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Mark Brandenburg

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Die Mark Brandenburg im Spätmittelalter
Die Mark Brandenburg im Spätmittelalter
Brandenburg-Preußen unter Johann Sigismund und Friedrich Wilhelm
Brandenburg-Preußen unter Johann Sigismund und Friedrich Wilhelm

Die Mark Brandenburg ist eine historische Landschaft im heutigen Osten Deutschlands und Westen Polens. Geografisch umfasste sie den größten Teil des heutigen Bundeslandes Brandenburg, Berlin, die im nördlichen Sachsen-Anhalt gelegene Altmark und die östlich der Oder gelegene Neumark, die heute fast ganz zur polnischen Woiwodschaft Lubuskie - ein kleiner Teil auch zur Woiwodschaft Westpommern - gehört. Die im Süden des Bundeslandes Brandenburg gelegene Niederlausitz und bis 1815 sächsischen Gebiete sind vorher nie Teile der Mark gewesen. Umgangssprachlich, aber eigentlich nicht ganz korrekt, wird das Bundesland Brandenburg mitunter als Mark oder Mark Brandenburg bezeichnet. Die Landschaft ist von der Eiszeit geformt und durch Moränen, Urstromtäler sowie zahlreiche Seen geprägt.

Als „Mark“ (kurz für Markgrafschaft, siehe aber auch Grenzmark) wurden die Grafschaften des Heiligen Römischen Reichs Deutscher Nation bezeichnet, die am Rande lagen und ein Grenzland bildeten – von Mark (= Grenze <slaw. granica), zum Beispiel die Markgrafschaft Tirol oder die Markgrafschaft Meißen.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Landeskunde

Die Oberflächengestaltung der Mark Brandenburg wird durch zwei Höhenzüge und zwei Bodensenkungen bestimmt. Die Senkungen werden von Flussniederungen eingenommen, an deren Rändern sich - heute größtenteils trockengelegte - Moor- und Sumpfböden befinden, die zwischenzeitlich auch dem Torfabbau dienten. Die Flussniederungen werden hier Bruch oder Luch genannt.

Der nördliche oder baltische Landrücken der mecklenburgischen Seenplatte sendet nur unbedeutende Zweige nach Brandenburg aus. Der etwa 230 Kilometer lange Höhenzug im Süden beginnt mit den Lausitzer Höhen (genauer: den Sorauer Sandbergen) und zieht sich entlang der Grenze westwärts über Triebel und Spremberg, dann nach Nordwesten über Calau und geht auf den kahlen und dürren Fläming zu. Die südliche Bodensenkung befindet sich ziemlich am nördlichen Rand dieses Höhenzuges und tritt am markantesten im Spreewald hervor (zwischen Baruth/Mark und Plaue). Die nördliche Bodensenkung, fast unmittelbar am Südfuß der baltischen Landhöhe gelegen, wird bestimmt durch die Niederungen des Netze- und Warthebruchs, des Oderbruchs, die Linie des Finowtals, das Havelländische Luch und die Furche des Elbestroms.

Zwischen diesen beiden Senkungen liegt eine Bodenerhebung (Platte), die sich aus der Gegend von Posen westwärts nach Brandenburg hinein erstreckt, mit dem Sternberger Land, der Spreeplatte und der Mittelmark. Die Platte wird von Südosten nach Nordwesten hin durchschnitten von der Niederung der Faulen Obra und der Oder bis zur Mündung der Neiße, die untere Spree und das Haveltal. Von Süden nach Norden strömt die Oder von der Neißemündung bis zur Warthemündung, dem Bober, die obere Spree, die Dahme, Ruthe und Plaue. Zwischen diesen Furchen erhebt sich eine ganze Reihe einzelner Höhen und Höhenzüge, wie der Barnim, der Semmelberg bei Bad Freienwalde (157 m), die Müggelberge in Berlin-Köpenick (114,7 m ü. NHN), die Havelberge (97 m) und die Rauenschen Berge bei Fürstenwalde (112 bis 152 m).

Im allgemeinen ist auf dieser Platte Sandboden vorherrschend, der auf weiten Strecken mit Kiefern und Heidekraut bewachsen ist und eine dürre Natur besitzt. Doch selbst auf den Höhen ist er lehmig und kann durch geeignete Anbaumethoden zum Anbau der meisten landwirtschaftlichen Erzeugnisse genutzt werden.

