Fritz Ulrich
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Fritz Ulrich (* 12. Februar 1888 in Schwaikheim/Württemberg; † 7. Oktober 1969 in Stuttgart-Sillenbuch) war ein deutscher Politiker (SPD).
[Bearbeiten] Leben
Ulrich lernte nach der Schule den Beruf des Schriftsetzers und Buchdruckers, war dann aber als Schriftleiter tätig. Von 1911 bis 1931 war er Redakteur in Stuttgart, Reutlingen und ab 1912 beim Neckar-Echo in Heilbronn. Seine politische Laufbahn begann 1919 als Abgeordneter im württembergischen Landtag, dem er bis 1933 angehörte. Ab 1930 war er auch für drei Jahre Abgeordneter im Deutschen Reichstag.
1933 wurde Ulrich von den Nazis verhaftet und verbrachte ein Jahr im Konzentrationslager Heuberg. Danach verdiente er seinen Lebensunterhalt als Weingärtner und Besenwirt in Heilbronn. 1944 wurde er im Zusammenhang mit dem Attentat auf Hitler erneut verhaftet und musste für einige Wochen ins KZ Dachau.
1945 wurde Ulrich von der amerikanischen Besatzungsmacht zum Innenminister in Württemberg-Baden berufen. Seit jener Zeit war er auch wieder Abgeordneter im Landtag. Nach Bildung des Landes Baden-Württemberg 1952 war Ulrich Abgeordneter in der verfassunggebenden Landesversammlung und betraute weiterhin das Amt des Innenministers unter Ministerpräsident Reinhold Maier. Auch dessen Nachfolger Gebhard Müller holte ihn als Innenminister in sein Kabinett. Aus Gesundheitsgründen stand er jedoch nach Ablauf der Legislaturperiode 1956 nicht mehr für dieses Amt zur Verfügung. In seiner Amtszeit wurde unter anderem die Gemeinde- und Landkreisordnung für Baden-Württemberg Gesetz, ferner wurde der Finanzausgleich geregelt, eine demokratische Polizei aufgebaut und die Bodenseewasserversorgung gegründet. Nach seinem Ausscheiden als Innenminister blieb Ulrich weiterhin Abgeordneter im Landtag von Baden-Württemberg (bis 1968) und war dort auch Alterspräsident.
Ulrich starb 1969 in Stuttgart. Er war verheiratet und hatte einen Sohn, der aber bereits während des Dritten Reichs verstarb. Nach Ulrich sind unter anderem eine Halle und eine Straße in Schwaikheim sowie eine Straße und eine Grund- und Hauptschule in Heilbronn benannt.
[Bearbeiten] Preise und Auszeichnungen
- Die Verfassungsmedaille des Landes Baden-Württemberg in Gold wurde ihm 1956 als „Geschenk“ übergeben, da er Orden und Ehrenzeichen generell ablehnte.
[Bearbeiten] Weblinks
Fritz Ulrich | Viktor Renner | Hans Filbinger | Walter Krause | Karl Schiess | Lothar Späth | Guntram Palm | Roman Herzog | Heinz Eyrich | Dietmar Schlee | Frieder Birzele | Thomas Schäuble | Heribert Rech
Personendaten | |
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NAME | Ulrich, Fritz |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Politiker |
GEBURTSDATUM | 12. Februar 1888 |
GEBURTSORT | Schwaikheim/Württemberg |
STERBEDATUM | 7. Oktober 1969 |
STERBEORT | Stuttgart |