Globalstrategiespiel
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Als Globalstrategiespiele (auch einfach „Globalstrategie“) werden sämtliche Computerspiele bezeichnet, bei denen der Spieler Kontrolle nicht nur über einzelne Einheiten, Armeen oder Städte hat, sondern die Geschicke eines ganzen Volkes lenkt.
Fast ausnahmslos sind diese Spiele rundenbasiert, da sich dem Spieler eine riesige Zahl an Bedienoptionen und Möglichkeiten, den Spielverlauf zu beeinflussen, eröffnen, die in Echtzeit nicht beherrschbar wäre.
Als Vater aller Globalstrategiespiele gilt Civilization von Designerlegende Sid Meier (1991). Weitere bekannte Vertreter des Genres sind dessen drei direkte Nachfolger, der inoffizielle Nachfolger Sid Meier's Alpha Centauri, die beiden Teile des Klons Call To Power oder das im Weltraum spielende Master of Orion.
Sid Meier fasste die vier Grundkonzepte, nach denen die Spielmechanik jedes Globalstrategiespiels funktioniert, zusammen als „Erkunden, Erobern, Erforschen, Erbauen“: Aufklärung der Weltkarte, Bekämpfen verfeindeter Völker, Entwicklung neuer Technologien, Auf- und Ausbau von Städten, Provinzen und Ländern.
Wie alle anderen rundenbasierten Strategiesubgenres gelangen in den letzten Jahren nur noch wenigen Globalstrategiespielen Verkaufserfolge. Stattdessen entstand ein Markt für hyperkomplexe, historische Profisimulationen, wie etwa Hearts of Iron oder Europa Universalis. Außerdem kommt es inzwischen häufig zu einer Verschmelzung mit herkömmlichen Echtzeitstrategiespielen, die dann zusätzlich zum in Echtzeit verlaufenden Schlachtenmodus einen sogenannten Kampagnen- oder Weltkartenmodus besitzen, der sich wie ein vereinfachtes Globalstrategiespiel bedient. Typische Vertreter dieser neuen Gattung sind die Spiele der Total-War-Reihe (z.B. Medieval) und Rise of Nations. Eine Pionierrolle kommt dabei der Lords-of-the-Realm-Reihe Mitte der 90er Jahre zu.