Hans-Dieter Arntz
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Hans-Dieter Arntz (* 24. Juni 1941 in Königsberg) ist ein deutscher Regionalhistoriker. Seit 1975 erforscht er zeitgeschichtliche Fragestellungen des Rheinlandes mit dem Schwerpunkt Eifel und nördliche Voreifel.
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[Bearbeiten] Biographie
Arntz besuchte in Bonn das staatliche Beethoven-Gymnasium und studierte nach dem Abitur an den Universitäten Bonn und Köln Sozialwissenschaften, Soziologie, Psychologie und Erziehungswissenschaft. Seine Pensionierung erfolgte als Oberstudienrat im Juli 2006 nach 40jähriger Lehrtätigkeit in der Kreisstadt Euskirchen.
Arntz veröffentlichte vor allem in historischen Jahrbüchern und Tageszeitungen und hält Vorträge. Seine Dokumentationen und Bücher befassen sich mit der rheinischen Landeskunde.
Er gab Empfehlungen zur Benennungen von Straßen und Errichtung von Mahnmälern, die an die Opfer des Holocaust und des Zweiten Weltkrieges erinnern. Wegen seiner deutsch-jüdischen Versöhnungsarbeit, die in Form von Besorgung von Rentenbescheiden, Zusammenführung jüdischer Familien und Organisation von Treffen mit ehemals jüdischen Mitbürgern erfolgte, erhielt Arntz 1985 das Bundesverdienstkreuz.
Die Forschungsergebnisse zu den Projekten „Jupp Weiss aus Flamersheim, der Judenälteste von Bergen-Belsen“ und „Religiöses Leben der Kölner Juden im Ghetto von Riga“ wurden vom Leo Baeck Institut und Yad Vashem in Jerusalem übernommen.
Mit seinem Buch Ordensburg Vogelsang 1934-1945 – Erziehung zur politischen Führung im Dritten Reich machte Arntz 1986 auf die „Ordensburg“ genannten Kaderschmieden des Nationalsozialismus aufmerksam. Sein Hauptwerk ist die regionalhistorische Dokumentation Judenverfolgung und Fluchthilfe im deutsch-belgischen Grenzgebiet. Darin wurden u.a. Gerichtsakten der Synagogenbrand-Prozesse systematisch bearbeitet und Fluchthilfe-Organisationen dargestellt, die bis 1943/44 Flüchtlinge über die Grüne Grenze brachten.
[Bearbeiten] Werke
- Judaica - Juden in der Voreifel (1983)
- Kriegsende 1944/1945 - Zwischen Ardennen und Rhein (1984)
- Ordensburg Vogelsang 1934-1945 – Erziehung zur politischen Führung im Dritten Reich (1986)
- Judenverfolgung und Fluchthilfe im deutsch-belgischem Grenzgebiet (1990)
- Kriegsende 1944/1945 im Altkreis Euskirchen (1994)
- Kriegsende 1944/1945 im Altkreis Schleiden (1995)
[Bearbeiten] Auszeichnungen
- Janusz-Korczak-Medaille/Israel (1984)
- Bundesverdienstkreuz (1985)
- Rheinlandtaler (1992)
[Bearbeiten] Weblinks
- Homepage von Hans-Dieter Arntz
- Artikel „Religiöses Leben der Kölner Juden im Ghetto von Riga“ auf Shoa.de
- Artikel „Jupp Weiss aus Flamersheim, der Judenälteste von Bergen-Belsen“ auf Shoa.de
PND: kein individualisierter Datensatz vorhanden (Stand: 4. Februar 2007)
Nicht individualisierter Eintrag zum Namen Hans-Dieter Arntz im Katalog der DNB |
Personendaten | |
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NAME | Arntz, Hans-Dieter |
KURZBESCHREIBUNG | Historiker, Autor |
GEBURTSDATUM | 24. Juni 1941 |
GEBURTSORT | Königsberg (Preußen) |