Friedrich Adler (1857-1938)
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Friedrich Adler (* 13. Februar 1857 in Amschelberg, Böhmen; † 2. Februar 1938 in Prag, Tschechien) war ein österreichischer Jurist, Politiker, Übersetzer und Schriftsteller böhmischer Herkunft.
Friedrich Adler wurde als Sohn des Gastwirts und Seifensieders Joseph Adler und dessen Ehefrau Marie Fürth geboren. Nach dem Tod der Eltern 1866 (?) war Adler nur noch sporadisch der Schulbesuch in Amschelberg möglich. Dennoch schaffte er nicht nur den Übertritt in ein Gymnasium in Prag, sondern auch die Immatrikulation an der Karls-Universität in Prag.
Zunächst studierte er dort romanische Philologie und die Sprachen Italienisch, Französisch und Spanisch. Dazu noch Englisch, Tschechisch und Neugriechisch. Später wechselte Adler seine Fächer und belegte Jura und Politik. Noch während des Studiums wurde Adler bei einem Übersetzerwettbewerb ob seiner Übersetzung eines Gedichts von Henry Wadsworth Longfellow ausgezeichnet. 1883 schloss er sein Studium mit einer juristischen Promotion ab.
Nach dem Studium absolvierte er das übliche Referendariat, das er 1890 beendete. Im gleichen Jahr legte er die Zulassungsprüfung als Rechtsanwalt ab und eröffnete am 1. Januar 1891 eine eigene Kanzlei in Prag.
Im März 1895 heiratete er Regine Wessely aus Trebitsch, Mähren. Mit ihr hatte er zwei Töchter: Marie-Elise Adler (1896-1943) und Gertrude Adler (1897-1943).
Als er 1896 zum Sekretär des Prager Handelsgremiums ernannt wurde, gab Adler seine Kanzlei auf. Die Stelle des Sekretärs hatte er bis zum Ausbruch des Ersten Weltkriegs inne. Zu dieser Zeit war er auch Lehrbeauftragter für romanische Philologie an der Deutschen Universität in Prag und Kunst- und Theaterreferent der Bohemia. Ab 1900 unterrichtete er zusätzlich noch Spanisch an der Deutschen Handelsakademie in Prag.
Nach dem Weltkrieg, ab 1918, leitete Adler die Übersetzungsbureaus der Tschechischen Nationalversammlung. Fast gleichzeitig wurde er zum Mitglied der Gesellschaft zur Förderung deutscher Wissenschaft, Kunst und Literatur in Böhmen gewählt. Die Freundschaft mit dem Dichter Jaroslav Vrchlický entstand, als Adler dessen Werk ins Deutsche übersetzte.
Mit 81 Jahren starb Friedrich Adler am 2. Februar 1938 in Prag. Seine Ehefrau und die beiden Töchter wurden in das KZ Theresienstadt deportiert. Regine Adler wurde dort 1943 ermordet; die Spur der Töchter verliert sich 1943 in Zamość, Polen.
[Bearbeiten] Werkauswahl
- Don Gil (1902)
- Freiheit - Der Prophet Elias - Karneval (1904)
- Gedichte (1893)
- Der gläserne Magister (1910)
- Neue Gedichte (1899)
- Vom goldenen Kragen (1907)
- Zwei Eisen im Feuer (1900)
[Bearbeiten] Weblinks
- Literatur von und über Friedrich Adler (1857-1938) im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Lyrik von Adler bei litlinks.it
Personendaten | |
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NAME | Adler, Friedrich |
KURZBESCHREIBUNG | Politiker |
GEBURTSDATUM | 13. Februar 1857 |
GEBURTSORT | Amschelberg, Tschechien |
STERBEDATUM | 2. Februar 1938 |
STERBEORT | Prag, Tschechien |