Glyn Johns
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Glyn Johns (* 15. Februar 1942 in Epsom, England) ist ein Toningenieur und Musikproduzent, der vor allem Ende der 60er und während der 70er Jahre an der Produktion zahlreicher bedeutender Alben beteiligt war. Im Laufe seiner Karriere arbeitete er mit Künstlern wie den Beatles, den Who, den Rolling Stones, der Steve Miller Band, Led Zeppelin, den Eagles oder Eric Clapton zusammen.
[Bearbeiten] Biografie
Glyn Johns' Einstieg in das Musikgeschäft begann in den frühen 60er Jahren als Sänger. Nach einigen erfolglosen Singleveröffentlichungen entschied er sich, eine Ausbildung zum Toningenieur bei dem bekannten Musikproduzenten Shel Talmy zu beginnen. Mitte der 60er hatte er u.a. bei Plattenaufnahmen für die Rolling Stones teilgenommen - er z.B. war Toningenieur bei As Tears Go By und Have You Seen Your Mother Baby?. Es folgte die Arbeit an den Alben Got Live If You Want It! (1966), Between the Buttons (1967), Their Satanic Majesties Request (1967) und Beggars Banquet (1968).
1968 erhielt Johns das Angebot, das Album Sailor für die Steve Miller Band zu produzieren. Die Zusammenarbeit erwies sich als erfolgreich und es entstanden in den Folgejahren weitere gemeinsame LPs, darunter auch das von der Kritik hochgelobte Brave New World.
1969 stand Johns vor der undankbaren Aufgabe, aus dem chaotischen Aufnahmematerial der Get Back-Sessions der Beatles ein Album zusammenzustellen. Johns erarbeitete mehrere Versionen, wobei er den Versuch unternahm, die Aufnahmen möglichst natürlich und „unbehandelt“ klingen zu lassen. Die Beatles lehnten seine Vorschläge allerdings alle ab und übertrugen das Projekt schließlich Phil Spector, der die Fassung des Albums erstellte, die 1970 als Let It Be veröffentlicht wurde. Interessant ist, dass Johns' Versionen im Nachhinein gewürdigt wurden, denn bei der Überarbeitung und Neuveröffentlichung des Let It Be-Albums unter dem Titel Let It Be… Naked orientierte man sich an dessen ursprünglichem Konzept. Glyn Johns' Meinung zu Spectors Version war eindeutig, so äußerte er sich einmal wie folgt:
- "I cannot bring myself to listen to the Phil Spector version of the album – I heard a few bars of it once, and was totally disgusted, and think it's an absolute load of garbage."
In den 70er Jahren hatte sich Johns längst einen Namen gemacht und war zu einem der gefragtesten Produzenten geworden. So arbeitete er zum Beispiel mit den Who an deren Alben Who's Next, Quadrophenia und The Who By Numbers.
Anfang der 70er Jahre war Johns durch seine Produktion ihrer beiden ersten Alben ebenfalls daran beteiligt, den speziellen „Westcoast-Sound“ der Eagles zu entwickeln.
In den Jahren von 1976 bis 1979 war Johns als Produzent für Joan Armatrading tätig. Ende der 70er Jahre produzierte Johns für Eric Clapton die Alben Slowhand und Backless.
Seit den 80er Jahren war Johns nicht mehr so aktiv, wie zu seiner Hochzeit, aber er ist noch immer ein gefragter Produzent, der mit den unterschiedlichsten Künstlern zusammenarbeitete, wie z.B. Midnight Oil (Places Without A Postcard; 1981), New Model Army (The Ghost Of Cain; 1986), John Hiatt (Stolen Moments; 1990), Crosby, Stills & Nash (After The Storm; 1994), Joe Satriani (Joe Satriani; 1995) oder Bill Wyman (Struttin' Our Stuff; 1997).
Personendaten | |
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NAME | Johns, Glyn |
KURZBESCHREIBUNG | britischer Toningenieur und Musikproduzent |
GEBURTSDATUM | 15. Februar 1942 |
GEBURTSORT | Epsom, England |