[Bearbeiten] Geschichte

[Bearbeiten] Vorgeschichte

Fiktiver Querschnitt durch einen slawischen Burgwall des 10./11. Jahrhunderts
Fiktiver Querschnitt durch einen slawischen Burgwall des 10./11. Jahrhunderts

[Bearbeiten] Die Slawen in den Ostgebieten

Im Zuge der Völkerwanderungen verließen die Sueben, der elbgermanische Teilstamm der Semnonen, ab dem 5. Jahrhundert, bis auf wenige Restgruppen ihre Heimat an Havel und Spree in Richtung Oberrhein, Schwaben. Im späten 6. und 7. Jahrhundert zogen in den vermutlich weitgehend siedlungsleeren Raum Slawen ein.

Östlich einer Linie der Flüsse Havel-Nuthe, im heutigen Barnim und in Ostteltow, siedelten die Sprewanen, die ihre Hauptburg am Zusammenfluss von Spree und Dahme in Berlin-Köpenick bildeten. Westlich der Flüsse, im heutigen Havelland und in der südlich angrenzenden Zauche, lebten die Heveller, die sich selbst Stodoranen nannten und ihre Hauptburg in Brandenburg, der heutigen Stadt Brandenburg errichteten und, neben kleineren Burganlagen, auf dem Gelände der heutigen Zitadelle Spandau in Berlin, eine weitere größere Burg als strategisch wichtigen Außenposten unterhielten. Diese beiden Stämme im späteren Gebiet der Mark Brandenburg mussten sich nicht nur gegen die übermächtigen Feudalstaaten aus dem Westen wehren, sondern lagen gelegentlich auch untereinander und mit weiteren angrenzenden Slawenstämmen in oft kriegerischem Streit.

[Bearbeiten] Erste Ostsiedlung, erste Marken

Nach den erfolgreichen Feldzügen im Jahre 808 gegen die Sachsen dankte Karl der Große den mit ihm verbündeten Slawenstämmen (Abodriten, Obodriten, Wenden) mit der Schenkung eines Teils des sächsischen Landes zwischen Elbe und Ostsee. Eine verhältnismäßig ruhige Zeit währte bis zum Jahr 928. Dann wurden die erst Anfang des Jahrhunderts errichteten Bistümer Brandenburg im Jahr 928 und Havelberg im Jahr 948 von den Slawen zerstört. In der folgenden so genannten ersten Phase der deutschen Ostexpansion (Ostsiedlung) eroberte König Heinrich I. in den Jahren 928/929 Brandenburg; die Stämme bis zur Oder wurden tributpflichtig. Unter Otto I. folgte 936 die Einrichtung von Marken, deutschen Grenzregionen im Slawenland. Nach dem Tode von Markgraf Gero I. trennte sich die Nordmark, d.h. die spätere westliche Mark Brandenburg, von der sächsischen Ostmark. Im Lutizenaufstand von 983 verbündeten sich viele slawische Stämme und warfen die Deutschen erneut zurück; für rund 150 Jahre, bis zum Zerfall des Lutizenbundes Mitte des 11. Jahrhunderts, kam die deutsche Expansion von Bistümern und Marken zum Stillstand.

[Bearbeiten] Einbindung des Hevellerfürsten Pribislaw-Heinrich ins Reich

Bischof Wigger von Brandenburg, Albrecht der Bär, Bischof Otto von Bamberg. Postkarte 1898
Bischof Wigger von Brandenburg, Albrecht der Bär, Bischof Otto von Bamberg. Postkarte 1898

Im Jahr 1127 kam in der Burg Brandenburg der Hevellerfürst Pribislaw an die Macht. Er trug den deutschsprachigen Taufnamen Heinrich und wird in der Literatur zumeist mit dem Doppelnamen Pribislaw-Heinrichs genannt. Da bereits sein Vorgänger Meinfried Christ gewesen war, lässt sich folgern, dass Pribislaw-Heinrich selbst schon als Kind die Taufe empfangen haben wird und nicht erst – wie es die späteren Chronisten in mittelalterlicher Idealisierung glaubend machen - als Fürst. Da er enge Verbindungen zum deutschen Adel pflegte und vom Kaiser offenbar die Krone eines Unterkönigs erlangt hatte, war es den Deutschen gelungen, das Heveller-Gebiet, Brandenburg bis Spandau, in das Reich einzubinden. Die umstrittene Ostgrenze verlief damit zwischen den beiden slawischen Stämmen, den Hevellern und den Sprewanen, geografisch sehr grob gekennzeichnet auf einer Linie der Flüsse Havel-Nuthe. Auf der östlichen Seite in Köpenick (heute Berlin-Köpenick) residierte der Sprewanenfürst Jaxa von Köpenick (Jaxa de Copnic).

