Gemeiner Hohlzahn
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Gemeiner Hohlzahn | ||||||||||||||
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Systematik | ||||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||||
Galeopsis tetrahit | ||||||||||||||
L. |
Der Gemeine Hohlzahn, Stechende Hohlzahn oder auch Hanfnessel (Galeopsis tetrahit) ist eine Art der Gattung Hohlzahn, eines Lippenblütengewächses (Lamiaceae).
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Merkmale
Der Gemeine Hohlzahn ist eine einjährige krautige Pflanze, die meist 30 bis 50 cm hoch wird.
Die 15 bis 20 mm langen Blüten können sehr unterschiedlich gefärbt sein. Von weiß über rötlich und purpurn bis bläulich-violett kommen alle Farben vor. Meist sind sie aber rosa. Der Mittellappen der Unterlippe ist meist etwas dunkler gemustert mit einem gelblichen Hintergrund. Die Pflanze blüht von Juni bis Oktober.
Der Stängel ist an den Blattknoten stark verdickt und borstig bis stachelig behaart. Auch der Kelch der Blüten ist stachelig-borstig behaart. Diese Haare haben der Art auch den Namen "Stacheliger Hohlzahn" gegeben.
[Bearbeiten] Vorkommen
Die Art ist weit verbreitet und häufig. Ursprünglich kam sie im gemäßigten und meridionalen Eurasien vor. Sie wurde nach Nordamerika verschleppt, wo sie noch in Ausbreitung begriffen ist.
Bei uns findet man den Gemeinen Hohlzahn verbreitet in Unkrautgesellschaften auf Äckern, in Waldschlägen, an Wegen und Zäunen, an Schuttplätzen, vor allem in montanen Lagen. Er liebt stichstoffreichen, basischen oder leicht sauren, ja torfigen Boden. Alpen bis 1560m. Kulturbegleiter.
[Bearbeiten] Biologie
Der Gemeine Hohlzahn ist eine 10-80cm hohe, bis 60cm tief wurzelnde, einjährige Pflanze. Er ist ein tetraploider, erbkonstanter Bastard aus dem Weichhaarigen Hohlzahn (Galeopsis pubescens) und dem Bunten Hohlzahn (Galeopsis speciosa) und tritt bei uns viel häufiger auf als die Eltern.
Die Blüten sind „Eigentliche Lippenblumen“. Die 2 Höcker auf der Unterlippe dienen als Kopfführung für Nektar suchende Besucher (vor allem Bienen und Hummeln). Vor dem Abblühen ist spontane Selbstbestäubung möglich.
Die Klausenfrüchte werden durch vorbeistreifende Tiere ausgestreut. Sie bleiben an den Borsten des Stängels und an den stacheligen Kelchzähnen hängen, die elastischen Stängel biegen sich, schnellen anschließend in die Ausgangslage zurück und schleudern die reifen Klausenfrüchte dabei aus den Kelchen (Tierstreuer).
Weidenmeise und Sumpfmeise sammeln die Klausen und legen in der Borke von Bäumen Vorräte an (Versteckausbreitung).
Das Auftreten des Gemeinen Hohlzahns in prähistorischen Pflanzenfunden wird stets als Indiz für menschliche Landnutzung gewertet.
[Bearbeiten] Weblinks
Bilder:
Commons: Galeopsis tetrahit – Bilder, Videos und/oder Audiodateien |