Grindavík
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Stadt Grindavík (Grindavíkurkaupstaður) |
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Wappen | Karte |
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Basisdaten | |
Staat: | Island |
Region: | Suðurnes |
Wahlkreis: | Suðurkjördæmi |
Syssel: | kreisfrei |
Geografische Lage: | Koordinaten: 63.842° N, 22.438° W63.842° N, 22.438° W |
Einwohnerzahl: | 2.697 (1. Dez. 2006) |
Fläche: | 425 km² |
Bevölkerungsdichte: | -- |
Höhe: | -- |
Postleitzahl: | 240 |
Gemeindenummer: | 2300 |
Adresse der Gemeindeverwaltung: | |
Webpräsenz der Gemeinde: | http://www.grindavik.is |
Politik | |
Bürgermeister: | Ólafur Örn Ólafsson |
Grindavík (dt. "Gitterbucht") ist eine Stadt in Südwestisland auf der Halbinsel Reykjanesskagi.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Allgemeines
Die Stadt verfügt über einen der wenigen Häfen an der flachen Südküste und hat 2.697 Einwohner (2006). Die Entfernung nach Reykjavík beträgt 39 km.
In Grindavík gibt es ein esoterisches Zentrum, das sich in einem Sonnenkreis manifestiert. Viele Ausländer, v.a. Japaner und Koreaner, manchmal mit ganzen Firmenbelegschaften, kommen deshalb hierher.
Der berühmteste Sohn von Grindavík dürfte der Schriftsteller Guðbergur Bergsson sein, der hier geboren wurde und aufwuchs.
Nördlich von Grindavík liegt die „Blaue Lagune“ (Bláa Lónið). Das inzwischen modern ausgebaute Bad nutzt das warme Wasser der Svartsengi-Kraftwerks.
[Bearbeiten] Zur Geschichte des Ortes
Die Gegend wurde schon bei der Landnahme im 9. Jahrhundert, gemäß dem Landnahmebuch, besiedelt. Als 1602 das dänische Handelsmonopol eingeführt wurde, machte man Grindavík zum Handelshafen. Der Ort hatte allerdings keinen natürlichen Hafen, sondern die Boote wurden Jahrhundertelang an Land gezogen.
Im Jahre 1627 fand der so genannte Türkenüberfall statt. Algerische Piraten überfielen mit vier Schiffen isländische Küstenorte, darunter Grindavík, vor allem aber die Westmännerinseln und raubten Frauen und Kinder (insgesamt über 300). Diese wurden nach Nordafrika verschleppt und in die Sklaverei verkauft. Etwa ein Drittel von ihnen konnte nach Jahren freigekauft werden, darunter die spätere Frau des Psalmendichters Hallgrímur Pétursson.
[Bearbeiten] Fischerei und Wirtschaft
Die Mehrzahl der Einwohner lebt von Fischfang, -verarbeitung und -handel. Es befinden sich sehr gute Fischgründe direkt vor Grindavík auf dem Schelfsockel des Reykjanesrückens. Infolgedessen hat der inzwischen ausgebaute Hafen eine große Bedeutung für die Wirtschaft des Landes.
Der vor der Küste gefangene Fisch – meist Hering, Lodde, Steinbeißer und Kabeljau – wurde bis Ende des 19. Jahrhunderts getrocknet und auf diese Weise konserviert. Seit Ende des 19. Jahrhunderts hingegen wurde er in Salz gelegt und seit der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts eingefroren.
Außerdem gibt es das Salzfischmuseum Grindavík, das Fang- und Verarbeitungsmethoden darstellt.
Inzwischen pendeln immer mehr Menschen nach Reykjavík und die Grundstückspreise tendieren entsprechend nach oben.
[Bearbeiten] Söhne und Töchter der Gemeinde
Guðbergur Bergsson (* 1932), Schriftsteller