[Bearbeiten] Unter den Askaniern

Situation um 1150
Situation um 1150

Mit der zweiten Phase der Ostsiedlung trieb Albrecht der Bär die expansionistische Ostpolitik der Askanier entscheidend voran. Dabei erwies er sich als geschickter Diplomat. Schon in den Jahren 1123 – 1125 knüpfte er Kontakte zum Hevellerfürsten Pribislaw-Heinrich. Pribislaw wurde Taufpate von Albrechts erstem Sohn, Otto I., und übergab Otto als Patengeschenk die an den askanischen Streubesitz angrenzende Zauche. Im selben Jahr 1134, in dem er Albrecht zum Markgrafen der Nordmark ernannte, erhob Kaiser Lothar den Heveller Pribislaw-Heinrich in den Königstand (später wieder aberkannt). Mit dieser Maßnahme wollte Lothar vermutlich weiteren Machtausdehnungen des Askaniers von vornherein einen Riegel vorschieben. Noch um 1134 gelang es Albrecht allerdings, dem kinderlosen Christen Pribislaw-Heinrich die Zusage abzuringen, dass er nach Pribislaws Tod als dessen Erbe und Nachfolger eingesetzt würde. So konnte er nach dessen Tod im Jahre 1150 die Residenz der Heveller, die Burg Brandenburg, weitgehend unblutig übernehmen. Die Burg Spandau ließ er als askanische Burg neu errichten. Mit diesen Ereignissen wird das Jahr 1150 (statt 1157) von verschiedenen Historikern als der eigentliche Beginn der Geschichte der Mark Brandenburg betrachtet.

Die Bevölkerung der Heveller, die im Gegensatz zu ihrem Fürsten zum Teil noch den alten slawischen Gottheiten nachhing, stand Albrechts Machtübernahme eher ablehnend gegenüber. So konnte der Sprewanenfürst Jaxa von Köpenick, der mit Pribislaw-Heinrich möglicherweise verwandt war und nach dessen Tod ebenfalls Anspruch auf Brandenburg erhob, mit einer Mischung aus Verrat, Bestechung, List und Gewalt und mit polnischer Hilfe die Burg Brandenburg besetzen und die Macht im Hevellerland an sich reißen. Die ältere Geschichtsforschung setzt diese Eroberung für das Jahr 1153 an, gesicherte Quellen zum Datum gibt es nicht. Die jüngere Forschung geht eher vom Frühjahr 1157 aus, da es laut Partenheimer nur schwer vorstellbar sei, dass Albrecht es sich angesichts seiner ungesicherten Position im Reich hätte erlauben können, der Besetzung vier Jahre lang tatenlos zuzusehen.

Denkmal für "Jaxa von Köpenick", am Schildhorn, Havel, Berlin
Denkmal für "Jaxa von Köpenick", am Schildhorn, Havel, Berlin

Am 11. Juni 1157 konnte Albrecht der Bär in blutigen Kämpfen die Macht in der Burg Brandenburg endgültig zurückerobern, Jaxa von Köpenick vertreiben und eine neue Landesherrschaft auf slawischem Boden begründen. Nachdem ihm der Titel schon zuvor mehrfach zugewiesen wurde, nannte er sich mit einer Urkunde vom 3. Oktober 1157 erstmals auch selbst Markgraf von Brandenburg (Adelbertus Die gratia marchio in Brandenborch). Daher gilt das Jahr 1157 als das tatsächliche Gründungsjahr der Mark Brandenburg. Dieses Datum bekommt einen offiziellen Anstrich nicht zuletzt mit der für den 11. Juni 2007 vorgesehenen Feier zum 850. Geburtstag der Mark. Die Auftaktveranstaltung zum Jubiläumsjahr fand bereits am 23. Juni 2006 in der Ritterakademie in Brandenburg an der Havel statt.

Die territoriale Ausdehnung dieser ersten Mark Brandenburg entsprach nicht der Ausdehnung des heutigen Flächenstaates. Lediglich das Havelland und die Zauche zählten dazu. Erst in den folgenden 150 Jahren gelang es den Askaniern, Gebiete östlich von Havel-Nuthe, die Uckermark und Regionen bis zum Barnim zu gewinnen und die Mark Brandenburg bis zur Oder auszudehnen.

