Grüne Andersrum
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Die Grünen Andersrum sind eine Gruppe schwuler, lesbischer, bisexueller und Transgender-Mitglieder der österreichischen Grünen, die in den verschiedenen österreichischen Bundesländern unterschiedlich organisiert ist.
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[Bearbeiten] Gründung
Die Grünen Andersrum wurden am 31. März 1996 auf Antrag der neu gewählten Bundesgeschäftsführerin Ulrike Lunacek und Gernot Wartners, Delegierter aus Oberösterreich, durch den Bundeskongress der Grünen in Linz als Bundesarbeitskreis der Bundespartei eingerichtet. Nachdem sich der Zulauf an Aktivistinnen und Aktivisten aber auch die Arbeit der Gruppe stark auf Wien beschränkte und als Reaktion auf das enttäuschende Ergebnis der Nationalratswahl 1999 gründete sich in Oberösterreich eine eigene Landesgruppe, die im Juni 2000 von der Landesversammlung in Linz als Teilorganisation der oberösterreichischen Landespartei anerkannt wurde. In der Folge entstanden Landesgruppen in der Steiermark, in Tirol, Salzburg, Kärnten und 2006 in Niederösterreich. Noch keine Landesgruppen gibt es in Vorarlberg und dem Burgenland.
[Bearbeiten] Struktur
In einzelnen Ländern wie Oberösterreich und Wien sind die Grünen Andersrum eine offizielle Teilorganisation (teilweise sogar als eigenständiger Verein mit eigener Rechtspersönlichkeit) der jeweiligen Landespartei mit Sitz und Stimme in den Parteigremien. In anderen Ländern wiederum sind es nur lose Zusammenschlüsse ohne Struktur und statutarische Verankerung in der jeweiligen Landespartei (z. B. in Niederösterreich). Auf Bundesebene gibt es Grüne Andersrum nach wie vor nur als Bundesarbeitskreis. Dennoch treffen sich die Aktivistinnen und Aktivisten aus allen Bundesländern zwei Mal im Jahr zu einer Bundesklausur, bei der strategische Vorhaben koordiniert und Aktivitäten besprochen werden. Ulrike Lunacek ist als erste offen lesbische Nationalratsabgeordnete inoffizielle Bundessprecherin. Zur Zeit wird der Aufbau einer Bundesstruktur vorbereitet.
[Bearbeiten] Politische Anliegen
Die Grünen Andersrum treten auf Basis des Grundsatzprogramms der Grünen und der Grünen Grundwerte für die Gleichstellung von Lesben, Schwulen und Transgender-Personen in Österreich ein. Das von den Grünen Andersrum ausgearbeitete Modell eines Zivilpaktes (Zip) wurde von den Grünen 2005 im Nationalrat eingebracht, ebenso ein Antrag auf Öffnung der Ehe. Daneben ist es Aufgabe der Grünen Andersrum, die Anliegen der Lesben, Schwulen und Transgender-Personen in alle Ebenen der politischen Willensbildung zu tragen und dort sichtbar zu machen. Nicht zu Letzt wird dies durch das Besetzen von politischen Mandaten auf allen Ebenen sichtbar.
[Bearbeiten] Politikerinnen und Politiker der Grünen Andersrum (Auswahl)
- Ulrike Lunacek, Nationalratsabgeordnete (seit 1999)
- Manfred Itzinger, Klubobmann der Grünen Wieden (Wien) (seit 2001)
- Manfred Waltl, Gemeinderat Fieberbrunn (Tirol) (seit 2004)
- Edith Schmied, Gemeinderätin Linz (seit 2005)
- Marco Schreuder, Landtagsabgeordneter Wien (seit 2005)
- Jennifer Kickert, stellvertretende Bezirksvorsteherin in Rudolfsheim-Fünfhaus (Wien) (seit 2005)
- Martin Koschat, Klubobmann der Grünen Margareten (Wien) (seit 2005)
- Andreas Stöhr, Klubobmann der Grünen Meidling (Wien) (seit 2005)
- Gebhard Mair, Gemeinderat Innsbruck (seit 2006)
- Manfred Weigel, Gemeinderat Hollabrunn, Niederösterreich (seit 2006)
[Bearbeiten] Quellen
- Bundesparteiprogramm der Grünen Österreich
- Interne Dokumente Grüne Andersrum (Flyer, Folder, Broschüren)
- Homepage der Grünen Anderum Wien
- Homepage der Grünen Andersrum OÖ