Fixismus
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Der Fixismus war eine bis zum Paradigmenwechsel der Geologie in den 1960er Jahren maßgebliche geotektonische Hypothese, die heute als überholt gilt. Angenommen wurde, dass die Erdkruste mit dem Untergrund fest verbunden sei, so dass großtektonische Prozesse ortsständig sind. Daraus folgt, dass die Entwicklung der Erde überwiegend von vertikalen und sehr wenig von horizontalen tektonischen Bewegungen der Erdkruste geprägt sei. Auf der Vorstellung des Fixismus bauen die meisten Theorien der klassischen Geologie vor Einführung der Theorie der Plattentektonik auf.
Auf dem Fixismus baut die Permanenztheorie auf, die lehrt, dass alle Kontinente seit Bildung der Erdkruste an ein und derselben Stelle verweilen. Hierauf baut wiederum die Geosynklinaltheorie als klassische (d. h. vorplattentektonische) Gebirgsbildungstheorie auf.

Anfang des zwanzigsten Jahrhunderts wurden Fossilien von ein und der selben Tierart in Amerika und Afrika gefunden. Unter der Annahme des Fixismus wurde die Landbrückentheorie aufgestellt, welcher zufolge es einst Landbrücken gab, die Afrika und Amerika verbanden, so dass es den Tieren möglich war auf den anderen Kontinent zu wandern. Diese Landbrücken sollen im Lauf der Erdgeschichte abgesunken sein. Diese Theorie war mit der Permanenztheorie nicht vereinbar. Durch die Echolot-Messungen des Forschungsschiffes Meteor in den Jahren 1924 bis 1927, bei denen der Mittelatlantische Rücken - eine unterseeischer Gebirgszug, der von Norden nach Süden verläuft - entdeckt wurde und nicht wie erwartet Rückstände einer Landbrücke, welche von Ost nach West hätten verlaufen müssen, kam die Landbrückentheorie ins Wanken, wurde aber erst in den 1960er Jahren völlig aufgegeben.
Das Gegenteil des Fixismus ist der Mobilismus, der horizontale Bewegungen der Erdkruste als maßgeblich prägend ansieht. Auf der Vorstellung des Mobilismus bauen Alfred Wegeners Theorie der Kontinentalverschiebung sowie die heute maßgebliche Theorie der Plattentektonik auf.