Geierfonds
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Ein Geierfonds (englisch vulture fund) ist ein geschlossener Investmentfonds, der auf den Kauf von Wertpapieren anderer Unternehmen in verzweifelten Lagen spezialisiert ist, die also beispielsweise zahlungsunfähig oder fast bankrott sind. Er investiert nicht, um mit dem operativen Geschäft des gekauften Unternehmens Geld zu verdienen, sondern um aus dessen Überresten Einnahmen zu erzielen. Seit 2003 gibt es diese Fonds auch in Deutschland.
Der Name spielt an auf Geier, die geduldig kreisen, um schließlich die Überreste eines schwächer werdenden Schuldners "aufzupicken".
Geierfonds investieren nicht nur in Wertpapiere oder Anteile einzelner Unternehmen, sondern manchmal auch in Wertpapiere spezifisch ausgewählter Länder. Zum Beispiel kauften Geierfonds kürzlich einen großen Teil der Schulden Argentiniens zu sehr niedrigen Preisen (manchmal nur 20 % ihres nominellen Wertes) und versuchten dann ihren Gewinn daraus zu ziehen, als die Argentinien-Krise 2001 ausbrach. Ein einzelner Geierfond, die "Dart Container Corporation", realisierte so einen Gewinn von 700 Millionen US-Dollar.
Fonds wie Lone Star und Cerberus arbeiten dabei mit darauf spezialisierten Investmentbanken, wie in Deutschland etwa der Deutschen Bank, zusammen.
[Bearbeiten] Weblinks
- Geierfonds Die Zeit vom 11.05.2005