Wahrscheinlich noch 1157 rief Albrecht der Bär Siedler in die neue Mark, die insbesondere aus der Altmark, dem Harz, Flandern (daher der Begriff Fläming) und den Rheingebieten in das Land kamen. Eine wichtige Rolle spielten dabei Holländer, die nach verheerenden Sturmfluten im eigenen Land gerne neue Siedlungsgebiete annahmen und mit ihrer Erfahrung im Deichbau zu den Eindeichungen von Elbe und Havel beitrugen, die in den 1160er Jahren in Angriff genommen wurden.

Nach Albrechts Tod im Jahre 1170 wurde sein Sohn Otto Nachfolger als Markgraf: Markgraf Otto I. von Brandenburg. Erst zwei Jahre später erkannte Kaiser Friedrich I. Barbarossa den Markgrafentitel an und die Mark wird politische Realität. Die Askanier betrieben auch weiterhin eine Politik der Expansion nach Osten und Nordosten (Pommern), letztere mit dem Ziel einer Anbindung an die Ostsee. Diese Politik brachte sie in Konflikt mit Dänemark. Nach der Schlacht bei Bornhöved (1227) sicherte Brandenburg seinen Anspruch auf Pommern, und formalisierte diesen 1231, als Kaiser Friedrich II. dieses als Lehen an die Markgrafen von Brandenburg gab. Die Mitte des 13. Jahrhunderts stellte eine Zeit wichtiger Entwicklungen dar: Zugewinn der Uckermark (1250). 1320 starb der letzte Askanier Heinrich II.


Roland von Brandenburg, Kopie vor dem Märkischen Museum in Berlin
Roland von Brandenburg, Kopie vor dem Märkischen Museum in Berlin

[Bearbeiten] Unter den Wittelsbachern

Nachdem er mit seinem Sieg über die Habsburger freie Hand bekommen hatte, übertrug der Wittelsbacher Kaiser Ludwig IV, ein Onkel Heinrichs II., 1323 die Mark Brandenburg seinem ältesten Sohn Ludwig I.. Von Anfang an war die wittelsbachische Regierung über Brandenburg von schweren Spannungen mit dem einheimischen Adel geprägt. 1325 erschlugen die Berliner und Cöllner Bürger Propst Nikolaus von Bernau, der als Parteigänger des Papstes gegen den Kaiser auftrat, daraufhin verhängte der Papst über Berlin das Interdikt. Nach dem Tode des Kaisers 1347 wurde Ludwig I., dessen Herrschaft vom einheimischen Adel abgelehnt wurde, mit dem falschen Woldemar konfrontiert, den der neue Kaiser Karl IV. von Luxemburg zunächst anerkannte, bis er mit den Wittelsbachern 1350 eine Einigung erzielte. 1351 gab Ludwig dann die Mark an seine jüngeren Halbbrüder Ludwig II. und Otto V. ab um im Gegenzug Oberbayern alleine regieren zu können. Ludwig II. zwang den Falschen Woldemar endgültig zum Verzicht auf die Mark Brandenburg und erlangte durch die Goldene Bulle 1356 die Kurwürde. Brandenburg wurde somit Kurfürstentum und hatte eine Stimme bei der Königswahl. Als Ludwig II. 1365 starb, übernahm Otto die Regierung, die er jedoch bald vernachlässigte. 1367 verkaufte er die Niederlausitz, die zuvor schon an die Wettiner verpfändet war, an Karl IV. Ein Jahr später verlor er die Stadt Deutsch Krone an den polnischen König Kasimir den Großen.

[Bearbeiten] Unter den Luxemburgern

Seit der Mitte des 14. Jahrhunderts unternahm Kaiser Karl IV. mehrere Versuche die Mark für sein Geschlecht, die Luxemburger, zu erwerben. Ihm ging es dabei vor allem um die Kurstimme Brandenburgs (die böhmische hatten die Luxemburger schon), mit deren Hilfe die Wahl von Kaisern aus dem Haus Luxemburg gesichert werden sollte. 1373 war er schließlich gegen Zahlung von 500.000 Gulden an Otto V erfolgreich und auf einem Landtag in Guben wurde das Kurfürstentum Brandenburg wie auch die Niederlausitz mit dem Königreich Böhmen, welches das bedeutendste Territorium der Luxemburger war, „auf ewig“ verbunden. Bei dieser Gelegenheit entstand das Landbuch Karls IV.. In Tangermünde ließ Kaiser Karl die Burg als kurfürstliche Residenz ausbauen. Doch schon unter seinem Neffen Jobst von Mähren sank die Macht der Luxemburger in Brandenburg gegenüber dem landständischen Adel.

