Fedora Directory Server
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Der Fedora Directory Server ist eine Weiterentwicklung des Netscape Directory Server, einem LDAP-Server, den die Firma Red Hat 2004 von AOL kaufte. Davor gehörte die Software der Firma Netscape Communications Corporation. Im Laufe der Zeit wurde er seit dem Beginn an der Universität Michigan im Jahre 1996 ständig weiterentwickelt.
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[Bearbeiten] Funktionalität & Eigenschaften
So unterstützt er heute unter anderem:
- vierfache Masterreplikation
- hohe Skalierbarkeit und Geschwindigkeit
- Active Directory-Abgleich
- sichere Authentifizierungssysteme (SSLv3, TLSv1, and SASL)
- LDAP Version 3
- Berechtigungen (ACI = Access Control Information)
- Rollen
Weiterhin bietet der Server eine grafische, auf Java basierende Konsole, die allerdings zum eigentlichen Verzeichnisserver noch einen eigenen Adminserver benötigt. Das plattformunabhängige Programm erlaubt das Anlegen und Löschen von Servern, das Starten und Stoppen, die Konfiguration dieser und noch vieles mehr. Zum anderen ist auch die umfangreiche Dokumentation des Servers vorzeigbar: Online-Hilfe in der Konsole, PDF-Bücher von Red Hat, HowTos und die Wiki auf der Projekt-Website.
[Bearbeiten] Das Projekt
Red Hat verfolgt mit diesem Projekt eine ähnliche Strategie wie bei Fedora Core, der bekannten Linux-Distribution. Es gibt den unter der GPL-stehenden Fedora Directory Server und den unter kommerziellen Support stehenden Red Hat Directory Server. Die beiden Produkte unterscheiden sich bis jetzt nur gering. Deshalb stellt Red Hat gratis die Anleitungen zum kostenpflichtigen Server bereit, da sie sich fast vollständig auf das freie Schwesterprodukt übertragen lassen. Zur gesamten früheren Netscape Enterprise Suite gehörten allerdings u.a. noch ein Mail- und Zertifizierungsserver. Diese wurden bis jetzt noch nicht freigegeben. In einem Dokument kündigte die Firma jedoch an, nach dem Directory Server auch andere Produkte frei öffnen zu wollen.
[Bearbeiten] Versionen
Nach der ersten vollständig offenen Version 1.0.0, die allerdings nur mit Zeitbegrenzung lief (120 Tage), wurde Directory Server 1.0.1 mit Fehlerkorrekturen herausgegeben. Aktuelle Versionen enthalten Verbesserungen und Zusatzentwicklungen (mehr Kennwortverschlüsselungstechniken beispielsweise) im Vergleich zur Ursprungsrelease 7.1. Sie werden immer für die jeweils neu erschienenen Fedora Core- und Red Hat Enterprise Linux-Betriebssysteme angepasst. Wer allerdings Stabilität und Fehlerfreiheit bevorzugt, sollte zur älteren Release 7.1 greifen, die übrigens auch in der Red Hat Directory Server-Variante mit kleinen Änderungen vorliegt. Für kommende Versionen kündigt das Team einige Neuerungen an; wie einfacheres Kompilieren, andere Speicherorte im System, Init-Scripts usw..
[Bearbeiten] Kompatibilität
Aus einem Zweig des Projektes entstand 2001 der ebenfalls bekanntere Sun ONE Directory Server aus der damaligen iPlanet-Alleanz zwischen Netscape und Sun. So bieten der Fedora- und der Sun-Server, als auch ältere Netscape-Server-Varianten gemeinsame Funktionen an (wie die Replikation). Anders hingegen schaut es mit OpenLDAP oder Novell eDirectory aus: dort gibt es (außer dem LDAP-Protokoll) bislang noch keine Interoperatibilität. Bei Active Directory wird Synchronisation unterstützt.