Friedrich von Kalitsch
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Friedrich von Kalitsch (* 28. Oktober 1858 in Dessau; † 8. Januar 1938 auf Gut Bärenthoren, Provinz Sachsen) war ein deutscher Forstmann. Kalitsch begründete die Bärenthorener Kiefernwirtschaft, die als Wiege des deutschen Kieferndauerwaldes gilt. Er war Kammerherr und Gutsherr auf Bärenthoren.
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[Bearbeiten] Leben
Friedrich von Kalitsch war ein Enkel des gleichnamigen Landrats und Kammerherrn Friedrich von Kalitsch, der am 12. Januar 1843 das ehemalige Rittergut Bärenthoren am Südrand des Hohen Flämings gekauft hatte. 1884 erbte Kalitsch das Schloss von seinem Vater Hermann von Kalitsch (1818-1891), der mit Klara Wilhelmine Christiane von Hedemann (1826-1903) verheiratet war. Zu dieser Zeit war er Königlich-Preußischer Forstassessor beim Magdeburger Forst. 1923 verlieh ihm die Forstliche Hochschule Eberswalde, die heutige Fachhochschule Eberswalde, für seine Verdienste die Ehrendoktorwürde. Kalitsch liegt begraben im Schlosspark Bärenthoren, den er 1920 zu einem Landschaftspark gestaltet hatte. Grabstätte und Park können besichtigt werden, während das Schloss heute ein DRK Betreuungszentrum beherbergt.
Kalitsch heiratete am 29. September 1892 auf Gut Kutzerow (heute Ortsteil von Uckerland, Landkreis Uckermark, Brandenburg) Maria von Wedel (* 1. November 1873 in Hannover, † 20. Februar 1948 in Eimbeckhausen, Niedersachsen).
[Bearbeiten] Werk und Bedeutung
Kalitsch begründete 1884 die Bärenthorener Kiefernwirtschaft, die die bisherige Kahlschlagwirtschaft ablöste und als Ursprung der Kiefern-Dauerwaldwirtschaft gilt. Mit der neuen Flächenbewirtschaftung erhielt er den Waldcharakter als "umlaufendes System".
Kalitsch war mit seiner Arbeit der Zeit weit voraus und hat noch heute Bedeutung in forstwissenschaftlichen Diskussionen. In der Fachzeitschrift AFZ-Der Wald schrieb G. Pietschmann 1999 laut Kurzzusammenfassung: [...] geben Veranlassung der Leistung dieses Mannes zu gedenken, der wie kaum ein anderer Forstmann die Forstgeschichte durch seine Arbeit im Revier Bärenthoren in diesem Jahrhundert, insbesondere in den 20er und 30er Jahren, aber auch bis in unsere heutige Zeit beeinflusst hat. [1]
193 Hektar des Kalitsch'en Waldes sind heute als Waldkulturdenkmal ausgewiesen. Ein Forstlehrpfad erläutert sein Werk.
[Bearbeiten] Fußnote
- ↑ G. Pietschmann, Zur Geschichte des Reviers Bärenthoren. In memoriam Dr. h c. Friedrich von Kalitsch Teil 1. In: AFZ.Der Wald, 1999, v.54(1) S. 35,20 ref ISSN 1430-2713 Zitierte Kurzzusammenfassung online
[Bearbeiten] Quellen
- Jeber-Bergfrieden – Bärenthoren – Krakau – Ragösen, Rad- und Wandertouren, Tour Nr. 8, Flyer des Naturparks Fläming e.V., Jeber-Bergfrieden Mai 2006, ohne ISBN
- Lehrpfade im Naturpark Fläming/Sachsen-Anhalt, Flyer des Naturparks Fläming e.V., Jeber-Bergfrieden 2006, ohne ISBN online PDF
[Bearbeiten] Literatur
- Günter Pietschmann (Zusammenstellung): Literatur-Sammlung zur Geschichte des Reviers Bärenthoren, zur Familie Friedrich Kalitsch und zum Dauerwald. Landesforstverwaltung Sachsen-Anhalt, Magdeburg 2002
Personendaten | |
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NAME | Kalitsch, Friedrich von |
ALTERNATIVNAMEN | Kalitsch, Friedrich von |
KURZBESCHREIBUNG | Forstmann |
GEBURTSDATUM | 28. Oktober 1858 |
GEBURTSORT | Dessau, Sachsen-Anhalt |
STERBEDATUM | 8. Januar 1938 |