Georg Götsch

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Georg Götsch (* 1. März 1895 in Berlin, † 26. September 1956 in Friedrichshafen) war ein deutscher Musikpädagoge.

Georg Götsch ist eine wichtige Persönlichkeit der Deutschen Jugendbewegung und der Jugendmusikbewegung nach dem Zweiten Weltkrieg.

[Bearbeiten] Jugendbewegung

1923 übernahm Georg Götsch die Leitung des Jugendbundes "Alt-Wandervogel" von Ernst Buske. Auf dem Fichtelgebirgstreffen der bündischen Jugend bei Weißenstadt schlossen sich dann am 3./4. August 1923 der Alt-Wandervogel, der Wandervogel-Wehrbund, der Wandervogel-Jungenbund und der Schlesische Wandervogel-Jungenbund zu einem gemeinsamen Bund "Wandervogel, deutsche Jungenschaft". Das Wort "Jungenschaft" entstand in Anlehnung an den Begriff "Jungmannschaft" der Schlesier. Die Bundesführer der oben genannten Wandervogelbünde und beschlossen ihre "Bündigung" in Opposition zu allem Politischen und Patriotischen. 1927 Umbenennung des Bundes in "Deutsche Freischar". Wegen des Beitritt des "Bundes der Jungnationalen" legt Georg Götsch 1930 seine Ämter in der Deutschen Freischar nieder.

[Bearbeiten] Jugendmusikbewegung

Die Jugendmusikbewegung nach 1918 wurde von zwei Gruppierungen getragen: Der Musikantengilde (ab 1922) um Fritz Jöde und der Finkensteiner Bund um Walter Hensel. Georg Götsch war einer der tragenden Köpfe der Musikantengilde.

1927 wurde Georg Götsch Leiter des neu gegründeten Musikheims Frankfurt/Oder, einer führenden deutschen Fortbildungsstätte für Musiklehrer. Er hat das Musikheim bis 1942 geleitet.

Das Gebäude wurde von dem Architekten Otto Bartning errichtet. Von 1946 an residierte hier das Frankfurter Kleist-Theater bis zu dessen Schließung im Jahre 2000. Otto Bartning konnte später für den Umbau der Burg Fürsteneck gewonnen werden und hat dort den Festsaal in Anlehnung an die Halle im Musikheim gestaltet (siehe unten).

(Musik-)Historiker streiten darüber, wie weit Georg Götsch mit dem Nationalsozialismus verstrickt war. Belegbar ist in seinen Schriften, dass er ein in der damaligen Zeit nicht unübliches Denken in "völkischen" Kategorien gepflegt hat. Bezogen hat er dies jeweils auf die kulturelle Identität einer Nation. Er scheint zumindest im Rückblick aus einer unpolitisch musischen Sicht heraus nicht immer ausreichenden Abstand zur Ideologie des Nationalsozialismus gehalten zu haben.

[Bearbeiten] Musische Gesellschaft

Initiierung der Musischen Gesellschaft

[Bearbeiten] Burg Fürsteneck

Georg Götsch war an der Gründung der Heimvolkshochule Burg Fürsteneck ab 1952 und in den Folgejahren bis zu seinem Tod ohne formale Funktion aber als anregende Persönlichkeit beteiligt. Insebondere hat er die musisch-kulturellen Bildung von der Gründung an im Bildungsprogramm verankert. Aus Teilen seines Nachlasses konnte eine Studierklause auf der Burg eingerichtet werden, die noch heute seinen Namen trägt. Auch einige bis heute gepflegte Traditionen wie der "Fürstenecker Morgenkreis" und die Pflege der Alten Englischen Kontratänze nach John Playford gehen auf Georg Götsch zurück.

[Bearbeiten] Publikationen

Musische Bildung - Zeugnisse eines Weges, Band I: Besinnung, o.J.
Musische Bildung - Zeugnisse eines Weges, Band II: Bericht, 1953
Musische Bildung - Zeugnisse eines Weges, Band III: Aufgabe, 1956
Geselliges Tanzbuch - Band 1: Aufzüge. o.J.
Geselliges Tanzbuch - Band 2: Tanzkanons,1950
Geselliges Tanzbuch - Band 3. Chortänze, 1955
Deutsche Chorlieder - Band 1, 1950
Deutsche Chorlieder - Band 2, 1952
Deutsche Chorlieder - Band 3, 1949
Englisches Liederbuch, 1953
Alte Kontratänze (mit Rolf Gardiner), 1950
Neue Kontratänze (mit Rudolf Christl)

(alle Möseler Verlag, Wolfenbüttel)

Klingendes LebenChorliederbuch, Bärenreiter-Verlag. Kassel 1950
Lebenszeichen, Zeugnisse eines Weges (mit Erich Bitterhof), 1969

[Bearbeiten] Weblinks

Personendaten
NAME	Götsch, Georg
KURZBESCHREIBUNG	deutscher Musikpädagoge
GEBURTSDATUM	1. März 1895
GEBURTSORT	Berlin
STERBEDATUM	26. September 1956
STERBEORT	Friedrichshafen