Háj u Loučné
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Háj u Loučné (deutsch Stolzenhain, früher auch Stolzenhan) ist ein Ortsteil der Gemeinde Loučná pod Klínovcem im Okres Chomutov in Tschechien. Er liegt nordöstlich des Klínovec auf dem Kamm des mittleren Erzgebirge nahe der deutschen Grenze bei Oberwiesenthal.
[Bearbeiten] Geschichte
Das Dorf am Weißwasser (Bílá Voda), einem Nebenfluss des Pöhlbaches entstand im 16. Jahrhundert als Bergbausiedlung. Eine in unmittelbarer Nachbarschaft angelegte Ansiedlung Rauhenbusch wuchs schon bald mit Stolzenhan zusammen und ging in ihm auf. Der Ort gehörte zum Joachimsthaler Besitz Kaspar von Schlicks, der hier Silbergruben betrieb. 1623 wurden die Schlicken nach der Schlacht am Weißen Berge enteignet.
Im Jahre 1902 wurde der Ort amtlich als Stolzenhain bezeichnet. Nach dem Ende des Bergbaus sank im 20. Jahrhundert die Einwohnerzahl stetig. Zwischen 1930 und 1939 ging sie von 1.228 auf 1.079 zurück. Nach dem Ende des 2. Weltkrieges und der Vertreibung war die Zahl der Bewohner im Jahre 1947 auf 75 geschrumpft. 1948 verlor das Dorf seine Selbstständigkeit und kam zu Loučná, gleichzeitig wurde es Teil des damaligen Okres Karlovy Vary-okolí. Bei der Gebietsreform von 1960 kam es zum Okres Chomutov. 1970 hatte sich die Einwohnerzahl auf 99 erhöht. Zwischen 1986 und 1991 war Loučná zu Vejprty eingemeindet und Háj somit auch Teil dieser Stadt.
Heute besteht der Ort fast ausschließlich aus Ferienhäusern und hat etwa 60 ständige Einwohner.
Die vor dem Zweiten Weltkrieg zu Stolzenhain gehörigen Ortsteile Gahlerberg, Hofberg und Königsmühle sind heute aufgelassen.