Erich Engels
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Erich Engels (* 23. Mai 1889 in Remscheid; † 25. April 1971 in München) war ein deutscher Filmregisseur und Drehbuchautor. Selbst in seriösen Nachschlagewerken wird Erich Engels gelegentlich mit seinem Kollegen Erich Engel verwechselt.
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[Bearbeiten] Berufliche Laufbahn
Erich Engels begann seine Filmlaufbahn mit einer eigenen Filmgesellschaft, der in Berlin ansässigen Erich Engels-Film GmbH, die in der frühen Tonfilmzeit einige Spielfilme produzierte, von denen der Hans Albers-Film „Drei machen ihr Glück“ der erfolgreichste war. Für die Terra Film AG führte Engels gemeinsam mit Fjodor Ozep Regie in dem Film „Der Mörder Dimitri Karamasoff“ (1931). Die Hauptrollen in dieser Dostojewski-Verfilmung spielten Fritz Kortner, Bernhard Minetti, Anna Sten und Fritz Rasp. Die Zusammenarbeit mit Ozep, mit dem er auch das Drehbuch zu diesem Film schrieb, war für Erich Engels ein Glücksfall. „Der Mörder Dimitri Karamasoff“ ist trotz einer kolportagehaften Behandlung des Stoffes sein künstlerisch ehrgeizigster Film.
In seinen weiteren Filmen erreichte Erich Engels die Qualität des Debütfilms nicht mehr; das Thema „Verbrechen“ lag ihm jedoch, und auch die nächsten vier Regiearbeiten waren Kriminalfilme. Nach dem Regierungsantritt der NSDAP 1933 ließ Engels sein Lieblingsgenre fallen und begann mit der Inszenierung von Lustspielen und Schwänken, in deren Mittelpunkt meist das Komiker-Trio Karl Valentin – Liesl Karlstadt – Reinhold Bernt stand. Der handwerklich interessanteste Film dieser Reihe ist „Kirschen in Nachbars Garten“ (1935), in dem Engels mit ungewöhnlichen Montagetechniken experimentierte.
In der zweiten Hälfte der 1930er Jahre kehrte Erich Engels schließlich doch zum Kriminalfilm zurück. Nach einer Kriminalkomödie („Sherlock Holmes“, 1937) inszenierte er den Film „Mordsache Holm“ (1938), der wegen seiner Darstellung mustergültiger Verbrechensbekämpfung von der Filmprüfstelle mit dem Prädikat „Staatspolitisch wertvoll“ ausgezeichnet wurde. Auch sein nächster Film, „Im Namen des Volkes“ – ein in eine Kriminalfilmhandlung gekleidetes Pladoyer zur Rechtfertigung der Todesstrafe –, erhielt das Prädikat „Staatspolitisch wertvoll“. Auf drei weitere Kriminalfilme, von denen „Dr. Crippen an Bord“ (1942, mit Rudolf Fernau) der erfolgreichste war, folgte 1943 der Spionagefilm „Die goldene Spinne“, der wegen seiner anti-sowjetischen Argumentation ebenfalls das Prädikat „Staatspolitisch wertvoll“ erhielt.
Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges und dem Zusammenbruch der Filmwirtschaft hatte Erich Engels zunächst Mühe, als Regisseur wieder Fuß zu fassen. Immer wieder inszenierte er Filme nach bewährten Rezepten und mit den Darstellern seiner früheren Erfolgsfilme, wie das Pseudo-Remake „Kirschen in Nachbars Garten“ (1956) – mit Engels’ gleichnamigem Lustspiel von 1935 hatte der Film tatsächlich nichts zu tun – und das Dr. Crippen-Sequel „Dr. Crippen lebt“ (1958). Schließlich fand er mit betulichen und im Geschmack der 1950er Jahre inszenierten Komödien, die ganz auf das Talent von Heinz Erhardt zugeschnitten waren, ein neues Erfolgsrezept: Nach dem Film „Witwer mit fünf Töchtern“ (1957) inszenierte Erich Engels 1958 „Vater, Mutter und neun Kinder“ und 1959 einen der erfolgreichsten Heinz Erhardt-Filme: „Natürlich die Autofahrer“.