Unter den Wittelsbacher und Luxemburger Markgrafen kam es zum Verfall der landesherrlichen Gewalt und die Bedeutung der adeligen Landstände nahm zu.

[Bearbeiten] Unter den Hohenzollern

Hauptartikel Brandenburg-Preußen

Der Hohenzoller Friedrich VI. von Nürnberg wurde 1411 von dem Luxemburger König Sigismund zum erblichen Hauptmann und Verwalter der Mark Brandenburg eingesetzt. Dies geschah in Anerkennung für dessen vorhergegangene Unterstützung bei der Königswahl am 20. September 1410 in Frankfurt am Main. Die offizielle Übertragung erfolgte vier Jahre später am 30. April 1415 auf dem Konstanzer Konzil. Die Huldigung der brandenburgischen Stände fand noch im gleichen Jahr am 21. Oktober in Berlin statt. Die förmliche Belehnung mit der Kurmark und die Verleihung der Würde des Erzkämmerers vollzog König Sigismund, wiederum auf dem Konstanzer Konzil, am 18. April 1417. Als brandenburgischer Markgraf wurde Friedrich VI. von Nürnberg dann in der Folge als Friedrich I. von Brandenburg bezeichnet. Er machte Berlin zu seiner Residenz, zog sich aber in seine fränkischen Besitzungen zurück, nachdem er 1437 die Regierung über die Mark Brandenburg seinem Sohn Friedrich II. übertragen hatte.

1525 schloss sich als erster Staat überhaupt das Herzogtum Preußen, 1539 auch die Mark Brandenburg der Reformation an. 1618 wurde die Personalunion mit Preußen in eine Realunion umgewandelt. 1648 kam durch den Westfälischen Frieden auch Hinterpommern an die Mark Brandenburg. Die brandenburgischen Hohenzollern betrieben eine Politik der Ausdehnung ihres Einflusses. Dabei standen sie zwischen Dänemark und insbesondere Schweden im Norden, mussten aufgrund des preußischen Status vorsichtig gegenüber Polen agieren, und fanden sich im Westen im Konflikt mit Frankreich. In diesem Umfeld gelang es dem Kurfürsten Johann Sigismund 1614, das Herzogtum Kleve, Minden sowie die Grafschaften Mark und Ravensberg zu erwerben.


In der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts war es Friedrich Wilhelm, der Große Kurfürst, der die Macht Brandenburgs ausbaute, die Kurbrandenburgische Marine aufbaute und Kolonien in Westafrika und in der Karibik erwarb (Groß Friedrichsburg, St. Thomas, Arguin). Diese Zeit ist gekennzeichnet von einer starken Machtstellung der Gutsherren. Im Vertrag von Wehlau erlangte 1657 der Kurfürst der Mark Brandenburg die Souveränität über Preußen. Ab 1685 wurde das Land für hugenottische Einwanderer geöffnet. 1701 krönte sich der Kurfürst Friedrich III. zum König Friedrich I. in Preußen.

[Bearbeiten] Zeit nach 1815

[Bearbeiten] Preußens Kernprovinz

Von 1701 bis 1946 teilte die Mark Brandenburg die politische Geschichte des preußischen Gesamtstaats. Innerhalb Preußens gab es jedoch weiterhin eine „Provinz Brandenburg“, deren Provinzhauptstadt zunächst Berlin, später nach der Ausgliederung Berlins aus der Provinz Brandenburg Potsdam war und die das Kerngebiet des Landes Preußen bildete.

[Bearbeiten] Zeit des Nationalsozialismus

Durch die Gleichschaltung der Länder im Nationalsozialismus hatte die Provinz Brandenburg ebenso wie das Land Preußen faktisch keine Relevanz mehr. Von Bedeutung war nun die Unterteilung Deutschlands in Reichsgaue. So existierte hier der Gau "Mark Brandenburg".

