Germantown
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Germantown ist eine Vorstadt von Philadelphia, Pennsylvania, die 1854 in die Stadt Philadelphia eingemeindet wurde. Der ursprüngliche Name auf Pennsylvania-Deutsch lautet Deitscheschteddel.
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[Bearbeiten] Ursprung
Die Stadt wurde 1683 von Franz Daniel Pastorius gegründet, nachdem die erste geschlossene Gruppe deutscher Siedler auf dem Schiff Concord in Nordamerika ankam. Die Gruppe bestand aus 13 Familien aus dem Krefelder Raum, den sogenannten „Original 13“.
In Germantown wurde 1690 die erste Papiermühle nach europäischem Vorbild gegründet.
1721 gründete der deutsche Pfarrer Antonius Jacobus Henckel die erste lutherische Kirche in Germantown. Bis zu seinem Tod am 12. August 1728 war Henckel hier tätig. Man beerdigte ihn auf dem Friedhof der St. Michael's Lutheran Church in Germantown. 1917 errichteten seine Nachfahren im Kirchhof einen Gedenkstein.
Bei Germantown fand während des Amerikanischen Unabhängigkeitskrieges am 4. Oktober 1777 eine Schlacht statt, in der die Kontinentalarmee von englischen Truppen besiegt wurde, jedoch ermöglichte diese Niederlage den entscheidenden Sieg bei Saratoga wenige Tage später.
Der schwedische Reisende Pehr Kalm schrieb Mitte des 18. Jahrhunderts über die Siedlung:
- Sechs Meilen entfernt von Philadelphia liegt Germantown. Dieser Ort hat nur eine Straße, ist aber fast zwei englische Meilen lang. Er wird zum größeren Teil von Deutschen bewohnt, die aus ihrer Heimat nach Nordamerika kommen und sich niederlassen, weil sie hier Rechte genießen, die sie sonst nirgends besitzen. Die meisten Einwohner sind Handwerker, die fast alles in solcher Quantität und ausgezeichneter Qualität herstellen, dass diese Provinz in kurzer Zeit nur noch sehr wenig aus England brauchen wird.
[Bearbeiten] Söhne und Töchter der Stadt
- Louisa May Alcott, US-amerikanische Schriftstellerin
- Eric Lobron, deutscher Schachmeister US-amerikanischer Abstammung
- David Rittenhouse, US-amerikanischer Astronom und Mathematiker und erster Direktor der United States Mint
- Frederick Winslow Taylor, US-amerikanischer Ingenieur und Arbeitswissenschaftler
- Owen Wister, US-amerikanischer Schriftsteller
[Bearbeiten] Siehe auch
[Bearbeiten] Weblinks
Wikiversity: Kurs: Deutsche Auswanderer in den USA 1830–1900 – Kursmaterialien, Forschungsprojekte und wissenschaftlicher Austausch |
Koordinaten: 40° 2' 37" N, 75° 10' 55" W