Erlang-Verteilung
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Die Erlang-Verteilung ist eine stetige Wahrscheinlichkeitsverteilung. Sie wurde von Agner Krarup Erlang für die statistische Modellierung der Intervall-Längen zwischen Telefonanrufen entwickelt.
Die Erlang-Verteilung wird vor allem in der Warteschlangentheorie verwendet, um die Verteilung der Zeitspanne zwischen zwei Ereignissen, beispielsweise der Ankunft von Kunden, zu erfassen, sowie in der Qualitätssicherung zur Beschreibung von Lebensdauern.
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[Bearbeiten] Definition
Die Erlang-Verteilung mit den Parametern λ (einer reellen Zahl) und
(einer natürlichen Zahl) ist eine spezielle Gammaverteilung, die durch die Dichtefunktion
festgelegt wird.
Die Wahrscheinlichkeit, dass ist, ist durch die Verteilungsfunktion
gegeben, wobei γ die unvollständige Gammafunktion bezeichnet.
[Bearbeiten] Eigenschaften
[Bearbeiten] Erwartungswert
Die Erlang-Verteilung besitzt den Erwartungswert
.
[Bearbeiten] Varianz
Analog ergibt sich die Varianz zu
.
[Bearbeiten] Beziehungen zu anderen Verteilungen
[Bearbeiten] Beziehung zur Exponentialverteilung
- Die Erlang-Verteilung
ist eine Verallgemeinerung der Exponentialverteilung, denn sie geht für n = 1 in diese über
.
- Es seien n viele, alle mit dem gleichen Parameter λ exponentialverteilte Zufallsvariablen
, die stochastisch unabhängig sind, gegeben. Dann ist die Zufallsvariable
Erlang-verteilt mit den Parametern n und λ
.
[Bearbeiten] Beziehung zur Poisson-Verteilung
- Für einen Poisson-Prozess wird die zufällige Anzahl der Ereignisse bis zu einem definierten Zeitpunkt mittels Poisson-Verteilung
bestimmt, die zufällige Zeit bis zum n-ten Ereignis ist Erlang-verteilt. Im Fall n = 1 geht diese Erlang Verteilung in eine Exponentialverteilung über, mit der die Zeit bis zum ersten zufälligen Ereignis sowie die Zeit zwischen zwei aufeinanderfolgenden Ereignissen bestimmt werden kann.
- Die Erlang-Verteilung ist die zur Poisson-Verteilung konjugierte Verteilung.
[Bearbeiten] Beziehung zur stetigen Gleichverteilung
Eine Erlang-Verteilung kann als Faltung von n gleichmäßig stetig verteilten Funktionen X(0,1) erzeugt werden
.