[Bearbeiten] SBZ- und DDR-Zeit

Wappen des Landes Mark Brandenburg von 1945 bis 1952
Wappen des Landes Mark Brandenburg von 1945 bis 1952

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde Preußen aufgelöst und es wurde wieder ein Land „Brandenburg“ gegründet. Der östliche Teil Brandenburgs entlang der Oder-Neiße-Linie wurde 1945 unter Vertreibung bzw. Zwangsaussiedlung der dortigen Bevölkerung Teil Polens und wird daher gesondert von der restlichen Mark Brandenburg betrachtet (Siehe unter Ost-Brandenburg). Die westlich der Oder-Neiße-Linie gelegene Mark Brandenburg wurde nach Gründung der DDR deren Bestandteil. 1952 erfolgte die Aufteilung auf die Bezirke Cottbus, Frankfurt (Oder) und Potsdam sowie teilweise Neubrandenburg und Schwerin. Diese Bezirke existierten bis zur Neubildung der Länder in der DDR im Jahre 1990.

[Bearbeiten] Bundesrepublik Deutschland

Nach der Wiedervereinigung wurde das Land Brandenburg (wieder-)gegründet. Hauptstadt wurde Potsdam. Zur Geschichte des Landes Brandenburg siehe dort.

[Bearbeiten] Markgrafen und Kurfürsten

[Bearbeiten] Askanier

Markgrafen von Brandenburg
Name Herrschaft Bemerkungen
Albrecht I., auch Albrecht der Bär 1157 - 1170
Otto I. 1170 - 1184
Otto II. 1184 - 1205
Albrecht II. 1205 - 1220
Johann I. 1220 - 1266
Otto III. 1220 - 1267
Albrecht III. 1267 - 1300
Otto IV. 1266 - 1308
Heinrich I. 1304 - 1317
Waldemar 1308 - 1319
Heinrich II. 1319 - 1320

[Bearbeiten] Wittelsbacher

Markgrafen, seit 1356 Kurfürsten von Brandenburg
Name Herrschaft Bemerkungen
Ludwig I. der Brandenburger 1323 - 1351
Ludwig II. der Römer 1351 - 1365
Otto V. 1365 - 1373

[Bearbeiten] Luxemburger

Kurfürsten von Brandenburg
Name Herrschaft Bemerkungen
Wenzel 1373 - 1378
Sigismund 1378 - 1388
Jobst von Mähren 1388 - 1411
Sigismund 1411 - 1415

[Bearbeiten] Hohenzollern

Kurfürsten von Brandenburg
Name Titel Zeitraum
Friedrich I. von Brandenburg (bzw. Friedrich VI. als Burggraf von Nürnberg) Markgraf/Kurfürst 1415 - 1440, seit 1425 von seinem Sohn Johann verwaltet
Friedrich II. Markgraf/Kurfürst 1440 - 1470
Albrecht Achilles Markgraf/Kurfürst 1470 - 1486
Johann Cicero Markgraf/Kurfürst 1486 - 1499
Joachim I. Nestor Markgraf/Kurfürst 1499 - 1535, bis 1513 gemeinsam mit seinem Bruder
Albrecht 1 Markgraf 1499 - 1513
Joachim II. Hektor Markgraf/Kurfürst 1535 - 1571
Johann Georg Markgraf/Kurfürst 1571 - 1598
Joachim Friedrich Markgraf/Kurfürst 1598 - 1608
Johann Sigismund Markgraf/Kurfürst 1608 - 1619
Georg Wilhelm Markgraf/Kurfürst 1619 - 1640
Friedrich Wilhelm, der Große Kurfürst Markgraf/Kurfürst 1640 - 1688
Friedrich III. Markgraf/Kurfürst 1688 - 1701
Ab 1701 König in Preußen und Kurfürst von Brandenburg

1 Markgraf von Brandenburg, ab 1514 Erzbischof von Mainz (als solcher Kurfürst des Heiligen Römischen Reiches)

[Bearbeiten] Siehe auch

[Bearbeiten] Weblinks

[Bearbeiten] Literatur

[Bearbeiten] Historische Darstellungen

  • Frank Göse (Hrsg.): Im Schatten der Krone. Die Mark Brandenburg um 1700. Potsdam 2002: Verlag für Berlin-Brandenburg. ISBN 3-935035-29-2
  • Johann Christoph Bekmann, Historische Beschreibung der Chur und Mark Brandenburg, 2 Bände, Berlin 1751/1753
  • Matthias Asche: Neusiedler im verheerten Land - Kriegsfolgenbewältigung, Migrationssteuerung und Konfessionspolitik im Zeichen des Landeswiederaufbaus - Die Mark Brandenburg nach den Kriegen des 17. Jahrhunderts. Münster 2006, Aschendorf Verlag GmbH & Co. K.G.

[Bearbeiten] Aktuelle Literatur

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