Gaston IV. de Bearne
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Gaston IV. von Béarn (* vor 1074; † 1131 bei Valencia) war von 1090 bis 1131 Vicomte von Béarn. Er trug den Beinamen le Croisé („der Kreuzfahrer“) aufgrund seiner Teilnahme am Ersten Kreuzzug.
Das Jahr seiner Geburt ist nicht bekannt, es muss jedoch vor 1074 gewesen sein, da in diesem Jahr die Ehe seiner Eltern aufgelöst wurde.
1085 heiratete Gaston Talesa von Aragonien, Vicomtesse von Montaner, eine Enkelin des aragonischen Königs Sancho Ramírez und Cousine von König Alfons I. von Aragonien. Gaston war auch politisch eng mit dem benachbarten, damals ähnlich großen Königreich Aragonien verbunden.
Gaston folgte 1090 seinem Vater Centulle V. als Vicomte von des Territoriums Béarn im heutigen Südfrankreich nach. Das einzige erhaltene Dokument seiner Herrschaft vor dem ersten Kreuzzug ist eine Kirchenstiftung von Oktober 1094. Sein jüngerer Bruder Centulle war Graf der benachbarten Region von Bigorre.
Gaston nahm 1095 im Heer Raimunds IV. von Tolouse am Ersten Kreuzzug teil. Er war einer der ärmeren Ritter, hatte aber dennoch seine eigenen Männer dabei.
Bei der Belagerung Antiochias führte er eine der Divisionen in der Entscheidungsschlacht gegen Kerboga. Während des Machtkampfs nach der Eroberung der Antiochias verließ Gaston Raimund und schloß sich Gottfried von Bouillon bei seinem Zug nach Jerusalem an. Gaston und Tankred wurden vorausgeschickt, um Betlehem zu erobern, und während der Belagerung Jerusalems war Gaston für Gottfrieds Belagerungsmaschinen zuständig. Am 15. Juli 1099 war Gaston der erste Kreuzritter, der die Stadt betrat.
Gastons Erfahrung aus de Reconquista lehrte ihn, dass Muslime unter christlicher Herrschaft als Mudejar leben konnten. Er zog Verhandlungen und Dialoge sinnlosen Massakern vor. Tankred und er versuchten, einige Muslime aus Jerusalem in der Al-Aqsa-Moschee zu schützen, die aber ebenso getötet wurden wie die anderen auch. Im August führte Gaston einen Teil der zentralen Linie der Kreuzfahrerarmee in der Schlacht von Askalon. Nach dem Sieg kehrte er wie die meisten anderen Kreuzfahrer nach Hause zurück.
1101 kehrte er aus Palästina nach Béarn zurück. Er organisierte seine Herrschaft und seine Territorien und ließ zahlreiche Gebäude an den Routen des Jakobswegs, die durch sein Territorium verliefen, errichten, darunter die Kathedrale von Lescar, Kirchen in Oloron und Morlaàs, der Hauptstadt seines Territoriums, sowie Pilgerhospitäler.
1113 wird er als Herr von Barbastro, einer Stadt im Norden des heutigen spanischen Aragón, genannt. Seine bedeutendste Zusammenarbeit mit Alfons I. von Aragonien war seine Mitwirkung an der Eroberung der Stadt Saragossa im Rahmen der Reconquista im Jahr 1118. Alfons I. ernannte ihn zum Señor de Zaragoza (dt. „Herr von Saragossa“) und sprach im Ländereien zu, die Gastón an Bearner Vasallen vergab.
Gaston war ein frommer Mann, der nach seiner Rückkehr nach Béarn den Bau vieler Kirchen auf dem Jakobsweg nach Santiago de Compostela veranlasste, in denen die Pilger Unterkunft finden konnten. Am 6. April 1128 gründete er mit seiner Frau Talesa das Kloster Sauvelade.
Gaston unternahm weitere Feldzüge. Er war an der Schlacht von Benidell (zwischen Valencia und Alicante) beteiligt. 1125 und 1126 nahm er an dem Feldzug durch Andalusien teil. Auf der Rückkehr seiner Feldzüge durch Valencia geriet er in einen Hinterhalt und starb. Der moslemische Historiker Ibn Idhari beschreibt seinen Tod:
„In diesem selben Jahr (dem Jahr 534 der Hedschra) starb der Mohamad Yidar, Herrscher von Valencia. Yintan ben Ali herrschte über Valencia durch den Zuspruch Gottes. Er besiegte die Christen und der Kopf ihres Anführers Gaston wurde im zweiten Monat von Yumada (24. Mai 1131) nach Granada gebracht. Er wurde auf der Spitze einer Lanze durch die Strassen getragen begleitet von Trommelwirbeln. Das gab den Emir der Muselmanen, Ali ben Yusuf, der sich in Marrakesch befand, sein Lächeln zurück.“
Als Vicomte von Béarn folgte ihm sein dreijähriger Sohn Centulle VI. nach, Regentin war seine Frau Talesa. Seine Ländereien in Aragonien vermachte Gaston dem Templerorden. Seine Nachkommen Gaston VI. und Gaston VII. nahmen am Albigenserkreuzzug beziehungsweise dem Siebten Kreuzzug teil.
[Bearbeiten] Literatur
- Steven Runciman: A History of the Crusades, vol. 1: The First Crusade and the Foundation of the Kingdom of Jerusalem, Cambridge, 1951.
- Pierre Tucoo-Chala: La Vicomté de Béarn et le Problème de sa Souveraineté, des Origines à 1260, Bordeaux, 1961.
- Jeronimo Zurita: Anales del reyno de Aragon (16. Jahrhundert)
[Bearbeiten] Weblinks
- Gastón de Bearn Biographie des Centro de Historia de Zaragoza (spanisch)
- Letzter Wille von Gaston IV (lateinisch)
- http://www.vic-montaner.com/fr/territoire.html
Personendaten | |
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NAME | Gaston IV. de Bearne |
ALTERNATIVNAMEN | Gaston IV de Béarn |
KURZBESCHREIBUNG | Vicomte de Béarn, Kreuzfahrer, war während der Reconquista führend bei der Befreiung der Stadt Saragossa 1118 von der Herrschaft der Mauren beteiligt |
GEBURTSDATUM | vor 1074 |
STERBEDATUM | 1131 |
STERBEORT | Valencia |