Evangelium (Glaube)
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Der Begriff Evangelium (von griechisch ευαγγελιoν Lohn für das Überbringen einer guten Nachricht, auch: gute Nachricht) und seine Stammverwandten gehören seit dem Urchristentum zum christlichen Grundwortschatz, außerhalb des Griechischen als Lehnwörter. Die Wortgruppe ist bis heute im kirchlichen Sprachgebrauch aktiv (evangelisch, evangelisieren, evangelikal).
[Bearbeiten] Geschichte
Die griechischsprachige frühjüdische Tradition verwendet, wie das Alte Testament in erster Linie das Verb ευαγγελιζoμαι bezogen auf die besonders vom Propheten Jesaja (Kap. 40, 9 etc.) angekündigte messianische Heilsbotschaft.
Im Neuen Testament kommt das Substantiv ευαγγελιoν allein in den Paulusbriefen 60 mal vor, dazu 21 mal das Verb ευαγγελιζoμαι. Lukas verwendet das Verb 25 mal, das Substantiv nur zweimal in der Apostelgeschichte. Bei Markus erscheint das Substantiv 7 mal, bei Matthäus 4 mal.
Bei Paulus ist ευαγγελιoν ein zentraler Begriff seiner Theologie, mit dem er die Frohbotschaft umfasst, dass Gott in Menschwerdung, Tod und Auferstehung von Jesus Christus zum Heil der Welt gehandelt hat.
Auch bei den Synoptikern ist "ευαγγελιoν" der Name für die Frohbotschaft vom Heilsgeschehen in Jesus Christus, mit jeweils leicht unterschiedlichem Akzent.
In jedem Fall wird im Neuen Testament jedoch mit "ευαγγελιoν" eine mündliche, verkündigte Frohbotschaft gemeint, nicht etwas schriftlich fixiertes.
Einige Kirchenväter bezeichnen das gesamte Neue Testament als Evangelium. Die Bezeichnung Evangelium im Zusammenhang mit den kanonischen Evangelienschriften findet sich bei Irenäus: das Evangelium als die eine Botschaft von Jesus Christus in vier Formen - nach (nicht von!) Matthäus, Markus, Lukas, Johannes. Justin verwendet den Ausdruck in beiden Bedeutungen.