Fräulein Smillas Gespür für Schnee (Film)
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Filmdaten | |
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Deutscher Titel: | Fräulein Smillas Gespür für Schnee |
Originaltitel: | Fräulein Smillas Gespür für Schnee |
Produktionsland: | Dänemark, Deutschland, Schweden |
Erscheinungsjahr: | 1997 |
Länge (PAL-DVD): | 116 Minuten |
Originalsprache: | Englisch |
Altersfreigabe: | FSK 12 |
Stab | |
Regie: | Bille August |
Drehbuch: | Ann Biderman |
Produktion: | Bernd Eichinger, Martin Moszkowicz |
Musik: | Ryeland Allison, Harry Gregson-Williams |
Kamera: | Jörgen Persson |
Schnitt: | Janus Billeskov Jansen |
Besetzung | |
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Fräulein Smillas Gespür für Schnee (internationaler Titel: Smilla's Sense of Snow) ist ein dänisch-deutsch-schwedischer Thriller von Bille August aus dem Jahr 1997. Das Drehbuch von Ann Biderman beruht auf dem Roman Fräulein Smillas Gespür für Schnee von Peter Høeg aus dem Jahr 1992.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Handlung
Die arbeitslose, zurückgezogen lebende Wissenschaftlerin Smilla Jaspersen wuchs im Stamm der Inuit auf, zu dem ihre Mutter gehörte. Diese starb, als sie noch ein Kind war und ihr Vater, ein dänischer Arzt, nahm sie daraufhin mit nach Kopenhagen, wo sie bis heute Schwierigkeiten hat, sich anzupassen.
Ein kleiner Inuit-Junge, der über ihr wohnt und mit dem sie sich angefreundet hat, fällt vom Dach des Hauses und stirbt. Smilla hegt, entgegen der offiziellen Version, den Verdacht, dass der Junge ermordet wurde und setzt alles daran, die Sache aufzuklären.
Smilla erfährt, dass der Tod des Jungen im Zusammenhang mit einer Expedition in die Arktis stehen könnte: Der Vater des Jungen war an dieser Expedition beteiligt und dabei an den Folgen eines Unfalls gestorben. Seitdem bezahlte die Organisation "Greenland Mining", die die Expedition durchführte, eine beträchtliche Witwenrente an die Mutter. Außerdem hatte der Junge seinen Vater auf der Expedition begleitet und ist seither monatlich von einem Arzt untersucht worden, der dann auch die Obduktion übernommen und Informationen daraus vertuscht hat.
Smillas Nachbar, dessen Name nicht genannt wird, hilft ihr bei den Ermittlungen und nach einigen Annäherungsversuchen seinerseits verliebt sie sich schließlich auch in ihn.
Im Treppenhaus, wo Smilla einmal sah, wie der Junge sich versteckt, findet Smilla eine Kassette hinter einer losen Wandkachel. Da das Tonband aber einige Zeit neben dem Sicherungskasten lag, kann man außer Rauschen kaum noch etwas hören, sodass sie zu einem Spezialisten geht; einem Blinden, der ein besonders gutes Gehör und die technischen Gerätschaften zum Herausfiltern des Rauschens hat. Er vermutet aufgrund der Geräusche, dass die Aufnahme in einem Krankenhaus gemacht wurde. Außerdem kann er Stimmen erkennen, sogar einzelne Worte, die jedoch einen Dialekt sprechen, den er kaum versteht. Smilla bittet ihn daraufhin, das Band technisch aufzubereiten um die Aufnahme verständlicher zu machen. Als sie zurück kommt, um sich die Kassette abzuholen, findet sie den Spezialisten ermordet vor und wird selbst Ziel eines Bombenanschlags. Sie kann sich mit Mühe retten und wird von ihrem Nachbarn gefunden, der sie mit zu sich nach Hause nimmt und sich um sie kümmert.
Als eine erneute Expedition geplant ist, verhilft ihr dieser außerdem, heimlich auf das Schiff der Wissenschaftler zu gelangen. Mit der Hilfe von einem Mitglied der Crew des Schiffes gelangt sie in die Räume der Wissenschaftler, wo sie zwei aufschlussreiche Videos ansehen kann. Es stellt sich heraus, dass in der Arktis ein Meteorit gefunden wurde, der auf unbekannte Weise Energie erzeugt und tödliche, ausgestorben geglaubte Parasiten reanimiert hat, die offenbar in dem Eis über die Jahrtausende konserviert worden sind. Der Vater des Jungen hatte sich bei der früheren Expedition infiziert und starb, während der Junge sich zwar mit den Parasiten infizierte, jedoch aus ungeklärten Gründen am Leben blieb.
Als es auf dem Schiff für Smilla und ihren Helfer zu brenzlig wird, beschließen sie, heimlich auf eine Ölbohrinsel zu flüchten, an der das Schiff angelegt hat. Dieser Versuch scheitert jedoch und das Crewmitglied wird ermordet. Dafür trifft sie aber wieder überraschend auf ihren Nachbarn. Es stellt sich heraus, daß er für den Geheimdienst arbeitet und den Jungen beobachten sollte.
In der Höhle, in der sich der Meteorit befindet, kommt es zum Kampf, an dessen Folgen Dr. Tork, der Leiter des Projekts, stirbt. Die Höhle wird von Smillas Nachbarn gesprengt. Bevor der geschwächte Dr. Tork im Packeis untergeht, gesteht er, dass er den Jungen verfolgte, weil er an die Kassette gelangen wollte und dieser deshalb vom Dach stürzte.
[Bearbeiten] Kritiken
James Berardinelli schrieb auf ReelView, der Thriller sei wegen der Drehorte und der unabhängigen Frau als Hauptcharakter „unkonventionell“. Der Charakter von Smilla Jasperson sei „faszinierend“, jedoch seine zahlreichen Aspekte seien ungenügend dargestellt. Berardinelli lobte die Leistung von Julia Ormond und Richard Harris aber kritisierte die anderen Darsteller, besonders den „leblos“ agierenden Gabriel Byrne.[1]
Das Lexikon des internationalen Films schrieb, der Film sei „achtbar“ und „spannend“. Ihm fehle jedoch die Sensibilität der Romanvorlage.[2]
[Bearbeiten] Auszeichnungen
Der Film war Eröffnungsfilm der Berlinale 1997 und nahm am Wettbewerb um den Goldenen Bären teil.
[Bearbeiten] Hintergrund
Der Film wurde in Kopenhagen, in Kiruna und auf Grönland gedreht.[3] Seine Produktionskosten betrugen schätzungsweise 35 Millionen US-Dollar. In Deutschland wurden über 1,7 Millionen Kinobesucher gezählt.[4]
[Bearbeiten] Literatur
- Peter Høeg: Fräulein Smillas Gespür für Schnee. Roman (Originaltitel: Frøken Smillas fornemmelse for sne). Deutsch von Monika Wesemann. Rowohlt-Taschenbuch-Verlag, Reinbek bei Hamburg 2004, 515 S., ISBN 3-499-23701-6
[Bearbeiten] Quellen
- ↑ Kritik von James Berardinelli
- ↑ Lexikon des internationalen Films
- ↑ Drehorte für Smilla's Sense of Snow
- ↑ Business Data for Smilla's Sense of Snow