Finck von Finckenstein
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Die Grafen Finck von Finckenstein sind ein deutsches Adelsgeschlecht, das dem Uradel Preußens entstammt und im Königreich Preußen eine wichtige Rolle gespielt hat.
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[Bearbeiten] Wappen
Stammwappen: Auf blauem Grund zwei voneinander abgewendete goldene Halbmonde, überhöht von einem goldenen Stern; auf dem Helm mit blau-goldenen Decken die Halbmonde und der Stern. Familienspruch: 'Sub Utraque Duce' (unter der Führung jeder von beiden); 'unter der Führung beider Halbmonde wollen wir in guten und bösen Zeiten zusammenstehen'.
[Bearbeiten] Ursprung
Mit Nicze von Roghusen tritt der erste Vertreter 1388 urkundlich auf Roggenhausen in Ostpreußen auf. Unter seinem heutigen Namen erscheint das Geschlecht erst 1451 mit Michael Fincke, der 1474 Finck von Roggenhausen genannt wird. 1710 wird die Familie als Finck von Finckenstein in den Reichsgrafenstand erhoben. Eine alte durch das Finckensteinsche Reichsgrafen-Diplom von 1710 festgelegte Überlieferung weist auf die in Kärnten gelegene, heute zerfallene Burgruine Finckenstein als die Wiege des Geschlechts Finck von Finckenstein. Hiernach erscheint das Geschlecht erstmals 1190 mit Tholo von Finckenstein in Kärnten.
[Bearbeiten] Besitzungen
Die Familie war in Ostpreußen auf Gilgenburg, Schönberg, Deutsch-Eylau, Raudnitz, Herzogswalde und Stradem reich begütert. Später dort auch auf Jäskendorf, Rossiten, Simnau und Schloss Finckenstein.
In der Mark Brandenburg wurden Madlitz, Ziebingen, Drehnow, Trebichow, Trossin, Triebusch und Cossar zu bekannten Sitzen der Familie.
[Bearbeiten] Persönlichkeiten
Die Finckensteins stellten viele bedeutende preußische Offiziere, Minister und Regierungsbeamte:
- Albrecht Konrad Graf Finck von Finckenstein, (1660-1735), königlich preußischer Generalfeldmarschall, Erbherr auf Finckenstein in Ostpreußen.
- Karl Wilhelm Graf Finck von Finckenstein, (1714-1800), königlich preußischer Staats- Kriegs- und Kabinettsminister
- Friedrich Ludwig Karl Graf Finck von Finckenstein, (1745-1818), Präsident der Neumärkischen Regierung
- Karl Wilhelm Graf Finck von Finckenstein, (1714-1800), königlich preußischer Staats- Kriegs- und Kabinettsminister
- Ernst Graf Finck von Finckenstein, (1633-1717), kurfürstlich preußischer Kammerherr, Legationsrat und General-Adjutant; Erbherr von Stadt und Schloss Gilgenburg, Erbamtshauptmann zu Deutsch-Eylau und Schönberg, genannt 'Der reiche Schäfer'
- Ernst Friedrich Graf Finck von Finckenstein, (1698-1753), königlich preußischer Kriegs- und Etatsminister, Oberburggraf und Präsident des Pupillenkollegiums, Chef der Königsberger Akademie
- Katharina Dorothea Gräfin Finck von Finckenstein, (1700-17728) Ahnherrin kaiserlicher und königlicher Familien Europas
- Friedrich Ludwig Graf Finck von Finckenstein, (1709-1785), königlich preußischer Generalleutnant
- Karl Friedrich Ludwig Albrecht Graf Finck von Finckenstein, (1743-1803), königlich preußischer Etats- und Justitzminister, Kanzler und Chef der Ostpreußischen Regierung
- Wilhelm Karl Leopold Graf Finck von Finckenstein, (1792-1877), königlich preußischer Generalleutnant
- Karl Bonaventura Graf Finck von Finckenstein, (1794-1865), Obermarschall im Königreich Preußen
- Karl August Graf Finck von Finckenstein, (1835-1915), General der Infanterie und kommandierender General des I.A.-K.
- Wilhelm Heinrich Karl Graf Finck von Finckenstein, (1850-1899), Kammerherr König Wilhelms II., Mitglied des Herrenhauses
- Albrecht Alexander Otto Graf Finck von Finckenstein, (1859-1936), Generalmajor
- Konrad Wilhelm Gustav Graf Finck von Finckenstein, (geb. 1862), Generalmajor
- Bernhard Gustav Wilhelm Graf Finck von Finckenstein, (1863-1945), Generalleutnant
- Bonaventura Graf Finck von Finckenstein, (1872-1945), Fideikomißherr von Jäskendorf
- Eva Gräfin Finck von Finckenstein, geb. Schubring (1903-1994), deutsche Politikerin (GB/BHE, ab 1956 CDU)
- Björn von Finckenstein, (geb. 1958) namibischer Politiker
- Hans-Konrad (Hako) Alexander Graf Finck von Finckenstein, (geb. 1961 in Paris) hedge fund capital raising director in London
[Bearbeiten] Literatur
- Familiengeschichte des Gräflich Finck von Finckensteinschen Geschlechts, Berlin, Gyldendal'scher Verlag 1920
- Genealogisches Handbuch des Adels, Gräfliche Häuser Band XIV, Band 105 der Gesamtreihe, C. A. Starke Verlag, Limburg (Lahn) 1993, ISSN 0435-2408
- Günter de Bruyn, Die Finckensteins, Eine Familie im Dienste Preußens, 1999 Siedler Verlag, Berlin, ISBN 3-88680-613-8