Freiburger Domsingknaben
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Freiburger Domsingknaben | |
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http://www.freiburger-dommusik.de | |
Sitz: | Freiburg / Deutschland |
Träger: | Erzbistum Freiburg |
Gründung: | 13. Jahrhundert (Neugründung 1970) |
Gattung: | Kammerchor / Knabenchor |
Gründer: | Raimund Hug |
Leiter/-in: | Boris Böhmann |
Stimmen: | 80 (SATB) |
Die Freiburger Domsingknaben sind ein aus Knaben und Männer bestehendes Ensemble der Freiburger Dommusik, deren Tradition über mehr als acht Jahrhunderte zurück verfolgt werden kann. Der Chor unter Leitung von Domkapellmeister Boris Böhmann gehört mit seinen ca. 80 Sängern (Kammerchor) zu den bekanntesten und leistungsfähigsten Knabenchören Deutschlands.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Geschichtlicher Überblick
Schon im 13. Jahrhundert gab es in Freiburg nachweislich eine Lateinschule, zu deren wichtigste Aufgabe die Ausbildung des Sängernachwuchses für die Münstermusik gehörte. Seit dem 16. Jahrhundert sind auch mehrstimmige Gesänge für die Münstersängerknaben schriftlich belegt.
Bis in das 20. Jahrhundert sangen die Knaben in der Frühmesse und der Vesper, sowie an Sonn- und Feiertagen zusammen mit der Freiburger Domkapelle. Nach der Auflösung in der Zeit des Nationalsozialismus gründete der damalige Domkapellmeister Prälat Dr. Raimund Hug die Domsingknaben Allerheiligen 1970 neu. Seit dieser Zeit ist die Hauptaufgabe des Knabenchors die musikalische Gestaltung der Gottesdienste an Sonn- und Feiertagen im Freiburger Münster. Daneben führen die Freiburger Domsingknaben auch geistliche und weltliche Konzerte auf und sangen unter bekannten Dirigenten, wie z.B. Lorin Maazel, Michael Gielen, Neville Creed, Philippe Hereweghe, Roland Bader, Moshe Atzmon.
Für die musikalische Arbeit erhielt der Chor diverse Auszeichnungen und Preise sowie große Anerkennung. Konzertreisen führten die Domsingknaben mit bestem Erfolg quer durch Deutschland und Europa, sowie u.a. nach Ungarn, Rumänien, Kanada, Japan, Süd-Amerika, Süd-Afrika und Australien. Im Jahr 2003 übernahm Domkapellmeister Boris Böhmann die Leitung der Freiburger Dommusik. Er setzt die Tradition eines Knabenchors am Sitz des Erzbischofs der Diözese Freiburg fort. Diverse CD-Aufnahmen mit a cappella Musik und oratorischen Werken, sowie zahlreiche Rundfunk- und Fernsehproduktionen bestätigen das hohe musikalisch-künstlerische Niveau der Freiburger Domsingknaben bis heute.
[Bearbeiten] Ausbildung
Die Ausbildung und die Nachwuchsförderung erfolgt im erzbischöflichen Palais, dem früheren Wohnsitz des Bischofs, das 1995/96 umfassend renoviert wurde und seit dieser Zeit eine umfassende musikalische Bildungseinrichtung – die Freiburger Domsingschule beherbergt. Hier können Kinder bereits ab drei Jahren spielerisch mit Elementen der klassischen Musik in Berührung kommen.
Bevor ein Junge mit etwa zehn Jahren in den Kammerchor der Domsingknaben aufgenommen wird, durchläuft er eine umfassende musikalische Ausbildung, die aus Einzelstimmbildung und musiktheoretischem Unterricht sowie dem Singen in verschiedenen Chorstufen (Früherziehung, Vorchor, A-Chor, Kammerchor) besteht. Nach bestandener Aufnahmeprüfung durch den Domkapellmeister erhält der Sänger ein kleines Münsterkreuz, das seine vollständige Zugehörigkeit zum Kammerchor der Freiburger Domsingknaben symbolisiert.
Die Männerstimmen setzen sich aus erfahrenen ehemaligen Chorknaben zusammen, die nach dem Stimmbruch ebenfalls wieder durch einen Stimmbildner betreut werden. Viele professionelle Solisten, die ihre musikalische Laufbahn als Domsingknaben begonnen haben, bestätigen die Hochwertigkeit der Ausbildung der Freiburger Domsingschule. Neben der Chor- und musiktheoretischen Ausbildung sowie der Stimmbildung können die Kinder und Jugendlichen auch Unterricht auf verschiedenen Instrumenten erhalten. Eine Tagesbetreuung (Mittagessen, Hausaufgaben und Freizeit) rundet das Angebot der Domsingschule ab.
Durch diese Vielfältigkeit ist die Freiburger Domsingschule mit über 600 Mitgliedern ein führendes Ausbildungszentrum für Chor- und Kirchenmusik in Deutschland und hat eine zentrale Stellung innerhalb der Förderung musikalisch begabter Kinder und Jugendlicher sowie der musikalischen Frühförderung inne.
[Bearbeiten] Diskographie
- W. A. Mozart: Requiem (2006)
- G.F. Händel: Dixit Dominus (2005)
- J. Haydn: Stabat Mater (2004)
- W. A. Mozart: Requiem (2003)
- Hochfeste im Kirchenjahr – Chor und Orgelwerke (2003)
- Baroque Christmas Concert from the Cathedral in Freiburg (DVD, 2002)
- Festliche Musik aus südwestdeutschen Benediktinerklöster (2002)
- Sax’n Dom – Children’s Songs (2002)
- J.S. Bach: Matthäus-Passion (2001)
- J. G. Rheinberger: Der Stern von Bethlehem (2001)
- Ave Maria – Mariengesänge (2000)
- G. Mahler: Symphonie Nr. 3 (1997)
- Freu Dich Du Himmelskönigin (1997)
- Wo man singt – Die Freiburger Domsingknaben singen volkstümliche Melodien (1996)
- Geboren ist Jesus, der Retter der Welt (1994)
- Jubilate Deo - Festliche Motetten zum Kirchenjahr (1994)
- Uns ward geschenkt ein Kindelein – Weihnachten mit den Freiburger Domsingknaben (1994)
- Messen von M. Haydn und J. G. Albrechtsberger (1991)