Friedrich August, Herzog von York und Albany
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Prinz Friedrich August, Prinz von Großbritannien und Irland, Herzog von York und Albany, Herzog von Braunschweig und Lüneburg, Bischof von Osnabrück (* 16. August 1763 in London; † 5. Januar 1827 ebd.) war der zweite Sohn Georgs III. von England, letzter Bischof des Hochstifts Osnabrück und britischer Feldmarschall.
Friedrich August wurde bereits als Säugling am 27. Februar 1764 zum Bischof von Osnabrück gewählt. Das Hochstift Osnabrück wurde aufgrund der Regelungen des Westfälischen Friedens abwechselnd von einem katholischen Bischof und einem lutherischen Bischof aus dem Hause Braunschweig-Lüneburg regiert.
In Berlin unter Friedrich des Großen Augen zum Soldaten herangebildet und 1791 mit Prinzessin Friederike von Preußen, der ersten Tochter von Friedrich Wilhelm II. vermählt, wurde er 1793 zum Befehlshaber der englisch-hannoverschen Armee in den Niederlanden ernannt. Nach der Einnahme von Valenciennes unternahm er die Belagerung von Dünkirchen, erlitt hier 6.-8. September eine Niederlage und zog sich 1794 nach Niedersachsen zurück, wo sich die Trümmer des Heers nach England einschifften.
Ungeachtet dieser Misserfolge, durch welche seine militärische Unfähigkeit hinlänglich bewiesen war, ernannte ihn der König 1795 zum Feldmarschall und Oberbefehlshaber des britischen Heeres. 1799 mit der Leitung der englisch-russischen Expedition nach Holland betraut, wurde York von Brune bei Bergen am 19. September und bei Castricum am 6. Oktober geschlagen und schloss am 18. Oktober die Kapitulation von Alkmar, infolge deren die Verbündeten sich einschifften.
Am 29. Oktober 1802 legte er die Herrschaft als Bischof über das Hochstift Osnabrück nieder, da bereits am 3. Juni 1802 das Hochstift Osnabrück von den Franzosen dem Kurfürstentum Hannover als erbliches Fürstentum zugesprochen und durch Reichsdeputationshauptschluss vom 8. September 1802 bestätigt worden war.
1809 verwickelte ihn ein Zwist mit seiner Mätresse Mary Anne Clarke, die einen förmlichen Handel mit Offizierstellen trieb und einem Mitglied des Unterhauses, Oberst Wardle, Mitteilungen über die Heeresverwaltung machte, in einen Skandalprozess. Die eingeleitete Untersuchung endete zwar mit Frederick von Yorks Freispruch, doch war die öffentliche Meinung so entschieden gegen ihn, dass er 20. März 1809 seinen Oberbefehl niederlegte.
Gleichwohl wurde er von seinem Bruder, dem Prinz-Regenten, schon im Mai 1811 wieder in die Stelle eines Feldmarschalls und Oberbefehlshabers des Heers eingesetzt. An den parlamentarischen Verhandlungen des Oberhauses nahm er nur als Gegner der Katholikenemanzipation Anteil.
Er starb kinderlos am 25. Januar 1827. Ihm ist in London im St. James-Park ein Denkmal errichtet worden.
Vorgänger |
Oberbefehlshaber der britischen Armee 1795 - 1809 |
Nachfolger Sir David Dundas |
Vorgänger Sir David Dundas |
Oberbefehlshaber der britischen Armee 1811 - 1827 |
Nachfolger |
Vorgänger |
Bischof von Osnabrück 1764-1802 |
Nachfolger Karl von Gruben |
Personendaten | |
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NAME | York und Albany, Friedrich August, Herzog von |
KURZBESCHREIBUNG | letzter Fürstbischof von Osnabrück und britischer Feldmarschall |
GEBURTSDATUM | 16. August 1763 |
GEBURTSORT | London |
STERBEDATUM | 5. Januar 1827 |
STERBEORT | London |