[Bearbeiten] Filmografie
[Bearbeiten] Bis 1945
- 1928 - Die Herstellung von Heilserum (Dokumentarfilm) - Produzent
- 1929 - Drei machen ihr Glück/Teure Heimat (Carl Wilhelm, mit Hans Albers, Hans Brausewetter und Renate Müller) - Produzent
- 1930 - Ruhiges Heim mit Küchenbenutzung. Das Mädel von der Operette (Carl Wilhelm) - Produzent
- 1930 - Karriere/Tango der Liebe (Adolf Trotz) - Produzent
- 1931 - Das Geheimnis der roten Katze (Erich Schönfelder) - Produzent
- 1931 - Der Mörder Dimitri Karamasoff – Regie, Drehbuch (mit Fedor Ozep)
- 1932 - Das Millionentestament/Der Querkopf – Regie, Produzent
- 1932 - Kriminalreporter Holm - Regie, Produzent
- 1932 - Geheimnis des blauen Zimmers - Regie, Produzent
- 1933 - Die Nacht im Forsthaus/Der Fall Roberts - Regie
- 1933 - Das lustige Kleeblatt/Gasthaus zur treuen Liebe - Regie
- 1934 - Unsterblicher Valentin (Episodenfilm aus vier Kurzfilmen mit Karl Valentin und Liesl Karlstadt) - Regie
- 1935 - Peter, Paul und Nanette (mit Hermann Thimig und Hilde Krüger) - Regie, Drehbuch
- 1935 - Kirschen in Nachbars Garten (mit Karl Valentin und Liesl Karlstadt) - Regie, Drehbuch
- 1936 - Musik zu zweien (mit Karl Valentin und Liesl Karlstadt; Kurzfilm) - Regie
- 1936 - Die karierte Weste (mit Karl Valentin und Liesl Karlstadt; Kurzfilm) - Regie, Drehbuch
- 1936 - Der Bittsteller (mit Karl Valentin und Liesl Karlstadt; Kurzfilm) - Regie
- 1936 - Donner, Blitz und Sonnenschein (mit Karl Valentin und Liesl Karlstadt) - Regie, Drehbuch
- 1936 - Beim Rechtsanwalt (mit Karl Valentin und Liesl Karlstadt; Kurzfilm) - Drehbuch
- 1936 - Beim Nervenarzt/Kalte Füße (mit Karl Valentin und Liesl Karlstadt; Kurzfilm) - Regie, Drehbuch
- 1937 - Ewig Dein (mit Karl Valentin und Liesl Karlstadt; Kurzfilm) - Regie
- 1937 - Sherlock Holmes/Die graue Dame (mit Hermann Speelmans und Trude Marlen) - Regie, Drehbuch
- 1938 - Mordsache Holm (mit Walter Steinbeck, Elisabeth Wendt, Ursula Deinert und Harald Paulsen) - Regie
- 1939 - Im Namen des Volkes/Autobanditen (mit Rudolf Fernau und Christine Grabe) - Regie
- 1939 - Zentrale Rio (mit Leny Marenbach, Werner Fuetterer und Camilla Horn) - Regie
- 1941 - Das himmelblaue Abendkleid (mit Albert Matterstock und Elfie Mayerhofer) - Regie, Drehbuch
- 1942 - Dr. Crippen an Bord (mit Rudolf Fernau, René Deltgen, Gertrud Meyen und Anja Elkoff) - Regie, Drehbuch
- 1943 - Die goldene Spinne (mit Rolf Weih, Jutta Freybe und Kirsten Heiberg) - Regie, Drehbuch
[Bearbeiten] Nachkriegsfilme
- 1949 - Mordprozeß Dr. Jordan (mit Rudolf Fernau und Maria Holst) - Regie, Drehbuch
- 1951 - Die Dame in Schwarz (mit Rudolf Prack und Mady Rahl) - Regie, Drehbuch
- 1953 - Die Nacht ohne Moral/Die Nacht mit der Witwe - Drehbuch
- 1953 – Lachkabinett (Kompilationsfilm) – Regie (mit Karel Lamač, Rolf Raffé und Willem Holsboer)
- 1954 - Keine Angst vor Schwiegermüttern (mit Grethe Weiser, Claus Biederstaedt und Maria Braend) - Regie, Drehbuch
- 1956 - Drei Birken auf der Heide/Junges Blut (mit Sonja Sutter und Helmuth Schneider) - Drehbuch
- 1956 - Kirschen in Nachbars Garten (mit Grethe Weiser und Oskar Sima) - Regie, Drehbuch
- 1957 - Witwer mit 5 Töchtern (mit Heinz Erhardt und Christine Kaufmann) - Regie, Drehbuch
- 1958 - Grabenplatz 17 (mit Wolfgang Preiss und Kai Fischer) - Regie
- 1958 - Dr. Crippen lebt (mit Elisabeth Müller und Peter van Eyck) - Regie, Drehbuch
- 1958 - Vater, Mutter und neun Kinder (mit Heinz Erhardt, Camilla Spira und Corny Collins) – Regie, Drehbuch
- 1959 - Natürlich die Autofahrer (mit Heinz Erhardt, Erik Schumann und Ruth Stephan) - Regie
- 1960 - Im Namen einer Mutter - Regie
- 1963 - Hafenpolizei (Fernsehserie) - Autor
[Bearbeiten] Literatur
- CineGraph. Lexikon des deutschsprachigen Films
[Bearbeiten] Weblinks
- Erich Engels in der Internet Movie Database
- www.filmportal.de Filmdaten
Personendaten | |
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NAME | Engels, Erich |
KURZBESCHREIBUNG | ein deutscher Filmregisseur und Drehbuchautor |
GEBURTSDATUM | 23. Mai 1889 |
GEBURTSORT | Remscheid |
STERBEDATUM | 25. April 1971 |
STERBEORT | München |