Gotthilf Weisstein
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Gotthilf Weisstein (* 6. Februar 1852 in Berlin; † 21. Mai 1907 in Berlin) war ein deutscher Journalist, Schriftsteller und Bibliophile.
Weisstein war der Sohn eines Kaufmanns und besuchte die Grützmachersche Vorschule am Hausvogteiplatz und darauf das Königliche Französische Gymnasium, wo er 1870 das Abitur bestand. Er studierte in Berlin, Tübingen und Marburg Klassische Philologie, Sanskrit und Philosophie. Seine erste Redakteursstelle erhielt er in Stuttgart, dann arbeitete er für die Feuilletonredaktion des Berliner Tageblatts, wo er neben Oskar Blumenthal für die Theaterkritik zuständig war. Später arbeitete er für die National-Zeitung, für die er viele Kritiken, Essays und Feuilletons schrieb. Er gehörte neben Fedor von Zobeltitz und anderen 1899 zu den Gründungsmitgliedern der Gesellschaft der Bibliophilen in Weimar und des Berliner Bibliophilen Abends (1905). Seine umfangreiche Bibliothek wurde nach seinem Tode katalogisiert und vom Bruder Gotthilf Weissteins, dem Baurat Hermann Weisstein, 1923 als Vermächtnis an die Staatsbibliothek zu Berlin gegeben und dort von Hans Lindau, einem Sohn des Weissteinfreundes Paul Lindau, bibliothekarisch betreut. Durch Hermann Weisstein wurden alle Bücher mit einem schlichten Exlibris versehen. Nach dem Tode Hermann Weissteins ließ die Witwe Margarete Weisstein die Bücher durch den Antiquar Martin Breslauer verkaufen. Ein kleiner Teil der Sammlung konnte von der Staatsbibliothek mit Geldern der Notgemeinschaft der deutschen Wissenschaft zurückgekauft werden, weitere 700 Bücher zur Theatergeschichte sind von der Clara-Ziegler-Stiftung (heute Deutsches Theatermuseum) gekauft worden Heute tauchen Exemplare aus Weissteins Bibliothek häufig im Antiquariatshandel auf. Der Katalog erschien 1913 in 2 Bänden mit 9124 Eintragungen. Er ist noch heute ein informatives Nachschlagewerk für Drucke zur deutschen Theatergeschichte und für seltene Drucke der klassischen und romantischen Literaturepoche.
[Bearbeiten] Werke (Auswahl)
- Paul Lindau, eine Charakteristik. (Mit Richard Nathanson) Berlin: Stuhr 1875
- Beiträge zu Maler Müller's Lebensgeschichte. Berlin: Mosse 1883
- Carl Philipp Moritz. Beiträge zu seiner Lebensgeschichte. Berlin: Harrwitz 1899
- Freundesgaben für Karl Frenzel zu seinem goldenen Doktorjubiläum am 19. Febr. 1903. Berlin: Nationalzeitung 1903
- Des vergnügten Weinhändlers Louis Drucker's humoristischer Nachlaß. Neu herausgegeben mit biographisch-kritischen Notizen versehen von Gotthilf Weisstein. Berlin : Frensdorff 1906
- Meininger Erinnerungen. Berlin: E. Meyer 1906
- Bibliothek Weisstein. Katalog der Bücher des verstorbenen Bibliophilen Gotthilf Weisstein. Herausgegeben von Fedor von Zobeltitz. Im Auftrag des Königlichen Baurats Hermann Weisstein für die Gesellschaft der Bibliophilen. 2 Bände. Leipzig: Drugulin 1913
[Bearbeiten] Weblinks
- Literatur von und über Gotthilf Weisstein im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Bücher von und über Gotthilf Weisstein in der Staatsbibliothek zu Berlin
Personendaten | |
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NAME | Weisstein, Gotthilf |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Journalist, Schriftsteller und Bibliophile |
GEBURTSDATUM | 6. Februar 1852 |
STERBEDATUM | 21. Mai 1907 |
Kategorien: Autor | Deutscher | Geboren 1852 | Gestorben 1907 | Mann