Hans-Joachim Rotzsch
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Hans-Joachim Rotzsch (* 25. April 1929 in Leipzig) ist ein deutscher Kantor, Chorleiter, Tenor und Thomaskantor.
Von 1940 bis 1945 besuchte Rotzsch das Musische Gymnasium Frankfurt, dessen Rektor Kurt Thomas war. Nach einer Lehre begann er 1949 ein Studium der Kirchenmusik in Leipzig, einer seiner Orgellehrer war hier Günther Ramin.
Rotzsch wurde zunächst als Oratorientenor bekannt und sprang auf einer Konzerttournee des Leipziger Thomanerchores in Basel 1954 kurzfristig als Tenorsolist ein. Von nun an trat er regelmäßig mit dem Thomanerchor auf und übernahm bald deren Stimmbildung. 1963 wurde er Leiter des Leipziger Universitätschores, welchen er bis 1973 führte. Im Jahr 1972 folgte er Erhard Mauersberger auf dem Posten des Thomaskantors nach. Wenige Wochen zuvor wurde ihm der Titel eines Professors verliehen.
Vom Amt des Thomaskantors trat er 1991 zurück, um seiner Entlassung durch die Stadt Leipzig (OBM Hinrich Lehmann-Grube) wegen seiner seit 1973 erwiesenen IM-Tätigkeit für das Ministerium für Staatssicherheit zuvorzukommen. Sein Rücktritt war von zahlreichen Protesten begleitet. Eine sachliche Aufarbeitung seiner Stasitätigkeit steht bis heute noch aus.
Im Oktober 1992 wurde Rotzsch als ordentlicher Gastprofessor für evangelische Kirchenmusik an das Mozarteum in Salzburg berufen, wo er bis 2000 wirkte.
[Bearbeiten] Literatur
Kurt Meyer: Der Fünfzehnte nach Bach. Thomaskantor Hans Joachim Rotzsch. Schkeuditzer Buchverlag (Juni 2002), ISBN 3980670546
[Bearbeiten] Weblinks
Personendaten | |
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NAME | Rotzsch, Hans-Joachim |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Kantor, Chorleiter, Tenor und Thomaskantor |
GEBURTSDATUM | 25. April 1929 |
GEBURTSORT | Leipzig |