European Robotic Arm
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
Der European Robotic Arm (ERA, englisch, dt. Europäischer Roboter Arm) ist ein robotischer Arm welcher, angedockt am russischen Segment der ISS, Kosmonauten bei ihrer Arbeit an der Station unterstützen soll.
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[Bearbeiten] Aufgaben
Eine interessante Fähigkeit dieses intelligenten Roboters ist selbstständig an der Aussenseite der Station zwischen zuvor festgelegten Basispunkten entlang zu "fahren". Außerdem kann er viele Aufgaben automatisch oder halb-automatisch erfüllen, womit der Roboter-Arm seine Operatoren entlastet und ihnen ermöglicht anderen Tätigkeiten nachzugehen.
Die Aufgaben des ERA beinhalten:
- Installation und Aufstellung der Solarzellen-Panelen
- Ersetzen von Solarzellen-Panelen
- Inspektion der Station
- Handhabung von (externen) Nutzlasten
- Unterstützung der Kosmonauten während EVAs
Die Internationale Raumstation hat bereits einen Roboterarm, den kanadischen Canadarm2. Wegen verschiedenen Kopplungssystemen bei Nutzlasten und Fixierungspunkten kann dieser nicht für die russischen Teile der ISS verwendet werden. Zusätzlich dient der europäische Roboterarm auch der Redundanz.
[Bearbeiten] Entwicklung und Transport
Das ERA-Projekt ist sehr international. Im Auftrag der ESA wird es von verschiedenen europäischen Firmen in 8 verschiedenen Ländern entwickelt und gefertigt. Der Hauptvertragspartner ist die niederländische Firma Dutch Space.
Der Roboterarm wird auf einer russischen Proton-M-Rakete vom Weltraumbahnhof Baikonur aus zur Raumstation gebracht. Im Sommer 2006 wurde der Arm nach Russland geliefert, der zunächst für November 2007 geplante Starttermin wurde aber schon auf Ende 2009[1] verschoben. Dabei wird auch das Multipurpose Laboratory Module (MLM) – das russische Fracht- und Forschungsmodul – mit dem darauf angebrachten Roboterarm ins All befördert. Von MLM aus wird er bei seinen Missionen auch gesteuert.
[Bearbeiten] Steuerung
Kosmonauten können den Roboterarm sowohl vom Inneren der ISS aus, als auch außerhalb, während einer EVA, kontrollieren. Bei der Steuerung aus dem Stationsinneren (engl. Intra Vehicular Activity-Man Machine Interface (IVA-MMI)) wird ein Laptop verwendet auf dem der Operator des Roboters den Arm und dessen Umgebung beobachten kann. Bei der Kontrolle des Armes während eines Weltraumspazierganges (engl. Extra Vehicular Activity-Man Machine Interface (EVA-MMI)) kommt ein speziell angepasstes Steuermodul zum Einsatz, das auch verwendet werden kann wenn man durch den Raumanzug behindert wird.
[Bearbeiten] Komponenten
- Zwei ca. 5 m lange, symmetrische Arm-Sektionen aus CfK (Gliedmaßen, engl. limbs)
- Zwei identische Greifer (engl. End Effectors (EE)) die auch Daten, Strom und mechanischen Antrieb auf Nutzlasten übertragen können
- Zwei Handgelenke mit je drei Verbindungsstellen
- Eine dem Ellbogen ähnliche Verbindung
- Einen zentralen Steuerungscomputer im Arm (engl. ERA Control Computer (ECC))
- Vier Kameras und dazugehörige Beleuchtungseinheiten (engl. Camera and Light Units (CLU))
[Bearbeiten] Technische Daten
- Gesamtlänge: 11,3 m
- Reichweite: 9,7 m
- Masse: 630 kg
- Maximale Nutzlast: 8 t
- Maximale Bewegungsgeschwindigkeit: 0,2 m/s
- Positionierungsgenauigkeit: 3 mm
- Energieverbrauch: 475 W im Durchschnitt, 800 W maximal
- Betriebsspannung: 120 V DC
[Bearbeiten] Siehe auch
[Bearbeiten] Weblinks
- Seite des Herstellers: www.dutchspace.nl (englisch, niederländisch)
- ERA-Seite der ESA
[Bearbeiten] Quellen
- ↑ ESA: ESA Bulletin Nr. 128, November 2006
Sarja | Unity | PMA | Swesda | Integrated Truss Structure | Destiny | Mobile Servicing System | Canadarm2 | Quest | Pirs
Noch zu startende Module: Harmony | Columbus | Kibo | Canada Hand | MLM | ERA | Node 3 | Cupola
Gestrichene Module: Habitation Module | CAM | SPP | Research Modules | Crew Return Vehicle
Kategorien: Raumstation | ESA | Roboter