Gewöhnliche Galagos
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Gewöhnliche Galagos | ||||||||||||
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Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Galago | ||||||||||||
É. Geoffroy, 1796 |
Die Gewöhnlichen Galagos (Galago) sind eine Primatengattung aus der Familie der Galagos (Galagonidae). Die Gattung umfasst vier Arten, die im mittleren und südlichen Afrika (vom Senegal und dem südlichen Äthiopien bis Namibia und dem nördlichen Südafrika) verbreitet sind.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Beschreibung
Gewöhnliche Galagos haben ein dichtes, wolliges Fell, dessen Färbung von silbergrau bis braun variiert. Die Ohren sind groß und sehr beweglich, sie können unabhängig voneinander auch nach hinten gebogen werden. Die Augen sind entsprechend der nachtaktiven Lebensweise groß. Die langen Finger enden in Nägeln mit Ausnahme der zweiten Zehen der Hinterfüße, die die für Feuchtnasenaffen typische Putzkralle aufweisen. Die Tiere erreichen eine Kopfrumpflänge von 9 bis 21 Zentimetern, der lange und am Ende buschige Schwanz wird 18 bis 30 Zentimeter lang. Das Gewicht beträgt zwischen 100 und 300 Gramm.
[Bearbeiten] Lebensweise
Im Gegensatz zu den meisten anderen Galagos sind diese Tiere nicht auf Wälder beschränkt, sondern finden sich auch in Savannen und isolierten Dickichten. Sie sind nachtaktive Baumbewohner, die sich zum Schlafen in Blätternester oder Baumhöhlen zurückziehen. Sie leben in kleinen Gruppen von zwei bis sieben Tieren, die aus einem Pärchen samt Nachwuchs oder mehreren Weibchen bestehen können. Die Gruppen verbringen den Tag gemeinsam schlafend, begeben sich aber des Nachts getrennt auf Nahrungssuche, wobei jedes Tier sein eigenes Revier besitzt. Insbesondere die Männchen sind sehr territorial und vertreiben Geschlechtsgenossen vehement aus dem eigenen Revier. Oft waschen diese Tiere ihre Hände und Füße im eigenen Urin und markieren so bei der Nahrungssuche ihr ganzes Territorium mit ihren Duftmarken. Gewöhnliche Galagos sind sehr agile Tiere, die sich auf eine springende Fortbewegung spezialisiert haben.
[Bearbeiten] Nahrung
Gewöhnliche Galagos ernähren sich in erster Linie von Insekten, in der Trockenzeit ergänzen Baumsäfte ihren Speiseplan.
[Bearbeiten] Fortpflanzung
Zweimal im Jahr bringt das Weibchen nach 120- bis 140-tägiger Tragzeit meist zwei Jungtiere zur Welt. Die Neugeborenen sind behaart und haben die Augen geöffnet, sie sind Nestflüchter und beginnen bereits nach vier Wochen, feste Nahrung zu sich zu nehmen. Nach elf Wochen werden sie entwöhnt und mit rund 10 Monaten sind sie geschlechtsreif. Zu diesem Zeitpunkt müssen die Männchen ihre Geburtsgruppe verlassen, während die Weibchen oft in dieser Gruppe bleiben. Das höchste bekannte Alter eines Tiers in menschlicher Obhut betrug 18 Jahre
[Bearbeiten] Bedrohung
Obwohl ihr Lebensraum durch Rodungen zerstört wird, zählen Gewöhnliche Galagos zu den weniger bedrohten afrikanischen Primaten. Zwei der vier Arten werden von der IUCN als gering gefährdet gelistet.
[Bearbeiten] Die Arten
- Der Somalia-Galago (Galago gallarum) lebt im südlichen Äthiopien, dem südlichen Somalia und dem nördlichen Kenia. Die Art gilt als gering gefährdet.
- Der Brillen-Galago (Galago matschiei) ist durch seine Fellzeichnung rund um die Augen charakterisiert. Er lebt in der Demokratischen Republik Kongo, in Ruanda, Burundi und Uganda. Die IUCN listet ihn ebenfalls als gering gefährdet.
- Der Südliche oder Moholi-Galago (Galago moholi) ist von der Demokratischen Republik Kongo und Tansania bis Namibia und Südafrika verbreitet.
- Der Nördliche oder Senegal-Galago (Galago senegalensis) ist von Senegal bis Somalia und Tansania verbreitet.
Die Eichhörnchengalagos, deren systematische Zuordnung umstritten ist, werden hier in einer eigenen Gattung (Sciurocheirus) geführt.
[Bearbeiten] Literatur
- Thomas Geissmann: Vergleichende Primatologie, Springer-Verlag 2002, ISBN 3540436456
- Ronald M. Nowak: Walker's Mammals of the World. Johns Hopkins University Press, 1999 ISBN 0801857899
[Bearbeiten] Weblinks
Commons: Gewöhnliche Galagos – Bilder, Videos und/oder Audiodateien |