Gregorsmesse
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Die Gregorsmesse, auch Gregoriusmesse genannt, ist ein Bildthema der christlichen Kunst. Dargestellt ist die Legende, dass Papst Gregor der Große eine Messe in der Kirche Santa Croce in Gerusalemme in Rom feierte, als ihm während der Wandlung Zweifel an der kirchlichen Transsubstantiationslehre kamen, er also daran zweifelte, ob Christus wahrhaftig in Blut und Wein gegenwärtig ist.
Um seine Zweifel zu zerstreuen sei daraufhin Christus als Schmerzensmann mit den Marterwerkzeugen leibhaftig erschienen und sein Blut sei in den Messkelch geflossen.
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Die früheste Abbildung dieser Legende ist eine Mosaikikone aus dem 13./14. Jh., die sich heute in der Schatzkammer von Santa Croce in Gerusalemme befindet und angeblich von Gregor selbst in Auftrag gegeben wurde, nachdem er die Erscheinung gehabt hatte. In der zweiten Hälfte des 15. Jh. erfuhr das Bildmotiv der Gregorsmesse eine geradezu explosionsartige Verbreitung, insbesondere nördlich der Alpen. Ein Grund dafür war sicherlich, dass das Gebet vor den Altarbildern, die dieses Motiv darstellen, zunehmend selbst mit einem Ablass für den Betenden verbunden war.
Bekannte Darstellungen stammen von Bernt Notke für den Lübecker Dom (1942 verbrannt) und Albrecht Dürer.
[Bearbeiten] Literatur
- A. Thomas, Gregoriusmesse, in: Lexikon der christlichen Ikonographie, Bd. 2, Freiburg i. Br. 1970, Sp. 199-202.
- J. de Borchgrave d'Altena, La messe de Saint Grégoire, in: Bulletin des Musées Royaux des Beaux Arts 8 (1959), S. 3-34.
- P. Jezler (Hg.), Himmel, Hölle, Fegefeuer. Das Jenseits im Mittelalter. Katalogbuch, Zürich 1994.
- Das Bild der Erscheinung. Die Gregorsmesse im Mittelalter, hg. v. A. Gormanns und Th. Lentes (KultBild 3), Berlin 2007.
- P. Hawel, Gregoriusmesse, in: Lexikon zur Kunst & Geschichte abendländischer Kultur, Hawel Verlag, München 2005, ISBN 3-9810376-0-X