Fado
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Fado (portugiesisch Schicksal; v. lat. fatum = Schicksal, göttlicher Wille) ist ein portugiesischer Musikstil und Vortragsgenre, der vor allem in den Städten Lissabon und Coimbra beheimatet ist. Werke dieses Stils handeln meist von unglücklicher Liebe, sozialen Missständen, vergangenen Zeiten oder der Sehnsucht nach besseren Zeiten, und vor allem von der saudade.
Der Fado beinhaltet unter anderem arabische Elemente, viele verschiedene Tonhöhen und viele Molltöne, und drückt den Schmerz aus, der die Portugiesen miteinander verbindet.
Bekannte Künstler des Fado waren Amália Rodrigues, die noch immer als die Verkörperung des Fado gilt, Alfredo Marceneiro, Maria da Fé und Carlos do Carmo. Eine Bewegung der Erneuerung und/oder Verjüngung des Fados wird seit Anfang der 1990er Jahre angeführt von Mísia und Alexandra und findet inzwischen auch durch Cristina Branco, Mariza sowie Dulce Pontes viel beachtete Interpretinnen.
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[Bearbeiten] Besetzung
Der Sänger oder die Sängerin wird in der Regel von einer oder zwei Guitarras begleitet, häufig tritt noch eine Viola baixa hinzu. Die Instrumente werden traditionell von Männern gespielt.
[Bearbeiten] Geschichte
Seinen Ursprung hat der Fado in den Armenvierteln von Lissabon, wo er zunächst in den anrüchigen Kneipen im Stadtteil Mouraria auftauchte. Ob er sich ursprünglich aus den Gesängen der portugiesischen Seeleute entwickelte, oder aus brasilianischen Musikrichtungen wie Lundum oder Mondinha entstand, ist aus heutiger Sicht nicht mehr zu entscheiden.
Im 19. Jahrhundert wurde Fado auch in bürgerlichen Salons hoffähig. In dieser Zeit wirkte auch die erste noch bekannte Fado-Sängerin Maria Severa.
Heute hat sich der Fado im wesentlichen in zwei Richtungen aufgeteilt, nämlich dem Fado Vadio einerseits, der in den Lokalen der portugiesischen Städte spontan gesungen wird, und dem Fado Professional, der in Konzerten mit festem Programm zur Aufführung kommt und von professionellen Sängern vorgetragen wird.
Ein eher entfernter Verwandter des Fado in Lissabon (und Porto) ist der Fado de Coimbra, seit dem 19. Jahrhundert in der alten Universitätstadt Coimbra gesungene Balladen, die oft von der Stadt, dem Studentenleben und der Liebe handeln. Der Sänger José Afonso sang ursprünglich Fados de Coimbra, auch der Gitarrist Carlos Paredes stammte ursprünglich aus Coimbra und kam später nach Lissabon, wo er seine Musik auf der Basis des Fado weiter entwickelte.
Eine eigenwillige und Elemente des Fado verwendende Musik entwickelte die international bekannt gewordene Gruppe Madredeus mit ihrer eindrucksvollen Sängerin Teresa Salgueiro.
Auch die Pop-Sängerin Nelly Furtado verwendet Elemente des Fado in ihren Songs, sehr stark bemerkbar in dem EM-Song Força und in dem Album Folklore.
[Bearbeiten] Künstler
Fadistas
- Maria Severa
- Rodrigo Manuel De Almeida
- Alfredo Marceneiro
- Amália Rodrigues
- Lucília do Carmo
- Carlos do Carmo
- Maria Teresa de Noronha
- Maria da Fé
- Camané
- Cristina Branco
- Alexandra
- Dulce Pontes
- Fernando Farinha
- Maria Ana Bobone
- Mariza
- Fernando Mauricio
- Mísia
- Nuno da Câmara Pereira
- Mafalda Arnauth
- José Coelho
- Katia Guerreiro
- Ana Moura
- Paulo Bragança
- Katja Guerreiro
- Ana Sofia Varela
- Joana Amendoeira
Guitarristas (Gitarristen)
- Jorge Fernando
- Custodio Castelo
- Carlos Paredes
- António Chainho
[Bearbeiten] Weblinks
- :: Fado In Nederland ::
- :: Terreiro do Fado :: (portugiesisch)
- Fado - The People's Soul (englisch)
- O Fado do Público (portugiesisch)