Betrieb, die Piste ist nachts beleuchtet. Eine Langlaufloipe wird gespurt.
[Bearbeiten] Geschichte
Der Name Engi stammt von den alemannischen Siedlern ab. In einer Urkunde des Klosters Säckingen wird er erstmals im Jahr 1350 erwähnt.
Die Gemeinde kaufte 1408 die Gandalp, eine Alp des Landes Glarus am linken Sernfufer, damals ging man zur Grossviehzucht mit Alpsömmerung über. Für den Eigenbedarf wurde vor allem Gerste angebaut.
Seit dem 13. Jahrhundert waren die Einwohner von Engi im Nachbardorf Matt kirchengenössig. Dort wurde 1273 eine Kirche errichtet und geweiht. Im Jahr 1528 wurde die Reformation eingeführt.
Der Schieferabbau in Engi wurde 1565 zum ersten Mal urkundlich erwähnt. Damals wurde Fremden das Graben nach Schieferplatten verboten. Auf Grund der ungünstigen Transportbedingungen war der Abbau seit dem 17. Jahrhundert nicht mehr konkurrenzfähig, denn die Platten mussten auf Saumtieren aus dem Tal nach Schwanden gebracht werden.
Das Bevölkerungswachstum, die napoleonischen Kriege mit dem Durchzug der Armee General Suworows im Oktober 1799, Naturkatastrophen und Mangel an Verdienstmöglichkeiten führten zu einer schweren wirtschaftlichen Krise. Sie zwang im 19. Jahrhundert viele Dorfbewohner, nach Nord- und Südamerika auszuwandern.
Seit 1826 besteht eine erste Strasse ins Sernftal. Der Schieferabbau erlebte sofort einen Aufschwung und das Land Glarus übernahm ihn darauf im Jahr 1833. Dies führte zum neuen Namen des Schieferbergwerks Landesplattenberg. 1855 wurde die Sernftalstrasse erweitert. Leonhard Blumer gründete 1864 die Weberei Sernftal am Ausgang des Mühlebachtals. Er initiierte auch eine Strassenbahn, die von 1905 bis 1969 in Betrieb war, heute ist sie durch einen Busbetrieb ersetzt.
[Bearbeiten] Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten] Landesplattenberg
Seit dem 16. Jahrhundert wurde im Landesplattenberg in Engi Schiefer abgebaut.
Die Fossilienfunde machten den Plattenberg schon zu Beginn des 18. Jahrhunderts unter den Naturforschern bekannt. Immer wieder wurden interessante Fischversteinerungen, aber auch versteinerte Schildkröten oder Vögel gefunden. Johann Jakob Scheuchzer, der bedeutende Zürcher Naturwissenschaftler, untersuchte den Plattenberg im Jahr 1705. Auf Betreiben Scheuchzers wurden ihm alle Versteinerungen gegen Bezahlung nach Zürich gesandt. Von dort fanden sie den Weg in naturhistorische Museen vieler europäischer Länder.
Der Landesplattenberg wurde 1961 aus arbeitshygienischen und wirtschaftlichen Gründen stillgelegt.
Seit 1995 werden im Sommerhalbjahr Führungen in den Landesplattenberg durchgeführt. Eine Ausstellung zu den Techniken des Schieferabbaus und seiner Geschichte kann besichtigt werden.
[Bearbeiten] Naturhistorisches Museum
Seit 2004 sind die naturwissenschaftlichen Sammlungen des Kantons Glarus an einem Ort zusammengeführt und öffentlich zugänglich. Im ehemaligen Bürogebäude der Weseta Textil AG sind neben der Tierwelt, diversen Herbarien, Hunderten von Schieferfossilien, Gesteins- und Mineraliensammlungen auch Tausende von Schmetterlingen zu sehen.
[Bearbeiten] Weblinks
- Offizielle Website der Gemeinde Engi
- Artikel Engi im Historischen Lexikon der Schweiz
- Landesplattenberg
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