Freiherren von Racknitz
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Die Freiherren von Racknitz sind ein in Heinsheim ansässiges Freiherrengeschlecht.
Die Familie stammte ursprünglich aus der Steiermark, wo sie auf ihrem Stammsitz Schloss Perneck im Jahr 1180 erstmals erwähnt wird. Ein Christoph Freiherr von Racknitz war um 1500 Berater von Kaiser Maximilian I. Gallus Freiherr von Racknitz (* 12. März oder 12. Mai 1590, † 25. März 1658 in Nürnberg) studierte in Leipzig und war Begleiter Ferdinands II. bei der Kaiserwahl in Frankfurt 1619, wodurch er zum Rat und Kammerherrn ernannt wurde. Als Protestant musste er 1629 Österreich verlassen und siedelte sich in Regensburg an, später in Nürnberg. In späten Jahren hat er die Sammlung von 45 Kirchenliedern „Herz- und Seelenmusik“ veröffentlicht.
Die Racknitz, die bereits im 17. Jahrhundert die in Schwaben gelegenen Herrschaften Haunsheim und Bergenweiler erheiratet bzw. gekauft hatten, erwarben vom Bistum Worms 1727 das Schloss in Heinsheim und 1805 vom Landgrafen von Hessen (dem Rechtsnachfolger des Wormser Stifts) die benachbarte Burg Ehrenberg sowie das Dorf Zimmerhof. Schloss Heinsheim und Burg Ehrenberg befinden sich bis heute im Besitz der Familie, die im Schloss ein Hotel betreibt und in der Vorburg der Burg wohnt. Carl Freiherr von Racknitz (* 1785, † 1868) plante den 1810 angelegten Schlossgarten in Heinsheim.
Joseph Friedrich Freiherr von Racknitz (* 1744, † 1818) war Hofmarschall in Dresden und enttarnte in einer Schrift von 1789 den so genannten Schachtürken. Er besaß darüber hinaus eine bedeutende Mineralien- und Insektensammlung mit über 5000 Exponaten, die 1805 vom sächsischen Landesmuseum aufgekauft wurde und bis heute Teil der Schatzkammer Museum im Dresdner Zwinger ist.
Verwandtschaftliche Beziehungen bestanden zu den Häusern Degenfeld und Löwenstein-Wertheim. Elisabeth Luise Freiin von Racknitz (1732-1757) heiratete August Christoph von Degenfeld-Schomburg: Eugen Freiherr von Racknitz war von 1781 bis 1788 und nochmals ab 1801 mit Karoline von Löwenstein-Wertheim-Virneburg (*1754 in Wertheim, † 1830 in Augsburg) verheiratet. Die Hochzeit 1781 fand in Wertheim, die Wiederverheiratung 1801 in Heinsheim statt. Dazwischen war er mit Sophie Freiin von Woellwarth verheiratet, die ihm alle seine Kinder schenkte und früh starb; zudem hatte er einen unehelichen Sohn namens Johannes, der später die erste deutsche Kolonie in Mexiko gründete.
Hans-Lothar Freiherr von Racknitz (*1925 in Heinsheim, † 2005) war Besitzer der Klosterruine Disibodenberg in Odernheim, die 1989 in Stiftungsbesitz überführt wurde.
 Johann Gustav von Racknitz (1727-1764), württ. Hofmarschall |
 Marianne, geb. von Adelsheim, Frau von Johann Gustav |
 Schrift von Joseph Friedrich Freiherr von Racknitz |
 Schloss Heinsheim, rückwärtige Ansicht |
 Burg Ehrenberg am Neckar |
 Ehemaliger Besitz Kloster Disibodenberg |
 Racknitz-Grabanlage an der Bergkirche Heinsheim |
 Racknitz-Epitaphe an der Friedhofskapelle Heinsheim |
[Bearbeiten] Literatur
- Geschichte der Stadt Bad Rappenau, hrsg. von der Stadt Bad Rappenau 1978
